BARK – NICHTS BLEIBT VERBORGEN ist ein deutscher Film, der allerdings mit US-amerikanischen Schauspielern in den Hauptrollen gedreht wurde. Wir wissen, dass viele Leute deutschen Filmen generell ablehnend gegenüberstehen, aber wir von Thrill&Kill versuchen natürlich trotzdem unvoreingenommen an jeden Film heranzugehen. Und mit Beiträgen wie DES TEUFELS BAD, ACH DU SCHEIßE! und SCHLAF haben sich in den letzten Jahren immerhin ein paar Perlen finden lassen.
Also gehen wir ohne Vorurteile an die Sache ran und werfen einen näheren Blick auf BARK – NICHTS BLEIBT VERBORGEN.
Inhalt von BARK – NICHTS BLEIBT VERBORGEN
Nolan wacht an einem Baum gefesselt auf. Er befindet sich mitten im Wald, anscheinend fernab jeglicher Zivilisation, und weiß weder, wie er in diese Situation gekommen ist, noch, wie er aus hier herauskommen soll. Plötzlich taucht ein mysteriöser Fremder neben Nolans Baum auf und schlägt sein Lager auf, Nolans aufflammende Hoffnung stirbt schnell, als er merkt, dass der Mann ihm nicht ohne Weiteres helfen wird. Es beginnt ein verzweifelter Kampf ums Überleben.
Resümee zu BARK – NICHTS BLEIBT VERBORGEN
Der Regisseur Marc Schölermann hat mit PATHOLOGY bereits einen Genrebeitrag geleistet und sich seitdem aber vor allem mit Musikvideos und Werbespots einen Namen gemacht. Und man merkt bereits in den ersten Minuten, dass er sein Handwerk grundlegend beherrscht. Es gibt wirklich schöne Aufnahmen vom Inneren des Waldbodens, wo es nur so vor Würmern und Krabbeltieren wimmelt. Dieser geht über in die Waldoberfläche mit Laub, Ästen und umgefallenen Bäumen, bevor es dann den gefesselten Nolan zu sehen gibt. Diese Einstellung ist gut gemacht und diese gelungene Art des Filmens zieht sich durch den gesamten Streifen. Es gibt immer wieder Nahaufnahmen von Tieren, ob nun Blaumeisen oder Weinbergschnecken, und diese lockern die ernste Handlung gut auf.
Das Drehbuch zu BARK – NICHTS BLEIBT VERBORGEN stammt von Steve Fauquier und es ist sein zweites Drehbuch. Der Regisseur hat bei X als Funfact genannt, dass das Skript innerhalb von zwei Tagen geschrieben wurde, und nachdem man den Film gesehen hat, würde man sich wünschen, dass etwas mehr Zeit investiert worden wäre.
Während die Grundidee der Handlung durchaus interessant ist, ist die Laufzeit mit 90 Minuten für den Inhalt zu lang. Dadurch, dass Nolan an einen Baum gefesselt ist, kann er natürlich nicht viel machen, und somit liegt der Fokus auf den Unterhaltungen. Leider reicht deren Inhalt nicht aus, um die Spieldauer auszufüllen, und so kommt es immer wieder zu Längen. Dabei hilft es auch nicht, dass dieselbe Idee mehrfach genutzt wird, um etwas Abwechslung in die Geschichte zu bringen.
Mit dem Ende des Films wird klar, dass hier eine Nachricht übermittelt werden soll, und wahrscheinlich werden viele dieser auch zustimmen. Das Ende ist wohl der stärkste Moment von BARK – NICHTS BLEIBT VERBORGEN und erklärt recht schlüssig, weshalb Nolan im Wald gefesselt zurückgelassen wurde. Allerdings hätte die Geschichte kurz und knapp innerhalb einer halben Stunde erzählt werden können, ohne dass etwas verloren gegangen wäre.
Die beiden Protagonisten geben sich viel Mühe und sie machen ihren Job gut. Man kann die Verzweiflung im Gesicht von Nolan, gespielt von Michael Weston (der übrigens auch eine Rolle in PATHOLOGY hatte), von Stunde zu Stunde wachsen sehen. A.J. Buckley war bereits in einer Vielzahl von Serien zu sehen und er spielt das anscheinende Desinteresse des Unbekannten überzeugend.
Ab und an ist der Soundtrack etwas gewöhnungsbedürftig, aber alles in allem ist BARK – NICHTS BLEIBT VERBORGEN handwerklich ordentlich umgesetzt.
BARK – NICHTS BLEIBT VERBORGEN hat eine spannende Grundidee und setzt diese leider zu langwierig um. Der Film hat für seinen Inhalt deutlich zu viel Spielzeit und hätte entweder als Kurzfilm oder mit mehr Handlung gedreht werden sollen. Es ist keine komplette Zeitverschwendung und das Ende ist wirklich gut umgesetzt, allerdings ist der Weg dorthin lang.