Review: PANDEMONIUM (2023)

pandemonium cover
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 4.0

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6.5/10 (4)

Darsteller: Arben Bajraktaraj, Hugo Dillon, Ophélia Kolb
Regie: Quarxx
Drehbuch: Quarxx
Länge: 95 min.
Land:
Genre:
Veröffentlichung: 20. Juni 2024 (TVOD), 4. Juli 2024 (DVD+BR)
Verleih/ Vertrieb: Tiberius
FSK: ab 16

Die Hölle… Jeder hat wohl sein eigenes Bild davon, wie diese aussieht oder ausehen könnte, PANDEMONIUM zeichnet ebenfalls ein klares Bild voller Leid und Schmerz, der uns alle nach dem Ableben ereilt.

Die Story in PANDEMONIUM

Nathan steht noch unter Schock, vor ihm liegt sein Auto auf dem Dach, vollkommen zerstört. Er kann sein Glück, diesen Horror-Crash überlebt zu haben, kaum fassen. Dieses Gefühl wird durch eine Stimme hinter ihm sogleich zerstört. Daniel, ebenfalls ein Unfallopfer, macht ihm klar, dass er nicht überlebt hat… nach einer Weile begreift er dies auch und die beiden suchen einen Ausweg aus ihrer Lage.

Die Suche endet, als sich den Männern zwei Türen offenbaren, bei denen schnell klar ist, dass eine in den Himmel und die andere in die Hölle führt. Da wohl auch nach dem Tod die Mühlen langsam Mahlen, denkt Daniel zuerst, dass er den Himmel betreten kann, da er auch die Himmelstrompeten hört, doch ein Zugang bleibt ihm verwährt… auch sein Weg führt geradezu in die Hölle. Nathan betritt den Höllenschlund und begegnet anderen Leuten, die schon vor ihm eingetroffen sind und sieht ihre Taten. Hier beginnt der Alptraum von PANDEMONIUM.

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Aufbau der Geschichte

PANDEMONIUM ist aufgeteilt in Abschnitte, ähnlich einer Anthologie. Daniel und Nathan bieten die Rahmenhandlung um ihre Unfälle herum. Die Taten der anderen Menschen in der Hölle sind in zwei separate Geschichten unterteilt. Die erste zeigt, wie ein kleines Mädchen, Nina, das Leben ihrer Eltern zur Hölle macht. Sie ist zuckersüß und abgrundtief böse. Mit ihrem im Keller lebenden Monster Toni schmiedet sie Pläne, an denen nichts gut ist.

Die Story ist weder originell noch neu, aber das kleine dekadente Mädchen, gespielt von Manon Maindevide, macht ihre Sache gut, niemand möchte so ein Kind seine Tochter nennen müssen. Neben dem seltsam ausehenden Monster Toni, was eventuell auch eine psychische Sache in Ninas Kopf sein kann, da will sich PANDEMONIUM nicht so recht festlegen, ist das Set gelungen…

Die zweite Story scheint dann wieder direkt aus dem Leben gegriffen zu sein, zumindest bis es absurd wird. Eine Mutter, die gestresst von ihrem Job bei Gericht ist, verzweifelt mal wieder daran, ihre Teenager-Tochter aus dem Bett zu bekommen, um pünktlich bei der Arbeit sein zu können. Jeden Morgen das gleiche Theater… nur an diesem ist es anders. Die wütende Mutter stürmt in das Badezimmer, bereit ihrer Wut Worte zu verleihen, doch was sie findet, wird sie eine Weile verstummen lassen.

Diese Geschichte ist realer, sie birgt keine übernatürlichen oder offensichtlichen Monster-Dinge. Mobbing und das Ego einer Mutter machen das Bild zu dem besseren Abschnitt von PANDEMONIUM.

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Ernst und absurd

Die Kurzgeschichten sind keine Meisterwerke, aber für das was sie sein wollen sind sie in Ordnung, keine groben Schnitzer… bis auf… WARUM muss eine Geschichte, die gut funktioniert, bis ins Absurde getrieben werden? Toni das Monster… ein lieber Kerl, naiv fast, dreckig, isst am liebsten Marmeladentoast. Eine hässliche Variante von Herman Munster könnte man sagen, aber dann wird er zur Bestie, ohne Erklärung ohne Andeutung.

Auch die zweite Story beginnt normal (Horrorfilm-normal), lässt aber bald die Mutter durchdrehen, zum Teil nachvollziehbar, zum anderen absolut überzogen und unwichtig für die dramaturgie. Einzig die Bilder der Tochter wissen zu gruseln und ein absolutes Unbehagen zu erzeugen.

Letztlich ist der Abschluss der Rahmenhandlung aber der Tropfen, der das Fass überlaufen lässt. Es könnte so einfach sein, wenn du wenig Geld für einen Film hast, dann mach was du kannst, lass sein, was du nicht kannst. PANDEMONIUM hat da die Kurve nicht bekommen. Hier wurden Masken gebaut, dem Aussehen nach lagen die vom letzten Halloween noch hinterm Schrank.

Auf Biegen und Brechen mussten Montser erschaffen werden, gezeigt werden, die wunderbar aus dem Off hätten aggieren können. Das Ende lässt den Zuschauer ratlos zurück, denn ob der Regisseur mit dem klangvollen Namen Quarxx die Geschichten verbunden hat oder sogar eine Ebene geschaffen hat, die alle Welten vereint, wird nicht klar, zu undurchsichtig ist das Ganze. Einzig die eigene Darstellung der Hölle in PANDEMONIUM ist gut gelungen.

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Fazit zu PANDEMONIUM

Nichts Neues, nichts besonders Gutes. Teilweise undurchsichtig, unlogisch und absurd. Wer aber kurze Storys und leichtes SILENT HILL-Feeling mag, kann an dem Mittelteil und der Rahmenhandlung Spaß haben und blutig wird es ebenfalls. Tatsächlich wäre die grobe Idee verschiedener Höllen ein Thema, welches sich besser für eine Anthologie eignet, als für einen Film.

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