Review: 28 WEEKS LATER (2007)

28 weeks later filmkritik
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 8.0

Please rate this

8.5/10 (2)

Darsteller: Robert Carlyle, Imogen poots, Jeremy Renner, Rose Byrne,
Regie: Juan Carlos Fresnadillo
Drehbuch: Rowan Joffe, Juan Carlos Fresnadillo, Enrique López Lavigne, Jesús Olmo
Länge: 109 min
Land: , ,
Genre:
Veröffentlichung: 30. August 2007
Verleih/ Vertrieb: 20th Century Fox
FSK: ab 18

Nachdem wir in 28 DAYS LATER erfuhren, was 28 Tage nach einem Virusausbruch geschah, erzählt uns 28 WEEKS LATER was (man ahnt es) etwa ein halbes Jahr später geschieht.
Die Anknüpfpunkte in diesem 2007 entstandenen Sequel sind dabei auf den ersten Blick rar, denn sowohl die bekannten Figuren, als auch die Macher hinter der Kamera sind nicht mehr dabei und das ins Chaos gefallene Großbritannien hat sich nach dem Aushungern der Infizierten auch beruhigt….vorerst.

Wovon handelt 28 WEEKS LATER?

Während des ursprünglichen Ausbruchs konnten sich Don und seine Frau Alice in ein Cottage auf dem Land retten, während ihre Kinder im Ausland waren. Doch als das Landhaus von Infizierten überrannt wird, gelingt nur Don mit großer Not die Flucht und er muss Alice zurücklassen.
Nachdem sich die Lage unter Zuhilfenahme von US-Militär beruhigt, sieht der Familienvater seine Kinder Tammy und Andy wieder und sie leben in einer gesicherten Zone in London.

Doch als Tammy und Andy eines Tages in das alte Haus der Familie zurückkehren, stellen sie zur großen Überraschung fest, dass sich dort ihre vermeintlich tote Mutter versteckt. Damit nicht genug, Alice trägt den gefährlichen Virus zwar in sich, ist aber gegen den Ausbruch immun und wird in der Hoffnung auf ein Gegenmittel untersucht. Doch was könnte gefährlicher sein als Liebe?

28 weeks later fenster

Man merkt, dass 28 WEEKS LATER ein Sequel ist. Alles wirkt größer, luftiger, globaler.
Blieben wir in Teil 1 fast immer bei Jim und seinen wenigen Weggefährten, wird der Personenkreis nun erweitert und zwischenzeitlich entsteht sogar das Gefühl von Sicherheit, auch wenn dafür Kampfhubschrauber und Scharfschützen nötig sind.

Britische Rohheit meets spanische Erzählkunst meets Hollywood Popcorn

Das US-Militär hat es also mal wieder gerichtet. Da passt es ja auch, dass die USA (sowie Spanien) nun neben Großbritannien mitproduzieren. Die Einflüsse beider zusätzlicher Länder sind zu spüren.
Inhaltlich wirkt 28 WEEKS LATER oft amerikanischer als sein Vorgänger und hebt einzelne Szenen mehr hervor, driftet dabei aber auch mal ins Unglaubwürdige ab.
Die spanische Präsenz zeigt sich durch Regisseur Juan Carlos Fresnadillo (DAMSEL) und sein Autorenteam. Fresnadillo behält die schnellen Schnitte und die wacklige Kamera bei, die wir aus DAYS kennen und auch deswegen erscheinen die Rager nicht weniger bedrohlich.

28_Weeks_Later 2007

Schon die Opening Scene zählt zu den stärksten Momenten des Films und das nicht nur, weil wir binnen Minuten an den Schrecken und alle Trademarks aus Teil 1 erinnert werden, sondern auch, weil ein schrecklicher Konflikt aufgemacht wird. Wenig heldenhaft, aber dennoch nachvollziehbar, muss Don Alice den Zombie-artigen Wesen überlassen. Auch als er seinen Kindern später davon erzählt, ist ihm anzumerken, wie sehr ihn das belastet, aber auch, dass er die Wahrheit, die nur wir kennen, etwas verdreht.
Die spanische Erzählkunst endet dort aber nicht, sondern (Spoiler) lässt ausgerechnet die aufgefundene Alice den Virus auf Don übertragen, der nun seinerseits als erstes Opfer Alice ermordet.

Weniger wäre (noch) mehr gewesen

Das ist bis hierhin stark erzählt, ob es aber mal wieder daran liegt, dass zu viele Drehbuchautoren herumwerkelten oder die amerikanischen Geldgeber sich mehr Hollywood wünschten, einiges an 28 WEEKS LATER wirkt nicht nur inszeniert, sondern auch konstruiert. Beispielsweise, dass Don als Haupt-Antagonist nun auch weiterhin auf den Fersen seiner Kinder bleibt.
Wo man das Gefühl hatte, dass 28 DAYS LATER umhertrieb und alles möglich war, wirkt 28 WEEKS LATER gesteuerter, berechenbarer und öfters auch wie eine Touristentour durch London.

28 weeks later review

Wer auch immer Entscheidungsträger war, fand es offenbar auch gut explizitere Gore- und Gewalt-Anteile zu zeigen. Dagegen haben wir natürlich nichts, es fällt aber auf, das dabei der Bogen von ernstzunehmender Brutalität zu „Boah Alter, das musst du sehen“-Gedöns überspannt wird und in einem trotzdem immer noch stimmigen Film wie diesem ist die Szene, in der ein Hubschrauber durch eine Horde Infizierter fräst so unpassend wie eine Rolle Klopapier auf dem Esstisch.

Dass kein Pilot auf die Idee käme, die empfindlichen Rotoren derart zu zweckentfremden, ist die eine Sache, über die sich aber hinwegsehen lässt. Dass die gesamte comichafte Szene den Ton des Films entfremdet, ist hingegen wirklich bedauernswert.

An der Besetzung fehlt es 28 DAYS LATER definitiv nicht und mit Imogen Poots (GREEN ROOM), Robert Carlyle (TRAINSPOTTING), Rose Byrne (INSIDIOUS), Jeremy Renner (WIND RIVER), Idris Elba (LUTHER) und Catherine McCormack (SPY GAME) finden sich zahlreiche bekannte Namen.

Fazit zu 28 WEEKS LATER

Einige Aspekte wie die Anfangssequenz und die sich daraus ergebenden Ereignisse sind bärenstark, bei anderen wäre weniger mehr gewesen.
Aber auch wenn der ungezügelte, rohe Schrecken nicht mehr ganz so präsent ist wie im Original, ist 28 WEEKS LATER ein gelungenes Sequel – was selten genug passiert.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert