Review: APOCALYPTIC (2013)

Apocalyptic horrorfilm
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 7

Please rate this

7.4/10 (28)

Darsteller: David Macrae, Geoff Pinfield, Lauren Adams, Jane Elizabeth Barry, Cameron Box
Regie: Glenn Triggs
Drehbuch: Glenn Triggs
Länge: ca. 84 min
Freigabe: noch keine
Land:
Genre:
Veröffentlichung: noch unbekannt
Verleih/ Vertrieb: noch unbekannt

Horrorfilme, die dubiose Religionsgemeinschaften, Sekten und Kulte aufgreifen, sind wieder angesagt. Timo Tjahjanto (SAFE HAVEN aus VHS 2) und Ti West (THE SACRAMENT) beschäftigen sich in ihren neuesten Werken mit ähnlichen Themen, wenn auch jeder auf seine unverkennbare Weise.
Aus Australien kommt nun APOCALYPTIC, von dem noch ziemlich unbekannten Regisseur Glenn Triggs.

Im Film besuchen die beiden Dokumentarfilmer Jody und Kevin eine Selbsthilfegruppe. Neben Alkoholikern und anderen mit Problemen behafteten Personen, begegnen sie dort einem Mann, der behauptet, bei einer Sekte in den Wäldern gelebt zu haben. Für die Filmemacher ein gefundenes Fressen und sie machen sich selbst auf, um die Gemeinschaft zu finden.
Obwohl die in einer völlig abgelegenen Region leben, gestaltet sich die Reise nicht allzu schwierig. Jody und Kevin werden freundlich empfangen und auf den ersten Blick scheint das ruhige, rückständige Leben durchaus seinen Reiz zu haben, doch Stück für Stück bemerken die beiden, dass der Weg, den Sektenführer Michael vorgibt, in eine Katastrophe führt.

Apocalyptic

APOCALYPTIC ist ein weiterer Found Footage Film, der sich aber aus verschiedenen Gründen angenehm von vielen Filmen der letzten Jahre abhebt: er ist kein als Wackelkamera verkleideter Slasher und spart sich weitestgehend die bewährten Shocks. CGI kommt hier ebenfalls nicht vor.
Statt einmal mehr die Filmemacher in den Fokus zu nehmen, die in einer ausweglosen Situation gefangen sind, hindert niemand Jody und Kevin am Gehen und ein Großteil der Aufmerksamkeit kommt den Mitgliedern der Gemeinschaft zu.

Deren Alltag erinnert auf den ersten Blick vielleicht an das Leben der Amish People. Ohne Strom leben sie in spartanischen Holzhütten fernab der Zivilisation wie wir sie heute kennen. Ihr Leben ist einfach und von Gott geprägt.
Schnell fällt auf, dass es nur einen Mann in der Gruppe gibt: Michael, der von Gott einen Auftrag erhielt. Alle anderen sind weiblich, angefangen von Frauen im mittleren Alter bis zu kleinen Mädchen.

apocalyptic horror

Verstörend wird es, wenn klar wird, dass Michael jede Nacht eine andere Partnerin „auserwählt“, die sich seiner Gesellschaft erfreuen darf.
Michael-Darsteller David Macrae ist ein Highlight und gibt den Anführer mit Ghandi-Optik so, wie man sich einen vom selbstgefälligen Glauben Zerfressenen vorstellt. Gütig, barmherzig, aber in Sekundenbruchteilen schleicht sich auch Schatten auf seine Mimik, der nichts Gutes verheißt.

Natürlich ahnt man als Zuschauer spätestens mit Blick auf Name und Cover, dass APOCALYPIC nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen ist, sondern ein Übles bevorsteht. Dennoch ist es interessant, manchmal auch amüsant, wie gerade die Jugendlichen in das verschrobene Weltbild ihrer Gruppe integriert sind, gleichzeitig aber die Nähe zu den Gästen suchen, die für sie aus einer anderen Welt kommen müssen.

Apocalyptic horrorfilm

Der Film baut sich langsam auf und erinnert damit mehr an BLAIR WITCH PROJECT, als an GRAVE ENCOUNTERS und Konsorten. Das Ende ist dann leider wieder so, wie man es gerade im Found Footage Bereich schon des Öfteren erlebt hat. Wenn das Gerücht stimmt, dass insgesamt 5 alternative Enden gedreht wurden, wäre dort womöglich ein lohnenderes Finale dabei gewesen.

Sei’s drum, APOCALYPTIC bietet einen bedächtigen und dennoch erschreckenden Einblick in eine fremde Kultur und macht seine Sache für einen Film, der in wenigen Tagen abgedreht wurde, ziemlich gut.

Vimeo

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Vimeo.
Mehr erfahren

Video laden

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert