Review: CARMILLA – FÜHRE UNS NICHT IN VERSUCHUNG (2019)

carmilla review
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 5.5

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Darsteller: Hannah Rae, Devrim Lingnau, Jessica Raine
Regie: Emily Harris
Drehbuch: Emily Harris, Sean McConaghy
Länge: 90 min
Land:
Genre: , , ,
Veröffentlichung: 23. April 2021 Heimkino)
Verleih/ Vertrieb: Busch Media Group
FSK: ab 16

Vampire gibt es in hart und zart, glitzernd und blutbesudelt. Eine Sache haben aber fast alle Blutsaugergeschichten gemein und das ist eine gewisse Erotik.
CARMILLA bildet da keine Ausnahme, trotzdem könnte das Thema dem ein oder anderen unangenehm sein, immerhin wird darin nicht nur gleichgeschlechtliche Liebe gezeigt, die Hauptfigur ist auch noch minderjährig.

Es ist das 19. Jahrhundert und die 15jährige Lara wächst unter strenger Beobachtung ihrer Gouvernante auf einem stattlichen englischen Landsitz auf.
Sexualität findet hier nicht statt, zumindest soll sie das nicht. Abwechslung kommt in Laras Leben, als in der Nähe eine Kutsche verunglückt und ein gleichaltriges Mädchen namens Carmilla, das sich nicht erinnern kann, im Haus aufgenommen wird.
Lara freundet sich mit der Fremden an, doch die ist kein Mensch.Carmilla kritik

CARMILLA ist ein Coming of age – Drama…mit Vampirin

Um es vorwegzunehmen, dies ist nicht BLADE, FROM DUSK TILL DAWN oder 30 DAYS OF NIGHT, es ist aber auch kein Softporno, der mit heißen lesbischen Küssen aufwartet, sondern eine Coming-Of-Age-Geschichte im viktorianischen Zeitalter.
Wer lebhafteren Stoff sucht, sollte CARMILLA nicht sehen, denn Action findet hier kaum statt und selbst das Vampirthema wird nur reduziert präsentiert.

Ein Alleinstellungsmerkmal der Geschichte ist, dass sie auf der schon 1872 erschienenen Novelle Sheridan Le Fanus beruht, also Jahrzehnte älter ist, als Bram Stokers DRACULA.
Zwar erlaubt sich der Film viele Freiheiten, verlegt beispielsweise die Handlung der Literaturvorlage von Österreich nach Großbritannien, macht aber zumindest den Eindruck, als habe Emily Harris, die für Drehbuch und Regie  verantwortlich war, den Stoff intensiv gelesen.
carmilla 2019
Eine weitere Besonderheit des Films ist die hohe Frauenquote vor und hinter der Kamera. Leider ist es auch 2021 noch immer eine Erwähnung wert, wenn Frauen einen Film produzieren, der von einer Frau geschrieben und umgesetzt wird und bei dem eben vor allem Frauen die Hauptrollen spielen.
Aber es waren natürlich auch Männer involviert. Unter anderem Michael Wood, der eine wunderbare Kameraarbeit abliefert, die den Film aufwertet.
carmilla rezension
Bedauerlicherweise ist das aber auch nötig, denn auch Fans ruhigeren Stoffs müssen feststellen, dass in CARMILLA nicht viel los ist.
Sicherlich kann man mit Lara mitfühlen und dass die Angst vor der „jungen“ Vampirin als Bedrohung gesehen wird, lässt sich leicht als Metapher auf die verpönte Sexualität (insbesondere gleichgeschlechtliche) seiner Zeit sehen.
Das genügt trotz eindrucksvoller Bilder und sorgsam aufgebauter Stimmung aber nicht, um zu begeistern.

Fazit:
Nein, dies ist kein Horrorfilm im engen Sinne, wer aber ein Gothic / Coming of Age – Geschichte mit Kostümanteilen zu schätzen weiß und die nötige Ruhe mitbringt, kann sich trotzdem an CARMILLA wagen.

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