Die Corona-Zeit scheint bereits Jahrzehnte im Rückspiegel zu liegen und mal ehrlich, so wirklich gerne erinnert sich daran auch niemand.
Es gibt aber einige Filme, die die damalige Lage in ihre Handlung einbauen und CREEPY CRAWLY ist einer davon.
Wovon handelt CREEPY CRAWLY?
Der Film spielt in einem thailändischen Hotel, das unter Quarantäne steht. Mundschutz ist Pflicht und jeder muss auf seinem Zimmer bleiben, während das Personal mit dem Desinfizieren kaum hinterherkommt. Doch als zwei Angestellte unter einem Bett eine Ratte entdecken, die von Tausendfüsslern gefressen wird, ist das erst der Anfang eines unschönen Hotelaufenthalts.
Masken, Ausgangssperren, Social Distancing und selbsternannte Virologen nervten gewaltig, aber CREEPY CRAWLY zeigt, dass es noch schlimmer geht. Der Filmtitel lautet im Original THE 100, was mutmaßlich auf die 100 Beine der Insekten anspielt, die hier rasch die Kontrolle übernehmen.
Viele Beine aus Thailand
Ameisen, Kakerlaken, Würmer, Bienen und natürlich Spinnen sind regelmäßige Gäste in Horrorfilmen, Tausendfüssler sind hingegen ziemlich unverbraucht, denn THE HUMAN CENTIPEDE zählt nicht.
Die Gefahr geht aber nicht nur von den kleinen Krabblern aus, sondern auch infizierten Menschen, die sich in gewaltige Hundert-/Tausendfüssler verwandeln können.
Nein, Corona kann dich weiterhin nicht zum Tausendfüssler-Mutanten machen, sondern bietet nur den Aufhänger für die im Hotel zusammengewürfelte Klientel. Einige Angestellte, ein übergriffiger Hotelmanager, eine Influencerin oder ein tauber Gast bilden die Mischung, aber erwartungsgemäß sind die Figuren nicht weiter von Bedeutung.
Wichtiger sind die Kreaturen, für die sowohl zum Nachbau gewöhnlicher (aber reichlich großer) Tausendfüssler, als auch für das körperwandelnde Monster viel CGI zum Einsatz kam, das zwar als solches erkennbar ist, aber nicht schlecht aussieht.
Kein Klassiker, aber….
Dadurch, dass das Wesen die Wirte wechselt, was durch eine Art Häutung beschrieben wird, ist natürlich an verschiedenen Stellen unklar, in wem es denn gerade steckt, was eine gewisse Paranoia auslöst, die man aus DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT kennt.
Dessen Qualität erreicht CREEPY CRAWLY selbstredend nicht (wer tut das schon?) und er kommt auch nicht nah ran.
Da fehlt es dem Film dann doch an Spannung und Stimmung, aber was bei der Qualität nicht vorhanden ist, versucht das thailändische Regiegespann Chalit Krileadmongkon und Pakphum Wongjinda durch Quantität auszugleichen und liefert ein Überangebot an Insekten, die sich massenhaft im Hotel ausbreiten, dem Body-Switch-Thema, sowie verstorbenen und wiederauferstanden Figuren.
Pakphum Wongjinda war übrigens für SCARED – ENDSTATION BLUTBAD verantwortlich und hat einige weitere Filme gedreht, während Kollege Krileadmongkon nicht ganz überraschend bisher vor allem im Effekte-Segment unterwegs war.
Fazit zu CREEPY CRAWLY
Wie sich inzwischen herumgesprochen haben dürfte, durchsucht Busch Media den Globus seit einigen Jahren nach Horror aus fernen Ländern, die sie dann nach Deutschland bringen. Zuletzt z.B. DO NOT ENTER aus Paraguay oder APORIA aus Aserbaidschan. Die Ergebnisse sind durchwachsen, da reiht sich CREEPY CRAWLY nahtlos ein, aber wer Spaß daran hat, nicht immer die gleichen Gesichter und Locations zu erleben, findet hier mal wieder ein unterhaltsames kleines Creature Feature.
Der große Wurf ist den Regisseuren mit CREEPY CRAWLY nicht gelungen, dafür wirkt der Film auch zu fahrig. Andererseits ist das Ergebnis nichts wofür man sich schämen müsste.
Hier kannst du dir CREEPY CRAWLY anschauen
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