DER BABADOOK ist ein Film, der schon lange vor seiner offiziellen Veröffentlichung für Gesprächsstoff sorgte. Klar, er lief auf dem Fantasy Filmfest, überzeugte mit einem unheimlichen Trailer und wurde von vielen internationalen Kritikern mit Lob und Preisen überhäuft.
Wovon handelt DER BABADOOK?
Nach dem Tod ihres Mannes muss Amelia sich alleine um ihren Sohn Samuel kümmern. Das Verhältnis der beiden ist angespannt, nicht nur weil Samuel sich vor Monstern fürchtet. Der Junge ist auch in der Schule verhaltensauffällig Als Sam eines Tages aus einem seltsamen Kinderbuch namens „Mr. Babadook“ vorgelesen haben will, steigt seine Angst nicht nur weiter, bald ereignen sich unheimliche Dinge im Haus der beiden.
Ist es anfangs Sam, der wie nahezu jedes Kind Angst vor dem Monster hat, während seine Mutter rationale Erklärungen sucht, kehrt sich das Verhältnis bald um, wenn klar wird, dass sich der Junge in gewisser Weise auf die kommenden Ereignisse vorbereitet hat, während Amelias Geisteszustand zunehmend leidet.
Ob es sich bei DER BABADOOK um den unheimlichsten Film überhaupt handelt, wie ausgerechnet DER EXORZIST-Regisseur William Friedkin äußerte, liegt natürlich im Auge des Betrachters, was man aber sagen kann, ist dass der Film nicht in die Kategorie dumme Story, blöde Figuren, hohle Schocks fällt.
Samuel nervt, aber nur so macht der Film Sinn
Aufgeblasene Jumpscares, die nur durch übertrieben eingesetzte Musik aufrütteln, bietet DER BABADOOK nicht, sondern setzt auf Stimmung. Die lässt sich wiederum nur aufbauen, weil wir mit den beiden Hauptfiguren fiebern.
Das ist allerdings gar nicht so einfach, denn Amelia ist eine schwache Frau, die ihren missratenen Sohn offenbar nicht im Griff hat. Samuel bietet noch weniger Sympathieansätze und ist so nervig wie 6jährige nun mal sind, die ihrer Mutter keine ruhige Minute lassen und vor allem durch Schreien, Heulen und Ungehorsam auffallen.
Da aber sowohl Essie David als auch der junge Noah Wiseman die ihnen angedachte Rolle eindringlich verkörpern und den Zuschauer verstehen lassen, dass es weniger um die Charaktere als vielmehr das gestörte Mutter-Kind-System zwischen den beiden ist, bleibt DER BABADOOK jederzeit packend.
Was wir über die beiden verstehen müssen, wird nie plump erklärt, sondern lässt sich Stück für Stück aus dem Kontext der Geschichte lesen. Wenn wir erfahren, dass Amelias Mann dabei starb, als er seine schwangere Frau ins Krankenhaus fuhr, lässt sich erahnen, warum sich die Mutter zwar bemüht ist ihren Sohn zu erziehen, das Kind aber eher als Last empfindet.
Was das alles mit der Schreckgestalt des Mr. Babadook zu tun hat, erklärt sich im Laufe der Geschichte ebenfalls, auch wenn ein paar Interpretationsmöglichkeiten bleiben. Achtung Spoiler: Es wird jedoch klar, dass das Wesen als Teil von Amelias Psyche zu verstehen ist.
Eine kleine Portion Deutschland ist in DER BABADOOK auch enthlten
Apropos Psyche: DER BABADOOK verzichtet fast vollständig auf blutige Effekte und erinnert uns daran, dass man nachts die Decke vollständig über den Körper ziehen sollte. Zu sehen kriegen wir vom Babadook wenig. Hier ein Schatten, da ein Knarzen…seine Wirkung verfehlt das trotzdem nicht. Im Gegenteil, seine schwächeren Momente hat der Film dann, wenn er mehr von dem Monster preisgibt.
Eine Szene, die eine leicht slapstickartige Verfolgungsjagd enthält, hätte man sicher auch besser in den Film einbauen können.
Davon abgesehen gesellt sich DER BABADOOK aber in eine Reihe von guten bis großartigen Filmen, wie OCULUS, STARRY EYES oder THE CANAL, die zeigen, dass gute Inszenierung, clevere Story und echter Grusel nicht ausschließen.
Dabei ist die australische Regisseurin Jennifer Kent Spielfilm-Debütantin, erschuf aber vor Jahren bereits einen Kurzfilm namens MONSTER, der von einem Monster unterm Bett handelt.
Wie auch in verschiedenen TV-Sequenzen innerhalb DER BABADOOK deutlich wird, hat Mrs. Kent offenbar die hohe Schule des Horrors besucht und nutzt mehr Elemente des deutschen Expressionismus als das GERMAN ANGST von sich behauptet.
Das Haus Amelias ist komplett in grau und blau gehalten und macht nicht nur beim Hinsehen depressiv, sondern schickt uns annähernd zurück in die Schwarz-Weiß-Ära. Das unheimliche Pop-Up-Bilderbuch wirkt wie klassische Scherenschnitte und der Babadook sieht aus wie eine Mischung aus Nosferatu (Hände) und dem Somnambulen (Gesicht) aus DAS KABINETT DES DR. CALIGARI.
Fazit zu DER BABADOOK
Sehr gut…und Mr. Babadook hat das Zeug zur Kultfigur.
Hier kannst du DER BABADOOK sehen
Ich hab mich so darauf gefreut den zu sehen, im Original und war erstmals so genervt von dem Jungen. Ich weiß nicht, ob das gutes Schauspiel ist und den Zuschauer in dei Lage der Mutter versetzt oder schlechtes Schauspiel, dass es eine ganze Länge einen Zuversicht kostet, den zu ertragen. Die Geschichte fand ich hatte sehr viel Potential, aber ich war doch sehr verwirrt, wie sich die Story entwickelt hat….