Review: DER HEIMWEG (2025)

Der Heimweg: Cover
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 5.0

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4.1/10 (7)

Darsteller: Luise Heyer, Sabin Tambrea, Friedrich Mücke, Rainer Bock
Regie: Adolfo J. Kolmerer
Drehbuch: Susanne Schneider
Länge: 95 Minuten
Land:
Genre:
Veröffentlichung: 16.01.2025
Verleih/ Vertrieb: Prime Video
FSK: ab 16

Sebastian Fitzek ist wohl DER deutsche Thrillerautor. Seit 2006 hat er sich dem Genre verschrieben und alle seine Werke sind zu Bestsellern geworden. Dementsprechend ist es kein Wunder, dass seine Geschichten mittlerweile auch verfilmt werden. Eine solche Verfilmung ist DER HEIMWEG, bei dem Adolfo J. Kolmerer Regie geführt hat. Kolmerer hat bei vier Episoden von SLOBORN im Regiestuhl gesessen und hat sonst vor allem bei Fernsehproduktionen mitgearbeitet.
Verfilmungen von Büchern sind nicht immer leicht, also schauen wir einmal, ob und wie das bei DER HEIMWEG geklappt hat.

Der Heimweg: Jules am Telefon

Inhalt von DER HEIMWEG

Klara ruft bei dem Begleittelefon an und landet bei Jules am Apparat. Sie glaubt, dass der sogenannte Kalenderkiller hinter ihr her ist, und ruft aus Verzweiflung bei der Hotline an, da ihr weder Ehemann noch Polizei glauben. Jules bleibt mit Klara am Telefon und versucht, ihr zu helfen.

Resümee zu DER HEIMWEG

Der Film beginnt vielversprechend genug. Zunächst erleben wir Jules bei seiner ehrenamtlichen Arbeit beim Begleittelefon und etwas später kommt Klara dazu, die sichtlich verstört durch den Schnee stapft und dem Ehrenamtlichen berichtet, dass es der Kalenderkiller auf sie abgesehen hat. Die Voraussetzungen sind spannend, sofern man sich auf einen relativ dialoglastigen Film einlassen kann, immerhin reden Klara und Jules hauptsächlich am Telefon miteinander. Das erste Drittel des Films schafft es, die Spannung recht gut aufrechtzuerhalten und die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich zu ziehen, leider klappt das beim Rest des Films nicht sonderlich gut, was an auftretenden Logikfehlern und teils absurden Dialogen liegt.

Ohne zu viel zu Spoilern: DER HEIMWEG versucht, die ernste und wichtige Thematik von häuslicher Gewalt in einer Geschichte zu verbinden. Im ersten Moment funktioniert das einigermaßen gut, allerdings eskaliert der Missbrauch an Klara in einem Ausmaß, dass man sich fragt, was diese arme Frau noch ertragen muss. Es reicht nicht, dass ihr Ehemann ihr Angst einflößt, sie offenbar regelmäßig schlägt und überwacht, sie wird auch noch von einem Serienkiller verfolgt. Diese Verbindung der beiden Themen mag in schriftlicher Form gut funktionieren, zumal hier der Missbrauch von Klara über einen deutlich längeren Zeitraum eskaliert, im Film wirkt es allerdings teilweise unfreiwillig komisch und überladen.

Der Heimweg: Klara wacht vor einer geschriebenen Drohnung auf

Auf den ersten Blick erscheinen die Charaktere in der Buchverfilmung vielversprechend. Allerdings wird im Lauf der 95 Minuten klar, dass sie eigentlich relativ oberflächlich bleiben. Bestes Beispiel ist hier der Ehemann von Klara, Martin. Er wird als Musterbeispiel eines gewalttätigen Ehemannes gezeichnet, aber zwischendurch eskaliert diese Darstellung beinahe ins Absurde. Wahrscheinlich hätte weitaus weniger Missbrauch ihm gegenüber Klara vollkommen gereicht, um Martin als grausam zu charakterisieren.

Was bei dem Film positiv hervorzuheben ist, ist die durchgehend spannende Atmosphäre. Sie beginnt mit dem ersten Anruf von Klara und endet erst mit dem großen Finale. Ein paar der Dialoge sind zwar etwas zu lang und auch belanglos, allerdings passiert währenddessen meistens auch noch etwas anderes, so dass es nicht zu langweilig wird. Irgendetwas passiert bei DER HEIMWEG immer, auch wenn dieses Geschehen ab und zu übertrieben wirkt.

Zum Ende von DER HEIMWEG gibt es eine große Wendung, die leider mehr Fragen aufwirft, als sie beantwortet. Wer den Film aufmerksam verfolgt hat, wird die Wendung eventuell auch gar nicht sonderlich überraschend finden, denn es gibt ein paar Hinweise.

Alles in allem ist DER HEIMWEG ein eher mittelmäßiger Film. Das Beste ist die gut gemachte Atmosphäre, die aber auch nicht die Logikfehler und offenen Fragen wettmachen kann. Wer ein bisschen Unterhaltung zum Hirnausschalten sucht, ist mit dieser Verfilmung gut bedient, wer lieber etwas Tiefgründiges sehen möchte, sollte etwas anderes einschalten.

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