Es geht um Flüchtlinge, das Thema das den Globus im letzten Jahr mehr erhitzt hat als chinesische Treibhausgase.
Antworten, gar politische Antworten, gibt der Film aber keine. Das ist auch nicht seine Absicht.
Wovon handelt DESIERTO?
DESIERTO begleitet eine Gruppe von Flüchtlingen, die durch die Wüste illegal in die USA einreisen. Als wäre das nicht schwer genug, lauert in der Wildnis ein besorgter Bürger mit einem Gewehr, einem Zielfernrohr und einem scharfen Hund, um seine Grenze zu verteidigen.
Das ist in Bezug auf die Handlung alles was es zu wissen gibt. Wer politische Analysen betreiben will, kann dies tun, aber trotz eines real anutenden Szenarios, hebt der Film nicht den mahnenden Zeigefinger, sondern konzentriert sich darauf ein packender Thriller zu sein.
Das gelingt, weil er das oft genutzte Thema Menschenjagd aufs Minimum reduziert. Anders als beispielsweise in RUNNING MAN gibt es keine perverse Spielshow. Auch keine organisierten Jagdgruppen, wie bei THE PURGE: ANARCHY, SURVIVING THE GAME und etlichen anderen Schinken.
Einfach nur ein radikaler Spinner mit Knarre, der Grenzschutz der extremen Sorte betreibt.
DESIERTO wird nicht politisch
Auf der anderen Seite erfahren wir, dass Hauptfigur Moises zu seiner in den USA lebenden Tochter möchte und auch innerhalb der Gruppe nicht jeder ein guter Mensch ist. Anders als im Drama SIN NOMBRE werden hier aber kaum Hintergründe geliefert.
Dafür spielt die karge Natur eine wichtige Rolle. Nicht nur spielt der komplette Film in der felsig-sandig-kakteenversuchten Landschaft, die gleichermaßen wunderschön wie trostlos ist, es gibt dort auch keinen Schutz. Weder andere Menschen, noch vernünftige Deckung vor dem Heckenschützen.
Der wird übrigens von Jeffrey Dean Morgan gespielt und während THE WALKING DEAD – Fans Morgan schon als den neuen Antichristen feiern, erweckte er in seinen bisherigen Filmen doch nur selten den Eindruck zu den ganz großen Mimen zu gehören. In DESIERTO ist er aber glaubwürdig und sieht sich (optisch) selbst recht unähnlich.
Tiefe muss er hier nicht liefern und das würde auch nicht zum Film passen. Wer ausgefeilte Charaktere und eine wendungsreiche Geschichte mit doppeltem Boden erwartet, ist bei DESIERTO verkehrt. Actionreich ist der Film aber, was nicht nur durch einen hohen Bodycount untermauert wird, sondern auch durch Einzelszenen, die wenig Widerstand der Verfolgten zeigen, weil man als unbewaffneter nun mal einem Typen mit Gewehr wenig entgegenzusetzen hat.
Fazit zu DESIERTO
In der Wüste gibt es eben nicht viel, nur den nackten Kampf ums Überleben
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