Im Februar 1959 wurden in der Wildnis des Uralgebirges die Leichen von 9 Wanderern gefunden.
Einige wiesen Schädelbrüche auf, aber es gab offenbar keinen Kampf. Einer Frau wurde die Zunge herausgerissen und die Leichen waren radioaktiv verstrahlt. Zeugen gab es keine.
Seltsam? Aber so steht es geschrieben…
Was wie ein müder und erfundener Aufhänger für einen Horrorfilm klingt, ist tatsächlich passiert und während sich wüste Theorien um die Ereignisse am Djatlow-Pass (benannt nach dem Anführer der Gruppe) ranken, ist der Vorfall bis heute ungeklärt.
Wovon handelt DEVIL’S PASS?
Hier kommt eine Gruppe amerikanischer Studenten ins Spiel, die 50 Jahre später ins entfernte Russland reisen, um eine Dokumentation über die Geschichte zu drehen und gleichzeitig Licht ins Dunkel zu bringen. Dabei begegnen sie zunächst einigen Menschen, die Djatlow und seine Freunde kannten oder zur Suchmannschaft gehörten. Schon dabei erfahren sie unglaubliches, doch als sie selbst in die verschneiten Berge aufbrechen, stellen sie schnell fest, dass dort noch immer etwas vor sich geht und sie nicht erwünscht sind.
Dass die Doku nicht ganz nach Plan verläuft, kann wohl jeder erahnen und man darf sich auch fragen, wie das fertige Material hätte aussehen sollen. Interviews NICHT zu bekommen, Schnaps saufen und anzügliche Sprüche bergen wenig Informationsgehalt und soll irgendwer glauben, dass Menschen bei Außentemperaturen, die offenbar weit, weit unter null liegen, ein Sextape im Zelt aufnehmen wollen? Wer sich auf die frostige Szene freut, daraus wird leider nix, denn wie ein Grundschüler redet DEVIL’S PASS gerne über Sex, hat aber keine Ahnung davon.
Albern, aber auch gruslig
Sieht man von diesen Albernheiten ab, bietet der Film aber auch eine gute Portion Grusel.
Der Yeti? Aliens? Die russische Regierung? Oder etwas Schlimmeres? Die Spekulationen sind vielseitig und DEVIL’S PASS bietet diesen und weiteren Mysterien Raum zur Entfaltung.
Wirklich aufgeklärt werden die Ereignisse von damals natürlich nicht mal im Ansatz, der Film schafft es aber eine Geschichte darum zu spinnen, die alle Theorien unter einen Hut bringt.
Die wahre Story hätte DEVIL’S PASS so viel zu bieten gehabt
Der Machart nach könnte auch die Blair-Hexe beteiligt sein, denn die inspirierte offenbar den Found Footage Anteil.
Dementsprechend langsam wird die Spannungsschraube angezogen, bevor es im finalen Akt rasanter zur Sache geht. Neu oder „anders“ ist daran wenig, der finale Twist ist aber dennoch gelungen und entschädigt für manches frühere Loch in der Story.
Positiv ist auch die frostige Location. Gedreht wurde tatsächlich in Russland und Regisseur Renny Harlin,der mit CLIFFHANGER, TÖDLICHE WEIHNACHTEN und STIRB LANGSAM 2 bereits Spannungsfilme im Schnee abgedreht hat, liefert einige ansehnliche Naturaufnahmen.
Fazit zu DEVIL’S PASS
Wie Harlins bisherige Ausflüge ins Horror-Genre (NIGHTMARE 4, EXORZIST: DER ANFANG) ist auch DEVIL’S PASS insgesamt durchschnittlich. Nicht mehr, nicht weniger.
Hier kannst du DEVIL’S PASS sehen
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