Nach dem Abitur (oder in Österreich: Matura) beginnt für viele Schüler der Ernst des Lebens. Der Filmtitel DIE LETZTE PARTY DEINES LEBENS liest sich daher womöglich nur wie ein sentimentaler Abgesang auf die Schulzeit, die FSK 18 – Freigabe kriegt man aber nicht ohne Grund und Regisseur Dominik Hartl ist seit ANGRIFF DER LEDERHOSENZOMBIES auch einschlägig bekannt.
Nach der bestandenen Matura zieht es eine Gruppe Freunde auf das X-Jam in Kroatien, wo einige Tage lang Party auf dem Plan steht. Als eines der Mädchen verschwindet, sich aber per Handy „abmeldet“ denkt sich noch niemand was. Doch während tausende feiern, beginnt unter den Freunden das Sterben.
Sommer, Sonne, Schlachterei
DIE LETZTE PARTY DEINES LEBENS ist eindeutig dem Slasher-Genre zuzuordnen, was sich natürlich nicht nur an grafischen Kills, sondern auch den jugendlichen Partypeople und einem maskierten Mörder mit Rachemotiv festmachen lässt.
Wer bahnbrechend neues erwartet wird mit diesem Film daher nicht happy, denn er folgt der Slasher-Formel, die sich seit 40+ Jahren etabliert hat und oft auch schlichtweg eingerostet ist.
Was Hartl aber macht, ist eine gewisse Glaubwürdigkeit hinzuzufügen, die man in vielen lieblosen Vertretern dieses Subgenres vermisst.
Auch lässt der Regisseur die Protagonisten im österreichischen Dialekt antreten, was ja bereits in Andreas Prochaskas IN DREI TAGEN BIST DU TOT funktionierte und für Aufwertung im Detail sorgt.
Da aber gerade durch die zu Beginn ausgeprägte Mundart in Kombination mit lauten Hintergrundgeräuschen im Norden Deutschlands mit Verständigungsproblemen zu rechnen ist, stellt dies ein zweischneidiges Schwert dar.
Dialoge zum Fremdschämen sind leider Teil von DIE LETZTE PARTY DEINES LEBENS
Wer über 25 ist, will allerdings auch gar nicht jeden Dialog verstehen.
Kostprobe:
„Und du bist…?“
„Für Freunde: Lexi.“
„Lexi, Name ist Programm.“
Muhahaha….Glücklicherweise übertreibt es DIE LETZTE PARTY DEINES LEBENS mit derart geistreichen Gesprächen nicht, klar ist allerdings auch, dass man ein Auge auf ein Publikum wirft, das im Alter der Figuren ist.
Klar, die Teenies wollen feiern und der Film ist voll mit Massenszenen und lauter Musik, zieht sich aber auch immer wieder zurück. Während man keine tiefe Charakterzeichnung erwarten darf, entwickelt man so zu ein paar Figuren Sympathien, die dafür sorgen, dass man nicht von vorn herein den Killer lieber hat.
Technisch ist der Film sauber in Szene gesetzt. Kameraarbeit und Beleuchtung harmonieren sowohl in ruhigen, wie actionreichen Momenten und untermalen die jeweilige Stimmung.
Die Kills sind ernst und brutal, was zur schon erwähnten ab 18 – Einstufung führte und glücklicherweise weder selbstgefällig noch comichaft erscheint.
Wie man DIE LETZTE PARTY DEINES LEBENS einstuft, hängt vermutlich maßgeblich mit der persönlichen Einstellung zum Slasherfilm zusammen.
Vieles hier macht mehr Sinn als z.B. im letzten HALLOWEEN, aber natürlich hat der Streifen keine ikonischen Antagonisten aufzuweisen und wer grundlegend neue Handlungsstränge sucht, sucht besser woanders.