Review: ERDE UND BLUT (2020)

erde und blut kritik
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 6.5

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5.5/10 (2)

Darsteller: Sami Bouajila, Eriq Ebouaney, Samy Seghir
Regie: Julien Leclercq
Drehbuch: Julien Leclercq, Jérémie Guez, Matthieu Serveau
Länge: 80 min
Land: ,
Genre: ,
Veröffentlichung: 17. April 2020 (Netflix)
Verleih/ Vertrieb: Netflix

Als Regisseur Julien Leclercq vor etwa 10 Jahren mit CHRYSALIS und ASSAULT auf der Bildfläche erschien, war die Welle der brutalen Franzosenfilme noch voll am Rollen.
Auch Leclercq bediente sich kalter Atmosphäre und einer gewissen Härte, dass er aber vergleichsweise gemäßigt zur Sache ging und seine Werke keine Horrorfilme waren, mag dazu beigetragen haben, dass er in der Szene keinen größeren Erfolg fand.
2020 präsentiert der Regisseur auf Netflix seinen neuen Film ERDE UND BLUT und siehe da, er ist sich treu geblieben.erde und blut la terre et le sangStory:
Saïd besitzt ein abgelegenes Sägewerk. Was er nicht weiß, einer seiner Angestellten macht krumme Geschäfte und hat in seiner Firma eine größere Menge Kokain versteckt.
Obwohl Saïd und seine gehörlose Tochter damit nichts zu tun haben, werden sie in die Sache hineingezogen und müssen sich gegen Gangster wehren, die nicht nur den Stoff wiederhaben wollen, sondern auch keine Zeugen gebrauchen können.

Western-Feeling in Frankreich

Simple Geschichte, die zwar in einem nasskalten französischen Wald spielt, aber fast noch besser in einer staubigen Westernstadt hätte stattfinden können.
Mehr als diese einfachen Zutaten, gewürzt mit ein paar persönlichen Einschüben und einem ordentlichen Schuss Wildwest-Shootout, braucht ERDE UND BLUT auch nicht.
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Allerdings gibt sich Julien Leclercq auch nicht die Mühe auf übermäßig viele Details zu achten oder gar zu verstecken. Man kann den Film klar als „What you see is what you get“ einstufen und das ist zunächst mal ein unterkühltes Setting mit einem gesunden Maß an Härte.
Logik ist hingegen nicht unbedingt die Stärke des Streifens, denn man hat den Eindruck, dass die rasch eskalierende Situation durch verschiedene Schritte vermeidbar gewesen wäre.

Andererseits will niemand sehen, wie alle glücklich und lebendig nach Hause gehen und nach 30 Minuten der Abspann läuft. So kommt es, wie es kommen muss und der brave Saïd legt sich mit schwerbewaffneten Kriminellen an.
Dass er dabei selbst weiß, wie herum man ein Gewehr hält und die örtlichen Gegebenheiten zu nutzen weiß, geben ihm aber den (DIE HARD-mäßigen) Vorteil, den er braucht.

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Dass Tochter Sarah taub ist, ist dann doch ein nettes Detail, dass man nicht dauernd sieht und wenn der Fokus auf sie gerichtet ist, verzichtet der Film auf alle Geräusche, so dass man sich natürlich besser in ihre Lage versetzen kann und was im Rahmen des Versteckspiels vor den Killern auf jeden Fall für Spannung sorgt.

Die Action ist ordentlich geworden, das Schauspiel reicht für diese Art Film auch und sofern man nicht auf tiefgründige Kost eingestellt ist, kann man ERDE UND BLUT gut schauen, auch wenn der große Aha-Effekt fehlt.

Fazit:
Kein Meilenstein, kein Stinker, etwas Licht, etwas Schatten…und bei gerade mal 80 min Laufzeit ohne Hänger.

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