
Die blutgetränkte FEAR STREET-Reihe begleitet Netflix nun seit 2021 und mit den bisherigen Teilen FEAR STREET 1966, FEAR STREET 1978 und FEAR STREET 1994 war eine in sich stimmige Trilogie abgeschlossen. Mit FEAR STREET 1988: PROM QUEEN ist nun aber ein vierter Teil erschienen, der für sich allein stehen muss. Kann das funktionieren oder wirkt es wie ein gescheiterter Versuch die Reihe wiederzubeleben?
Story von FEAR STREET 1988: PROM QUEEN:
In FEAR STREET 1988: PROM QUEEN ist die Ballsaison an der Shadyside High im Gange und das Girls-Wolfsrudel der Schule mit seinen üblichen süßen und bösartigen Kampagnen für die Krone beschäftigt. Doch als unerwartet eine mutige Außenseiterin für den Hofstaat nominiert wird und die anderen Mädchen auf mysteriöse Weise zu verschwinden beginnen, steht der Klasse von 1988 plötzlich eine höllische Ballnacht bevor.
Aber bevor all das beginnt, lernen wir Lori Granger kennen, die Außenseiterin, die die nie beachtet wird, die die seltsame Freunde hat und vor allem die die damit leben muss dass ihre Mutter den Vater ermordet hat… so zumindest sehen das alle Shadyside-Bewohner, wenn es auch nicht alle zugeben. Lori selbst ist davon nicht überzeugt, dennoch weiß sie, dass in dem kleinen Städtchen merkwürdige Dinge passieren.
Bis zum Tag der Prom Night versucht sie mit ihrer besten und einzigen Freundin Chisty ein Kleid zu finden, leider ist das Geld knapp und sie muss auf ein Secondhand-Kleid ausweichen, was sie nicht stört aber der perfkte Grund für die Divas der Schule ist, sie fertig zu machen. Gut dass Lori taff ist und die Versuche, sie aus der Wahl der Ballkönigin zu vertreiben, fehlschlagen. Was sie nicht verhindern kann ist, dass in dieser Nacht eine Menge Blut fließt.
Wo will FEAR STREET 1988: PROM QUEEN hin?
Wie oben erwähnt, gibt es bereits die Trilogie in der er- und aufgeklärt wird, was mit Shadyside nicht stimmt. FEAR STREET 1988: PROM QUEEN spielt zwischen FEAR STREET 1978 und FEAR STREET 1994 und gehört somit augenscheinlich in die Reihe, geht aber einen eigenen Weg. Bis auf wenige Ausnahmen, in denen die Story bei den Kids zuhause spielt, befinden wir uns immer in der Shadyside High und beobachten die Vorbereitungen für den Ball.
Eine zweite Handlung oder kleine Sidestory finden wir ebenso wenig, wie eine bitterböse träge Geschichte, denn ganz ernst nimmt sich die FEAR STREET-Reihe sowieso nicht und der neue Teil macht da keine Ausnahme. Im Gegenteil, hier wird fast schon mit subtilen schwarzem Humor gearbeitet, der diese kleinen Witze tatsächlich auf den Punkt abliefert, wenn zum Beispiel ein paar Leichenteile im Raum herum liegen, scheint das die Lehrer nur soweit zu schockieren, dass es ihnen ein Herjeeee entlockt!
Ist es also möglich, FEAR STREET 1988: PROM QUEEN als alleinstehenden Film zu betrachten? Jein, die Geschichte ist so gestaltet dass man sie ohne die anderen Teile sehen kann und Spaß hat, dafür bleibt die Story um den Fluch von Sarah Fier verborgen und damit der Ursprung.
Der Spaß an FEAR STREET:
Man kann durchaus sagen, dass verschiedene Dinge nicht gut ausgearbeitet sind, nehmen wir die Kills, viele Schnitte sind nicht ordentlich gesetzt, somit sehen sie unnatürlich stockend aus. Was also sorgt dafür, dass das nicht den ganzen Sehspaß verdirbt? Es ist die gesamte Atmosphäre, die versprüht wird. FEAR STREET 1988: PROM QUEEN schafft es, ein absolut stimmiges Bild der 80er Jahre aufrechtzuerhalten und darüber hinaus auch einige Hommagen von großen Horrorfilmen einzubauen. Um nur einige zu nennen: THE LOST BOYS, ZOMBIE, PHANTASM 3. Auch musikalisch passiert eine Menge, beispielsweise tanzen wir zu Billy Idols White Wedding oder Eighth Wonders I´m Not Scared. Leser werden auch auf die Fangoria aufmerksam werden.
Fazit zu FEAR STREET 1988: PROM QUEEN:
Mit Witz, Kills und einer Menge 80er Jahre Nostalgie weiß FEAR STREET 1988: PROM QUEEN zu unterhalten, man muss aber wohl auch sagen, dass Leute, die die Reihe bisher nicht mochten, auch dann keine Fans werden. Insegesamt ist kein Teil ein Meisterwerk des Horrors, erst recht nicht, wenn man Anspruchsvolles mag, wobei man dann wohl nur in ganz seltenen Fällen einen Teen-Slasher auswählt… und genau das ist FEAR STREET 1988: PROM QUEEN, ein Teen-Slasher der sich selbst nicht zu ernst nimmt und durchaus kurzweiligen Spaß macht.