Bei manchen Filmen liest man die Beschreibung und weiß direkt, dass es sich hier um kein Meisterwerk handelt. So ein Fall ist FLYCATCHER von Regisseur und Drehbuchautor Phil Volken. Es geht um Überleben auf offener See nach einem Unfall, aber damit nicht genug: Auch an Bord eines Kutters muss ums eigene Leben gekämpft werden. Unter gewissen Umständen könnte das ein unterhaltsamer Film werden; Ob dieses Kunstwerk einem recht unerfahrenen Regisseur gelingt, könnt ihr im folgenden Review lesen.
Inhalt von FLYCATCHER
Vier junge Menschen aus Florida machen mit Jet Skis einen Ausflug auf die Bahamas. Nach einigen ausgelassenen Stunden, machen sie sich auf den Rückweg und es kommt zu einem schrecklichen Unfall und die Überlebenden treiben im offenen Meer. Aus reinem Zufall werden sie von einem Kutter aufgelesen, allerdings sind sie auch dort nicht in Sicherheit und der Überlebenskampf geht weiter.
Resümee zu FLYCATCHER
Lieben wir sie nicht alle? Die sorglosen Teenager, die sich komplett leichtsinnig in Gefahr begeben und am Ende nur knapp mit dem Leben davonkommen, oder das Pech haben, zu den Opfern zu gehören. Wir kennen sie aus Slashern, Dämonen- oder Geisterfilmen und auch Survivalfilmen. Und vier von diesen Teenies haben die Hauptrollen in FLYCATCHER, wobei die Protogonistin Kaya – gespielt von Isabel Gravitt, die man aus THE WATCHER kennen könnte – immerhin noch etwas Hintergrundgeschichte hat, während die anderen drei nahezu charakterlos bleiben. Aber diese Art von Film schaut man auch nicht unbedingt wegen ausgefeilter Charaktere.
FLYCATCHER beginnt als Art Teenie-Romanze, wird zu einem Abklatsch OPEN WATER und endet mit einem nicht sonderlich originellen Katz-und-Maus-Spiel auf einem Kutter. Dass der Kapitän des Kutters nichts Gutes im Schilde führt, merkt man mit etwas Achtsamkeit innerhalb der ersten Sekunden des Zusammentreffens, und so ist es nicht sonderlich überraschend, dass die Überlebenden sich bald in einer Situation wiederfinden, die ausweglos erscheint. Auch der weitere Verlauf ist zu großem Teil vorhersehbar und die meisten werden Ähnliches bereits gesehen haben. Aber: Auch wenn die Ideen nicht sonderlich originell sind, FLYCATCHER hat einen gewissen Unterhaltungswert. Zunächst etwas unfreiwillig, denn der Unfall mit den Jetskis auf offener See ist ungewollt komisch. Allerdings kommt etwas später durchaus Spannung auf, wenn die Überlebenden in die nächste gefährliche Situation kommen. Dabei entsteht trotz aller Versuche aber kein Meisterwerk, sondern höchstens ein mittelmäßiger Film, den man ziemlich wahrscheinlich schnell wieder vergisst.
Handwerklich ist FLYCATCHER in Ordnung. Es gibt keine groben Schnitzer und der Film wirkt relativ stimmig.
Die wenigen Darstellenden geben ihr Bestes, um aus dem Material etwas herauszuholen, aber wenn das Drehbuch nicht besonders gut ist, können alle Bemühungen es nicht retten. Was allerdings im Verlauf des Films immer wieder auffällt: Die Kamera zeigt häufig die Hinterteile der beiden Frauen, die aufgrund des Jetski-Ausflugs nur in Bikini-Höschen gekleidet sind. Darauf hätte wirklich verzichtet werden können, denn irgendeinen Mehrwert bieten diese Einstellungen nicht.
FLYCATCHER ist besser, als seine Beschreibung erahnen lässt, aber ein Film, der schnell wieder aus dem Gedächtnis verschwinden wird. Es kommt ab und zu zwar Spannung auf, aber es fehlt einfach an originellen Ideen, um den Streifen aus der Masse hervorzuheben.