Review: FREAKS – SIE SEHEN AUS WIE WIR (2018)

freaks
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 7.5

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7.8/10 (4)

Darsteller: Emile Hirsch, Bruce Dern, Grace Park
Regie: Zach Lipovsky, Adam B. Stein
Drehbuch: Zach Lipovsky, Adam B. Stein
Länge: 105 min
Land: ,
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Veröffentlichung: 31. Januar 2020 (Blu Ray)
Verleih/ Vertrieb: Splendid
FSK: ab 16

Keine Angst, FREAKS ist kein Remake von Tod Brownings Klassiker, sondern ein eigenwilliger Streifen, der anfänglich schwer zu durchschauen und später schwer in eine Genre-Schubladen zu stopfen ist.
Etwas Geduld und ein offener Geist sind also gefragt, dann entpuppt sich das Werk aber doch als ziemlich unterhaltsam.

Chloe und ihr Vater leben in einem heruntergekommenen Haus in einer gar nicht so schlechten Nachbarschaft. Ab und an muss Dad nach draußen, doch während er seine Tochter auf ein späteres Leben vorbereitet und ihr eine falsche Identität gibt, darf sich die Kleine nicht einmal ein Eis holen.
Aber das Mädchen hat andere, spezielle Fähigkeiten und es gibt einen Grund, warum die beiden lieber unter sich bleiben.
freaks 2018
Schauspielerisch ist der Film völlig im grünen Bereich. Emile Hirsch (THE AUTOPSY OF JANE DOE), der den Vater spielt, erinnert zwar immer mehr an eine schlankere Version von Jack Black, ist aber eben auch ein guter Schauspieler und Bruce Dern (MEINE TEUFLISCHEN NACHBARN), der einen undurchsichtigen Eisverkäufer spielt, gibt seinen Part mit der gewohnten Schnoddrigkeit.
Star des Films ist aber Lexy Kolker als Chloe. Die zum Drehzeitpunkt 9jährige muss sich vor den bekannten Akteuren keineswegs verstecken, sondern steht zu Recht im Mittelpunkt der Geschichte.

Zwischen Indiedrama und Popcornaction

In technischer Sicht, hält sich der FREAKS zunächst zurück: Story und Figuren stehen im Vordergrund. Selbst die Kameraarbeit deutet mehr auf einen stimmungsvollen Indiefilm, als einen Actionblockbuster hin und erst gegen Ende drängeln sich Effekte nach vorne. freaks review

Inhaltlich ist FREAKS mal wieder ein Film, über den man besser nicht zu viel weiß, sondern ihm dabei zusieht, wie er sich Stück für Stück enthüllt. Bis das geschieht, bzw. auch nur beginnt, ist aber die Hälfte der Laufzeit um und bis dahin sammeln sich so viele Geheimnisse, dass man als Zuschauer schon mal etwas den Faden verlieren kann.
Da wir doch auf das ein oder andere eingehen wollen, warnen wir an dieser Stelle vor SPOILERN:

Zwei Dinge werden schnell klar. Erstens, dass Chloe kein normales Mädchen ist; zweitens, dass die Außenwelt zwar normal aussieht, aber offenbar etwas vorgefallen ist, was die Welt, wie wir sie kennen, von der Welt in FREAKS unterscheidet.
Wie es zusammenhängt, dass Chloe das Nachbarsmädchen dazu bringen kann, ihr das gewünschte Schokoeis zu besorgen, woher Unsummen Geld im Haus kommen, wer der Eismann ist,  was mit Chloes Mutter geschah und wer die Familie verfolgt, erklärt sich im Laufe der Story und dann mag es passieren, dass der ein oder andere feststellt, dass er gerade einen Superheldenfilm sieht, ohne sich dabei an gewöhnliches Marvel-Popcornkino erinnert zu fühlen.

Um es mit weiteren Spoilern auszudrücken: Jeder in Chloes Familie verfügt über besondere Kräfte, weswegen man sie jagt. Welche Stärke von ihnen ausgeht, zeigt sich im Finale, wo sich die unterschiedlichen Fähigkeiten perfekt ergänzen.
freaks rezension

Vielseitigkeit an allen Enden

Zach Lipovsky und Adam B. Stein, die sich Regie und Drehbuch teilten, fungierten in der Vergangenheit in verschiedenen Funktionen beim Film, u.a. Schnitt, Produzent, Visuell Effects, Schauspieler und so vielseitig ihre Karrieren liefen, ist auch FREAKS, der Drama, Sci-Fi, Action, Thrill, Brutalität und ab und an auch etwas Spaß vereint, dabei aber erstaunlicherweise trotzdem stimmig erscheint.
Stimmig, aber eben doch auch so abwechslungsreich, dass das nicht jedem gefallen wird.

Irgendwas ist aber immer und gerade für Vielseher dürfte FREAKS angenehm frisch wirken.

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