GONJIAM: HAUNTED ASYLUM ist nur einer der vielen Found Footage Filme, die über Jahre dem deutschen Markt vorenthalten wurden.
THE TAKING OF DEBORAH LOGAN, THE POUGHKEEPSIE TAPES, THE POSSESSION OF MICHAEL KING oder MEGAN IS MISSING sind einige der sehenswerteren Filme, die nie oder nur mit großer Verspätung nach Germany kamen.
Glücklicherweise ändert sich das nun im Fall GONJIAM: HAUNTED ASYLUM, der auch schon sieben Jahre alt ist und zu den erfolgreichsten koreanischen Horrorfilmen zählt.
Wovon handelt GONJIAM: HAUNTED ASYLUM?
Die leerstehende psychiatrische Anstalt Gonjiam zählt in Südkorea zu den unheimlichsten Lost Places und wurde aufgrund seiner mysteriösen Geschichte selbst von CNN auf die Liste der sieben grusligsten Orte der Welt gesetzt.
Grund genug für die You Tuber von „Horror Times“ gemeinsam mit einigen Interessierten das Gebäude genauer zu untersuchen und von dort live zu streamen.
Ende Oktober dringen die sieben Personen dort ein und finden unangenehm viel heraus.
Beruht GONJIAM: HAUNTED ASYLUM auf Tatsachen?
Natürlich nicht komplett, aber die psychiatrische Klinik Gonjiam existierte in Südkorea tatsächlich, wurde wohl auch aufgrund ungeklärter Todesfälle geschlossen und ist inzwischen abgerissen. Auch der CNN-Artikel ist real (er wurde allerdings später auf 10 Orte erweitert: siehe hier).
Wer mit dem Found Footage – Stil nicht gut kann, wird natürlich auch mit GONJIAM: HAUNTED ASYLUM keinen Spaß haben, trotzdem ist zu erwähnen, dass hier weniger etwas weniger hektisch, wacklig und chaotisch gefilmt wird als in vergleichbaren Werken. Das liegt gerade in der ersten Hälfte auch daran, dass nur sechs der sieben Teilnehmer ins Gebäude gehen und ein Regisseur draußen bleibt, der das Vorhaben koordiniert. Dadurch entsteht auch beim Betrachter mehr Ruhe.
Gleichzeitig wird durch eine Vielzahl von Kameras und dementsprechend viele Schnitte aber auch dafür gesorgt, dass der Film nicht träge wirkt.
Nicht viel Neues, aber Gänsehaut ist vorhanden
Inhaltlich gilt die Einschränkung, dass GONJIAM: HAUNTED ASYLUM wenig zu bieten hat, dass man nicht von ähnlichen Alte-Anstalt-Streifen wie GRAVE ENCOUNTERS bis HEILSTÄTTEN kennen würde.
Viel Dunkelheit bzw. Nachtsichtkamera, lange Gänge, enge Räume. Und obwohl die Graffiti an den Wänden belegen, dass unser Team nicht die ersten Urban Explorer vor Ort sind, finden sich Relikte wie ein Bild der mordenden Anstaltsleitung.
Die Kreativität hält sich also in Grenzen, Qualität und Effektivität sind aber vorhanden.
Zunächst sind die Protagonisten weit weniger nervig als die Flitzpiepen in HEILSTÄTTEN und nach anfänglich gemütlichem Grusel, der nicht über die allgemeine Creepyness jedes Lost Place hinausgeht, finden sich in der zweiten Filmhälfte verschiedene gelungene Szenen.
Dass ausgerechnet ein Tischtennisball als sich ankündender Horror eingesetzt wird, klingt dabei zunächst albern und auch die Cams, die das eigene Gesicht filmen sehen mindestens gewöhnungsbedürftig aus, liefern zu gegebener Zeit aber auch einen einfachen, aber funktionierenden Gruseleffekt.
Ja, die Morphgesichter aus GRAVE ENCOUNTERS wirkten unmittelbarer, das hier ist aber auf eine leisere, nachhallende Art unheimlich.
Fazit zu GONJIAM: HAUNTED ASYLUM
Dass GONJIAM: HAUNTED ASYLUM nicht zu einem Zeitpunkt erscheint, als sich jeder an Found Footage Material totgesehen hatte, sondern mit ein paar Jahren Abstand wieder frischer wirkt, sollte ihm zugutekommen.
Leider versprühen weder das reguläre DVD- noch das Mediabook-Cover viel Kaufanreiz.
Davon sollte man sich aber nicht stoppen lassen, denn der Film ist – auch wenn nicht am Originalschauplatz gefilmt wurde – anständiger Psychiatrie-Horror.
Hier kannst du dir GONJIAM: HAUNTED ASYLUM ansehen
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