HOME BEFORE DARK ist eine von den gut 30 Serien beim Streamingdienst Apple TV+. Die Serie basiert lose auf der mittlerweile 14-jährigen Hilde Lysiak, die bereits seit sehr jungen Jahren journalistisch tätig ist. Letztes Jahr im April kam die erste Staffel raus, die Zweite ist für den 11. Juni diesen Jahres angesetzt.
HOME BEFORE DARK ist eine Mischung aus Krimi, Drama und Coming of Age.
Inhalt von HOME BEFORE DARK
Die 9-jährige Hilde Lisko zieht mit ihrer Familie in die ehemalige Heimatstadt ihres Vater. Bereits kurz nach der Ankunft gibt es einen mysteriösen Todesfall und Hilde, ganz Journalistin, beginnt zu recherchieren. Dabei stößt sie auf dunkle Geheimnisse der Bewohner*innen von Erie Habor und auch ihre eigene Familie ist teils verwickelt.
Resümee zu HOME BEFORE DARK
Kinder als Protagonist*innen von Serien sind spätestens seit STRANGER THINGS nicht mehr nur in Kinderserien zu finden. Allerdings ist das Ganze nicht immer ein leichtes Unterfangen. Es muss hier eine Balance gefunden werden, da man Kinder nicht unbedingt durch den grausamsten Horror schicken möchte. Mit einer Altersfreigabe von 12 ist recht klar, dass HOME BEFORE DARK nicht unbedingt auf Gewaltexzesse setzt, sondern anders versucht die Spannung aufzubauen.
HOME BEFORE DARK schafft es häufig eine mysteriöse Atmosphäre aufzubauen. Am Anfang ist wenig über die Hintergründe der einzelnen Personen bekannt, erst nach und nach werden die Geheimnisse gelüftet und in die komplexe Auflösung des Falles von Hilde eingebaut. Das klappt gut. Die Handlung ist spannend und man möchte des Rätsels Lösung erfahren. Erst am Ende der ersten Staffel bekommt man den Hauch einer Erklärung, aber natürlich nicht ohne offene Fragen für die zweite Staffel zu lassen. Allerdings ist der Schlusspunkt gut gesetzt, so dass man über den Cliffhanger hinweg sehen kann.
Das Problem der Serie ist, dass es immer wieder Szenen gibt, die kindisch wirken. In einer Serie mit einer 9-jährigen Protagonistin ist das nicht so verwunderlich, beißt sich aber mit dem sonst eher ernsten Ton von HOME BEFORE DARK. Es macht Sinn die Schwierigkeiten der Lisko-Schwestern in der Schule darzustellen, aber es wäre schön, würden diese Szenen nicht eine x-beliebe Teenieserie erinnern. Die Balance zwischen von der weiter oben gesprochen wurde, wird nicht immer erreicht.
Hinzu kommt, dass unsere Protagonistin Hilde auf der einen Seite unfassbar altklug und besserwisserisch wirkt, plötzlich dann aber doch wie ein Kind reagiert. Leider ist sie zudem teilweise auch nervig. Das gleiche gilt für ihre Schwester Izzy, die mit typischen Teenieproblemen zu kämpfen hat. Vielleicht hätte man hier die Charaktere doch etwas anders gestalten können, so dass die Nervigkeit nachlässt. STRANGER THINGS hat es geschafft ernste Themen mit Kindern gut umzusetzen, ein Ding der Unmöglichkeit ist es also nicht.
Handwerklich ist die Serie gut gemacht. Es gibt sehr schöne animierte Szenen, die die Recherchearbeiten von Hilde darstellen.
Die Schauspieler*innen sind allesamt gut ausgewählt und passen in ihre Rollen. Brooklynn Prince, die Darstellerin von Hilde, übertreibt es manchmal ein wenig mit der Mimik, was man ihr im Alter von zehn aber gern verzeiht.
Insgesamt gesehen ist HOME BEFORE DARK eine unterhaltsame Serie, die zum Weitersehen einlädt, sofern man über die teils kindischen Szenen hinwegsieht. Es gibt durchaus Steigerungspotential für die zweite Staffel.