Junge Teenager-Damen, ein altes Landhaus, seltsame Eltern, selbstredend Dorfbewohner, die alles andere als freundlich wirken und etwas Böses, was alle in Schach hält. Dies sind Zutaten eines Horrorfilms, der weder besonders originell, noch tiefsinnig wirkt. HUNTER´S MOON – DIE NACHT DES WOLFS versucht mit weiteren Beilagen einen guten schaurigen Monsterfilm daraus zu machen.
Story
Drei Teenager, die das Fernbleiben ihrer Eltern am Abend gebührend feiern wollen, und dafür das frisch bezogene Landhaus nutzen, bekommen ungewollten Besuch in Form von ein paar Typen aus dem Ort. Die Absichten der Jungs werden schnell klar. Um sich vor den Übergriffen der Männer zu schützen, müssen sie sich im Haus verstecken. Damit nicht genug, taucht nun noch ein blutrünstiges Raubtier vor dem Anwesen auf.
Nervige Mädchen inklusive
Über das frühere Leben der Familie Delaney erfahren wir nicht viel. Wir steigen in die Story ein, als Mutter, Vater und die drei Töchter in ihren neuen Wohnort und das neue Haus fahren. Ein Stop an der nächsten Tanke gehört natürlich auch dazu und so lernen die Mädels schon einmal den Rowdy der Stadt kennen und wie sich das für ein blondes junges böses Mädchen gehört, wird kurz geflirtet. Juliet, so der Name der flirtenden Schwester, steht gern im Rampenlicht, ganz zum Ärger ihrer Geschwister. Insgesamt erfüllen aber alle drei jegliche Horrorklischees der dämlichen Blondchen. Bis auf die kleine Ausnahme, dass sie nicht die ersten sind, die ihr Leben lassen müssen. Erschwerend hinzu kommt die wenig gelungene Synchronisation.
Wer jagt in HUNTER`S MOON – DIE NACHT DES WOLFS?
Es ist kaum nötig, eine Spoilerwarnung auszusprechen, da HUNTER`S MOON – DIE NACHT DES WOLFS von beginn an mit dem Werwolf-Thema geworben hat. Und auch ohne diese Werbung wäre die Prämisse sofort klar. Die Geschichte ist vorhersehbar, macht stellenweise aber Spaß, wenn ein klein wenig schwarzer Humor durchblitzt. Zum größeren Teil wird es aber unfreiwillig komisch, da die Dialoge und die dazugehörigen Szenen so verkrampft und konstruiert wirken, dass es nur ein ungläubiges schmunzeln hervorruft.
Bekannte Gesichter
Ein Grund für HUNTER`S MOON – DIE NACHT DES WOLFES ist bei einigen Thomas Jane (DER NEBEL, 1922, oder THE PUNISHER). Leider muss man Jane aber mittlerweile zu jenen Schauspielern zählen, die ihr Gesicht für jeden Film hergeben, oder nur noch mit Cameos glänzen, während ihr Name fett auf dem Cover prangt. Denn mit guter schauspielerischen Leistung hat sein Spiel nichts mehr zu tun. Ebenfalls neugierig macht der Name Sean Patrick Flanery, seinerzeit mutierte Flanery in DER BLUTIGE PFAD GOTTES, an der Seite von Norman Reedus, zur Kultfigur. Davon ist 2022 nichts mehr übrig, mehr noch, man erkennt ihn kaum noch. Der Cast ist also kein guter Grund um den Streifen einzuschalten.
Wo ist der Wolf?
Um den Twist, der HUNTER`S MOON – DIE NACHT DES WOLFS gut vertragen hätte, hat sich der Film selbst beraubt. Das kann man auf den Titel, die Bewerbung oder die banale Story schieben. Letztlich wollen Werwolf-Fans dennoch einen Blick riskieren, um nicht etwa eine gute Verwandlung zu verpassen. Keine Sorge… niemand verpasst hier irgendetwas. Wird in der ersten Hälfte noch dafür gesorgt, dass das Biest im Verborgenen bleibt, oder nur schemenhaft zu sehen ist, wird im zweiten Teil das Geheimnis gelüftet. Schaurig ist dann nur noch die Arbeit der Maske.
HUNTER´S MOON – DIE NACHT DES WOLFS
Leider ist der Film weder gruselig, noch spannend. Der bekannte Cast kann dies auch nicht mehr retten. Allerdings kann HUNTER´S MOON – DIE NACHT DES WOLFS in geselliger Runde, mit dem ein oder anderen Glas hochprozentigem sicher für gute Laune sorgen. Für alle anderen Horrorfans ist hier nichts zu holen. Wer dennoch gern einen gelungenen Film aus dem Werwolf-Subgenre sehen will, sollte sich TEDDY ansehen.