Erinnert ihr euch an die Zeit, als gefühlt jede Woche eine neue Geschichte über eine angebliche Entführung durch Außerirdische aufgetaucht ist und Erich von Däniken alle der antiken Weltwunder mit dem Eingreifen von außerirdischen Kulturen erklären wollte? Diese Zeit des Booms ist vorbei, aber trotzdem tauchen noch immer Filme mit dieser Thematik auf. Und JONAH ist einer davon.
JONAH ist der erste Spielfilm von Regisseur Ben Van Kleek, der vorher erste Erfahrungen durch Werbefilme sammeln konnte. Das Drehbuch zum Film ist in Zusammenarbeit von Van Kleek und Trevor Vandelac entstanden, wobei Vandelac auch noch nicht sonderlich sehr erfahren ist.
Werfen wir also einen näheren Blick auf den Film.
Inhalt von JONAH
Ozzie und Darren drehen Dokumentationen und landen bei Margot, die erzählt, dass ihr Sohn Jonah von Außerirdischen entführt wurde und sich seitdem merkwürdig benimmt. Ozzie ist kritisch und versucht, Margots Geschichte zu widerlegen, während Darren beginnt, Margot zu glauben. Im Laufe der Tage stellt sich heraus, dass die Dinge nicht so sind, wie sie auf den ersten Blick scheinen.
Resümee von JONAH
Sobald man anfängt, JONAH zu schauen, fällt das wohl offensichtlichste Problem (zumindest in der deutsch synchronisierten Version) auf: Die Synchronisation ist ein reiner Albtraum. Die Stimmen wirken allesamt unpassend zu den Charakteren und unnatürlich. Ab sind auch die richtigen Stimmen der Besetzung zu hören, wenn man anscheinend keine Notwendigkeit zur Synchronisation gesehen hat, aber das lässt das Ganze komplett unprofessionell aussehen. Aber das ist leider nicht das einzige Problem des Films.
Die Handlung fängt vielversprechend genug an. Es wird gezeigt, dass Ozzie kritisch ist, wenn es um übernatürliche Dinge wie Energieheilung geht und Darren da eine offenere Einstellung hat. Und dieses Muster zieht sich durch den Rest von JONAH. Während Ozzie versucht, eine professionelle Distanz zu halten, betrinkt Darren sich mit Margot und gibt offen zu, an Außerirdische zu glauben. Das bringt ein bisschen Spannung in die doch recht langwierige Einführung.
Etwa nach der Hälfte des Films wendet sich die Handlung etwas, allerdings nicht ins Positive. Der Konflikt, ob der Junge von Außerirdischen entführt wurde oder von der Mutter dazu gebracht wird, das zu erzählen, spitzt sich zu, und wegen der Zweifel von Ozzie benimmt sich Margot extrem. Sie wirkt teils psychisch krank, wenn sie immer wieder zwischen williger Zusammenarbeit und der Drohung, das Dokumentar-Team rauszuwerfen, schwankt. Dieses Verhalten macht den Film anstrengend, denn diese Ausraster wirken deplatziert und haben bis zum Finale keine Erklärung.
JONAH kann sich nicht entscheiden, was für eine Art Film er sein will. Es gibt eine wilde Mischung aus Sci-Fi, Mystery und Thriller, aber am Ende ergibt sich kein einheitliches Bild. Die Handlung reißt viele Themen an und bietet kaum Lösungen. Beispielsweise wird einiges an Zeit auf einen Krater im Garten von Margots Haus verwendet, der offenbar radioaktiv verseucht ist, aber im Endeffekt wird nie erklärt, was es damit auf sich hat. Ähnlich verhält es sich mit getöteten Hühnern – man erfährt nie, was es damit auf sich hat.
Die Besetzung macht ihren Job so gut es geht, aber die Handlung ist dermaßen wirr und unkohärent, dass alle Bemühungen vergebens sind.
Es gibt kaum Spezialeffekte, denn der Film wurde mit kleinem Budget gedreht. Das ist soweit auch in Ordnung, allerdings wird ein Alien-Film ohne Aliens am Ende doch etwas witzlos.
Zusammengefasst: JONAH ist ein Streifen, den man wirklich nicht gesehen haben muss. Die Handlung ist wirr und die schlechte Synchronisation tut ihr Übriges dazu. Wer auf der Suche nach einem Film mit Aliens aus den letzten Jahren ist, ist mit NO ONE WILL SAVE YOU besser bedient.