Simon Pegg hat längst bewiesen, dass sein Auftritt in SHAUN OF THE DEAD kein Zufallstreffer war und der 45jährige Brite kann bereits auf über 80 Film- und Serienteilnahmen zurückblicken. Wenn es aber ein Genre gibt, wo man Pegg am ehesten vermuten würde, ist es das der schwarzhumorigen Komödie. Das zeigte sich nicht nur mit HOT FUZZ, BURKE & HARE oder PAUL, sondern nun auch mit KILL ME THREE TIMES.
Dort spielt Pegg einen schmierigen Typen, der nicht nur Alice, der untreuen Freundin eines Barbesitzers hinterherschnüffelt, sondern diese für ein paar Dollar mehr auch endgültig aus dem Weg räumen soll. Doch er ist nicht der einzige, der ihr ans Leder will. Auch ein Zahnarzt und seine Frau wollen die Versicherung betrügen und dabei soll Alice die Leiche sein.
Nur denkt die gar nicht daran so einfach abzutreten.
Dunkle Komödie im Sonnenschein
Einen finsteren Film sollte man von KILL ME THREE TIMES besser nicht erwarten, zumindest nicht visuell. Keine dunklen Keller, keine schattigen Straßen, keine siffigen Häuser, keine verregneten Städte, sondern die sonnenüberflutete Küste Australiens, gut gebaute Damen und Herren und eine Villa, deren Ausblick so viel wert ist wie vier Wochen Urlaub.
Auch die musikalische Untermalung ist keine bedrohliche Geigenmusik, sondern meist gutgelaunte Bassläufe, die gewissermaßen den nächsten Gag ankündigen.
Nun nimmt sich KILL ME THREE TIMES zwar nicht ernst, lädt dann aber doch mehr zum Schmunzeln als zum Draufloslachen ein. Davon abgesehen geht er teilweise blutig zur Sache und wartet mit ordentlichem Bodycount auf.
Der Cast besteht neben Simon Pegg z.B. aus Luke Hemsworth (INFINI) und Alice Braga (PREDATORS, I AM LEGEND), professionelle Mimen also. Da ist es umso auffälliger, dass gerade Pegg in seiner Rolle als Profikiller nicht recht ins Rollen kommt.
Dass dessen Name im Film („Wolfe“) an den bekannten Problemlöser aus PULP FICTION erinnert ist nicht die einzige Parallele. Wie PULP FICTION wird auch KILL ME THREE TIMES nicht linear, sondern in mehreren Handlungsstreifen erzählt, was dann auch zu dem Filmtitel führte.
Gangster, Gewalt, Auftragsmörder, verschwundenes Geld, Versicherungsbetrug, frauenschlagende Männer und fremdgehende Frauen, es wird einiges geboten, was auch ein Tarantino mögen könnte, und alle paar Minuten ergibt sich eine kleinere oder größere Wendung, so dass nie Langeweile entsteht. Die Qualität von PULP FICTION bleibt trotzdem unerreicht, was aber auch nie erwartet wurde.
Fazit: Kurzweilige Thriller-Komödie in Postkartenkulisse.