Review: MADS (2024)

mads filmkritik
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 8.0

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7/10 (2)

Darsteller: Lucille Guillaume, Laurie Pavy, Milton Riche
Regie: David Moreau
Drehbuch: David Moreau
Länge: 86 min
Land:
Genre: ,

Kinder, Drogen tun euch nicht gut. Auch nicht den Protagonisten von MADS, die eigentlich nur auf eine gute Zeit aus sind, aber dann eine rastlose, blutige Nacht durchleben.

Wovon handelt MADS?

Gerade ist Romain noch bei seinem Dealer, um sich für einen feierlichen Abend einzudecken, da springt ihm auf dem Nachhauseweg eine offenbar verwirrte und verletzte Frau ins Auto, die rasch an sich selbst ein Blutbad anrichtet. Die Polizei zu rufen ist keine Option und so nimmt Romain die Fremde vorerst mit nach Hause, doch die Lage wird im Laufe des Abends nicht besser, sondern eskaliert auf jede erdenkliche Weise.

MADS wurde eigenen Angaben zufolge in einem Shot, also ohne Schnitte und Pausen gedreht.
Solche Filme sieht man von Zeit zu Zeit, zuletzt beispielsweise der deutsche HOME SWEET HOME, oft erlaubt man sich aber trotzdem einige versteckte Cuts.

mads review 2024

Diese Vorgehensweise ringt grundsätzlich Respekt ab, denn die Choreographie muss komplett durchgetaktet sein jeder Fehler wäre fatal und gleichzeitig entsteht in der Regel durch die Echtzeit-Darstellung eine besondere Intensität.

Auch bei MADS hat man den Eindruck ganz nah dran zu sein, obwohl die Kamera nicht nur Romain begleitet, sondern mehrfach den Fokus auf andere Protagonisten wechselt.

Vom Macher von THEM

Für den Film verantwortlich ist ein alter Bekannter. David Moreau drehte 2006 den starken Home Invasion – Film THEM (auch als ILS oder SPIEL ODER STIRB bekannt), bekam aber trotz eines Hollywood-Ausflugs (THE EYE von 2008) nicht die Aufmerksamkeit wie New French Extremity – Kollegen Alexandre Aja oder Pascal Laugier.

Allzu aktiv war Moreau ebenfalls nicht und widmete sich auch anderen Genres, mit MADS kehrt er aber zum Horror zurück, obwohl dieser sich einige Freiheiten nimmt.

Worum es im Detail geht, sollte man optimalerweise im Vorfeld gar nicht wissen. Was der Trailer aber schon andeutet, wollen auch wir nicht verheimlichen:
Drogen spielen ebenso eine Rolle wie ausrastende Menschen.

mads rezension

Aufgrund seiner ungewöhnlichen Erzählstruktur, bei der kaum Ruhe einkehrt und die Locations im Minutentakt wechseln, wodurch auch stets neuartige Situationen entstehen, mit denen alle Figuren überfordert sind, bleibt aber keine Zeit für viele Erklärungen, sodass man als Beobachter selbst zum Überlegen gezwungen ist.

Achtung Spoiler: Ist das was Romain und die anderen erleben auf die Drogen zurückzuführen? Und wenn ja, machen die Drogen aggressiv (man kann auch ganz banal den Begriff „Zombie“ in den Raum werfen)? Oder sehen wir nur durch die Drogen ausgelöste Halluzinationen? Oder ist es Zufall, dass sich Drogentrip und Zombieausbruch gleichzeitig ereignen?
Einiges wird im Laufe der Handlung klarer, anderes bleibt unscharf, was aber verzeihlich ist.

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Drogen? Oder doch was anderes

Es ist viel los in MADS, da kommt man als Zuschauer manchmal kaum hinterher (vom armen Kamerateam ganz zu schweigen), man kann aber keine ausufernde Action erwarten. Auch die blutigen Augenblick sind mit eher simplen Tricks ausgestattet, was natürlich ebenfalls auf die Machart zurückzuführen ist. Dafür gibt uns David Moreau aber einige Szenen, die wir so noch nicht sahen.
Eine kleine Teen-Liebelei enthält MADS auch noch, die aber mehr zur Erklärung der Figurenkonstellation als schwülstiger Romantik beiträgt. Trotzdem – und vor allem trotz des zunehmenden Chaos versprüht der Film den Charme einer erlebnisreichen Sommernacht.

Ehrlich gesagt war ich beim Anschauen permanent mit der Frage beschäftigt, wie man diese oder jede Szene gelöst hat, welches Timing dafür nötig war und was vielleicht doch noch in der Nachbearbeitung kaschiert wurde. Aber auch wenn man sich alleine auf die Handlung konzentriert, bietet MADS ein frisches Erlebnis, das trotz einiger bekannter Elemente nur wenige direkte Berührungspunkte zu anderen Filmen hat.

Fazit zu MADS

Willkommen zurück, David Moreau!
MADS ist ein ambitionierter Film, dem man mindestens handwerklich belobigen muss, der aber auch ein ausgelaugtes Subgenre stärkt.

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