In der nicht allzu fernen Zukunft wird die Erde von Außerirdischen angegriffen und ziemlich durchgerüttelt, aber noch gibt es Menschen, die sich wehren. Zum Beispiel in der kleinen Fort-ähnlichen Militäranlage namens Outpost 37, wo sich Soldaten aus aller Herren Länder nicht nur gegen außerirdische Invasoren, sondern auch aufständige Einheimische verteidigen müssen.
OUTPOST 37 ist eine Mischung aus DISTRICT 9, STARSHIP TROOPERS und JARHEAD geworden. Erzählt wird im Doku-Stil, wir erleben Schlachten mit Aliens und dazwischen immer wieder das (gewollt langweilige) Leben der Soldaten auf ihrer Basis.
Nun hört sich dieser Mix für den ein oder anderen vielleicht an, wie eine klare Kaufempfehlung, man sollte aber wissen, dass ganz auf der Besetzungsliste von OUTPOST 37 Adrian Paul steht, den man am ehesten für seine Darstellung des Duncan MacLeod der späteren HIGHLANDER-Filme und –Serie kennt. Womöglich sagt das mehr als ein langes Review, denn Paul ist der typische B-Star. Nicht aufdringlich schlecht, aber auch nicht auffallend gut.
OUTPOST 37 hat die gleichen Vorzüge und Makel.
Der Film wurde kostengünstig erstellt und kann das nur bedingt verbergen. Dazu kommt eine gewisse Unerfahrenheit. Sowohl Autor Blake Clifton, als auch Jabbar Raisani (Regie, Co-Autor) debütieren in ihren Funktionen, sind aber erfahrene Filmemacher, die bisher vor allem für die Specialeffekte auch größerer Produktionen (GAME OF THRONES, PREDATORS) zuständig waren und sich sicher das ein oder andere am Set abschauten.
Daher ist es schwer etwas am Film zu benennen, das völlig daneben wäre. Klar, die Aliens sind nicht so krass wie in STARSHIP TROOPERS, sondern sehen eher nach TV-Movie aus und Dialoge und Figuren sind nicht tief genug, um „ernsthafte“ Kritiker anzusprechen, aber es gibt keinen Belang, in dem sich OUTPOST 37 völlig blamieren würde.
Selbst der oft in einer Katastrophe endende Einsatz von Computereffekten geht insgesamt in Ordnung. Man erkennt zwar die CGI-Effekte als solche, aber die Macher wissen was sie können und was nicht bzw. was das Budget nicht zulässt und halten auf Problemzonen nicht länger drauf als nötig.
Daher sollte man sich auch nicht wundern, dass man zu Beginn des Films glaubt, ein Feuergefecht der Soldaten mit Außerirdischen zu sehen, den Gegner aber minutenlang nicht zu Gesicht bekommt und schließlich feststellt, dass der Feind Turban trägt und durchaus menschlich ist.
Eine politische Aussage unterstellen zu wollen, würde aber zu weit führen, denn der Film ist eine britisch-südafrikanische Co-Produktion, die Soldaten im Film international zusammengewürfelt und von gewohntem amerikanischen Kitsch-Patriotismus ist daher auch wenig zu spüren.
Erwähnenswert ist, dass der dokumentarische Stil nicht gleichzusetzen ist mit Found Footage. Natürlich wird das Bild mal wackelig, aber nicht im Dauerzustand. Dass die Kameramänner näher am Geschehen sind als reale Kriegsberichterstatter wird mit einer frühen Szene gerechtfertigt, in der den beiden eine Pistole in die Hand gedrückt wird, um gegebenenfalls mitzukämpfen.
Man ist also auch als Zuschauer an der Front, ohne durch unanständig schlechtes Bild genervt zu werden.
Was man OUTPOST 37 hingegen ankreiden muss, ist das Fehlen zwingender Momente.
Nicht nur bleiben offene Fragen (es ist beispielsweise erstaunlich einfach, wie die Neuankömmlinge unbemerkt in den doch schwer gesicherten Außenposten marschieren können), es fehlt auch an Szenen, die im Gedächtnis hängen bleiben.
Fazit:
Sicher kein Must-See, aber überraschend solide.