Horror aus den Philippinen erreicht uns nicht allzu oft im deutschsprachigen Raum. Wir haben beispielsweise mit DIE DÄMONENJÄGERIN bisher nur einen Film aus den Philippinen in unserem Review-Archiv. Mit der Netflix-Produktion OUTSIDE kommt nun ein weiterer Eintrag dazu.
OUTSIDE wird als actionreicher Zombiefilm vermarktet und wir wollen direkt sagen, dass die Vermarktung etwas fehlgeleitet ist und völlig falsche Erwartungen weckt. Wenn ihr mehr zu dem philippinischen Streifen von Regisseur und Drehbuchautor Carlo Ledesma, lest unser Review zu OUTSIDE.
Inhalt von OUTSIDE
Während die Umgebung von einer Zombie-Apokalypse heimgesucht wird, versucht eine Familie in einem abgelegenen Hof Schutz zu finden. Während die Zombies draußen bleiben, erstarkt der Schrecken innerhalb des Hauses, wenn der Familienvater, Francis, von seinem Kindheitstrauma eingeholt wird.
Resümee zu OUTSIDE
OUTSIDE ist ein gutes Beispiel dafür, dass falsches Marketing einem Film eher schadet als hilft. Der Trailer lässt die Handlung wie einen typischen Zombiefilm wirken, mit Fokus auf Action und spannungsreichen Situationen mit Zombies. Es gibt nur einen kleinen Hinweis darauf, dass die größere Gefahr für die Familie womöglich nicht Horden von Untoten sind.
OUTSIDE ist eine Mischung aus Drama und Psychohorror, die zufällig während einer Zombie-Apokalypse spielt. Die Zombies bieten zwar ab und an eine gute Gelegenheit für eine spannende Situation, aber der Fokus liegt eindeutig auf den Dynamiken innerhalb der Familie von Francis und Iris.
Der Film hat eine Spielzeit von zwei Stunden und 20 Minuten. Das ist für jeden Film relativ lang, aber im Fall von OUTSIDE gibt es einfach nicht genug zu erzählen. Die Handlung plätschert sehr langsam vor sich hin – von den paar Szenen mit Zombies abgesehen – und es gibt viel ungeklärte Spannung innerhalb der Familie. Francis und Iris scheinen sich nicht zu verstehen, aber es dauert ziemlich lang, bis darauf näher eingegangen wird, und bis dahin bekommt man nur den Eindruck, dass Iris eine große Zicke ist. Zwischen Francis und dem Sohn Josh gibt es ebenfalls Spannungen, und auch hier dauert es zu lange, bis sich das klärt. Diese ganzen Konflikte innerhalb der Familie lassen OUTSIDE wie ein Drama wirken und sind teilweise auf dem Niveau einer Telenovela.
Zum Ende hin eskaliert die Situation und man wird etwas für die vorherige Langatmigkeit entschädigt. Aber ob sich die vorherigen zwei Stunden für das Finale lohnen, sollte jede für sich selbst entscheiden.
Die Zombies sehen überzeugend aus und zum Teil sind sie ziemlich eklig, wenn beispielsweise Fliegen in den Wunden herumkrabbeln. Anders als beispielsweise in THE WALKING DEAD machen die Zombies nicht nur fauchende oder knurrende Geräusche, sondern wiederholen bestimmte Sätze immer wieder. Es ist nicht ganz klar, weshalb genau diese Sätze, aber sie scheinen der ehemaligen Person wichtig gewesen zu sein. Ein Zombiepriester wiederholt beispielsweise immer einen Teil eines Gebetes. Der Ansatz ist interessant, aber wird nicht wirklich erklärt, denn die Zombies sind nur Beiwerk und nicht der Fokus von OUTSIDE.
OUTSIDE ist ein Psychohorror mit viel Drama-Einfluss, der auch ein paar Zombies beinhaltet. Der eigentliche Schrecken liegt innerhalb der Familie und zeigt sich erst nach und nach. Die Thematik wird nicht zum ersten Mal behandelt und so gibt es wenig Neues. Der Streifen ist keine Zeitverschwendung, könnte allerdings deutlich gestrafft und in weniger als zwei Stunden erzählt werden.