Review: PARANORMAL (2020) (Serie)

Paranormal: Cover
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 6.5

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6/10 (2)

Darsteller: Ahmed Amin, Razane Jammal, Aya Samaha, Reem Abd El Kader, Samma Ibrahim, Karim El Hakim
Regie: Amr Salama, Majid Al Ansari
Drehbuch: Amr Salama, Dina Maher, Mahmoud Ezzat
Länge: ca 50 Minuten
Land:
Genre:
Veröffentlichung: 05.11.2020
Verleih/ Vertrieb: Netflix
FSK: ab 16

Horror aus dem Raum um den mittleren Osten herum scheint sich nicht allzu oft in unsere Gefilde vorzuarbeiten. Neben Filmen wie UNDER THE SHADOW, A GIRL WALKS HOME ALONE AT NIGHT oder BASKIN dürften den meisten nicht viele Beispiele einfallen. PARANORMAL ist eine Netflix-Serie aus Ägypten, womit nun auch einmal eine arabischsprachige Horrorserie auf dem Streamingdienst veröffentlich wurde. Die sechs Episoden wurden am 8. November veröffentlicht und bieten eine Mischung aus Grusel, Folklore und Humor. Die Handlung basiert auf der Romanreihe MA WARAA AL TABIAA von Ahmed Khaled Tawfik.

Paranormal: Refaat am Schreibtisch

Inhalt von PARANORMAL

Der Hämatologe Refaat Ismail glaubt nicht an übersinnliche Ereignisse. Nichtsdestotrotz wird er in eine Reihe mysteriöse Vorkommnisse hineingezogen und muss sich seiner Vergangenheit stellen. Möglicherweise wird er seine Meinung zu dem Übernatürlichen noch einmal überdenken müssen.

Resümee zu PARANORMAL

Die Handlung von PARANORMAL ist keine Innovation. Serien über mysteriöse Ereignisse, die durch Geister, Dämonen oder andere Unholde ausgelöst werden gab es mit SPUK IN HILL HOUSE oder auch AMERICAN HORROR STORY bereits einige. PARANORMAL hat aber dank des sarkastischen Protagonisten und dem Setting in Ägypten eine leicht andere Ausgangslage. Immer wieder hört das Publikum die Kommentare von Refaat, der trotz Begegnungen mit dem Übernatürlichen weiterhin skeptisch bleibt und versucht sich mit Sarkasmus zu behelfen. Auf diese Weise bleibt die Handlung nicht todernst, weswegen man ihr auch die ein oder andere Schwäche verzeihen kann. Der Darsteller von Refaat, Ahmed Amin, ist übrigens Stand-Up Comedian, weshalb im die humorvoll angehauchte Rolle sicher besonders gut liegt.

Paranormal: Mumie im OP

Inhaltlich macht die Serie keinen großen Sprünge. Jede Folge behandelt ein eigenes Thema und am Ende gibt es eine Auflösung, die alles mehr oder weniger verbindet – und die Möglichkeit einer zweiten Staffel offen lässt. Die Geschichten der jeweiligen Episoden sind inhaltlich alle am Übernatürlichen orientiert. Es gibt den wohl unausweichlichen Mumienfluch, Gespensterhäuser und teils auch eher europäische Folklore, wie beispielsweise die Najade. Es ist eine abwechslungsreiche Mischung, wobei auch immer die Haupthandlung um Refaat und seiner Vergangenheit weitergeführt wird. Aber obwohl der Inhalt unterhaltsam ist, gibt es keine großen Überraschungen oder Wendungen, womit PARANORMAL relativ vorhersehbar ist. Das Ende ist zwar überraschend, wirkt aber ehrlich gesagt auch etwas übertrieben und an den Haaren herbeigezogen.

PARANORMAL ist augenscheinlich keine Hochglanzproduktion. Die CGI-Effekte sind eher schlecht als recht und bei Maggie sowie Shiraz fallen immer wieder die schlechten Perücken auf. Vielleicht hätte man sich hier das CGI sparen und lieber in gute Perücken investieren sollen… aber mit dem Vorhandenen wird gut gearbeitet. Die Musik ist manchmal ein wenig dramatisch, passt aber im Ganzen doch zum Gezeigten. Die Schauspieler*innen sind allesamt okay und spielen ihre Rollen überzeugend.
Das Handwerkliche ist in Ordnung, aber kein Vergleich zu großen Serien wie AMERICAN HORROR STORY oder auch RATCHED, wo das Visuelle nochmal deutlich im Fokus liegt.

Paranomal: Refaat und Maggie

Zusammenfassend ist PARANORMAL eine unterhaltsame Serie, die vor allem durch die sarkastischen Kommentare des Protagonisten besticht. Es gibt Schwächen, aber für eine erste Staffel und die erste ägyptische Netflix-Serie überhaupt, ist PARANORMAL gut gelungen.

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