Anfang der 2000er Jahre wurden diverse Horrorfilme veröffentlicht, die noch heute gern gesehen werden: SAW, HAUS DER 1000 LEICHEN, HIGH TENSION oder 28 DAYS LATER sind da nur einige Beispiele. 2005 ist REEKER von Regisseur und Drehbuchautor Dave Payne veröffentlicht worden. Der Film versucht sich an einer Mischung aus Slasher und Mystery und hat immerhin ein paar etwas bekannte Gesichter dabei, wie Michael Ironside, Arielle Kebbel und Derek Richardson. Das Budget war nicht riesig und es hat auch nicht für eine Kinoveröffentlichung gereicht, aber werfen wir trotzdem einen näheren Blick auf den Streifen.
Inhalt von REEKER
Eine zusammengewürfelte Gruppe Collegekids ist auf dem Weg zu einem Technofestival in einer abgelegenen Gegend. Nachdem sie mitten in der Wüste angekommen sind, will das Auto nach einem Halt an der Tankstelle nicht mehr weiterfahren. Die fünf merken, dass die vorher belebte Tankstelle plötzlich ausgestorben ist und dass sie keinen Kontakt zur Außenwelt mehr aufnehmen können. Bald merken sie, dass dies nicht die einzigen außergewöhnlichen Vorkommnisse sind, und sie von einer mysteriösen Gestalt gejagt werden.
Resümee zu REEKER
Auf den ersten Blick erfüllt REEKER alle Voraussetzungen für einen gewöhnlichen Teenie-Slasher: junge sorglose Menschen, abgelegene Gegend und ein mysteriöser Mörder. Anders als viele Slasher versucht der Film von Regisseur Dave Payne allerdings, einen Mystery-Aspekt mit einzubringen, und so tauchen plötzlich fremde Menschen in der Tankstelle, die praktischerweise auch ein Diner und ein Motel beinhaltet, auf und verbreiten Schrecken unter den fünf Studierenden. Diese Mischung ist zuerst interessant, wird aber gerade zum Ende hin ziemlich plakativ. Es gibt etwa fünf Minuten vor Schluss noch eine große Wendung und wahrscheinlich haben die viele vorher nicht kommen sehen, aber komplett retten kann auch die REEKER nicht.
Die Figuren in dem Film sind beinahe alle sehr platt und wie man sie in einem Slasher erwarten würde. Einzig der blinde Jake fällt da etwas aus dem Raster, Menschen mit Behinderung kommen nicht allzu häufig in Slasher vor. Allerdings ist seine Integration in die Geschichte manchmal auch eher schlecht als recht und man bekommt Dialog-Highlights wie beispielsweise „Immerhin kannst du noch sehen“ – „Immerhin kannst du noch wichsen“ zu hören. Die anderen vier sind Charaktere, wie man sie aus diversen Slashern kennt: toughe junge Frau, unbedachter Draufgänger, attraktive Blondine und der flirty Partyboy. Große Sympathie baut man zu keinem auf und im Grunde wartet man auf den Moment, in dem das Töten endlich losgeht, denn die Handlung an sich hat nicht genug Potential, um alleine gut zu unterhalten.
Die Kills sind okay. Keine Meisterwerke und bei einigen ist das CGI so offensichtlich, dass es beinahe schon unangenehm ist. Die handgemachten Effekte, wie zum Beispiel das Make-up, sehen aber ganz gut aus und sind zum Teil schön eklig. Aber sie retten den Film nicht. Für einen Slasher gibt es nicht besonders viele Kills und keine, die länger im Gedächtnis bleiben. Nach der Wendung wirkt REEKER ein bisschen wie eine Mischung aus FINAL DESTINATION und JEEPERS CREEPERS und passt damit hervorragend in die Horrorfilme aus den frühen 2000er, ist aber wenig eigenständig.
Wer den Film noch nicht kennt und Lust auf ein wenig Retro-Feeling hat, sollte REEKER eine Chance geben. Die Handlung zieht sich jedoch etwas in die Länge, wirkt wenig originell und hat keine starken Charaktere.