Review: RIVER OF BLOOD (2024)

River-of-Blood 2024
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 4.0

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3.5/10 (2)

Darsteller: Joseph Millson, Sarah Alexandra Marks, Louis James
Regie: Howard J. Ford
Drehbuch: Tom Boyle
Länge: 86 min
Land: , ,
Genre: ,
Veröffentlichung: 14. Februar 2025 (DVD+BD)
Verleih/ Vertrieb: Pandastorm
FSK: ab 16

Wisst ihr, was ich mir wünsche?
Einen richtig guten Kannibalenfilm. Kein Drama wie RAW, sondern verschwitzter, dreckiger Dschungel-Survival, mit viel Härte aber ohne den abstoßenden Tiersnuff der alten Italiener und ohne bescheuerten Kaka-Kiffer-Humor wie GREEN INFERNO.

Ob RIVER OF BLOOD mir helfen kann?

Wovon handelt RIVER OF BLOOD?

Zwei Paare machen gemeinsam Urlaub und heuern für einen Trip in den Dschungel einen Guide an, der sie auf Kajaks den Fluss hinabbringen soll. Dass dort Kannibalen leben, will man nicht so recht glauben und gesehen hat sie ohnehin noch nie jemand, doch das soll sich ändern.

River-of-Blood-review

Auch wenn anfangs in der Tui-Kulisse beim leckeren Strand-Dinner von „beste Freunde“ gesprochen wird, so richtig mag hier keiner keinen. Gerade die Herren Touristen stoßen sich an Reiseleiter Nick, aber auch zwischen den Reisenden herrschen Konflikte.

Bis sich der RIVER OF BLOOD dann wirklich blutrot färbt, vergeht eine Weile und in dieser Zeit ist man mit den fünf Bootsfahrern alleine, was nicht allzu angenehm ist, obwohl das Casting darauf geachtet hat, junge, gut gebaute Menschen auszuwählen.

Wer sich für den Dschungel hübsch macht, hat die Kontrolle über sein Leben verloren

Was den Betrachter aber mehr interessiert: Wer zur Hölle geht im rosa Minikleidchen auf eine mehrtägige Dschungeltour? Sind das die gleichen Leute, die in Flipflops auf die Zugspitze steigen und in H&M-Jacke durch die Antarktis wandern wollen?
Hätte der Film seinen Protagonisten nicht ein klein wenig mehr Würde zugestehen und sie vor Antritt der Paddeltour in den Hotel-eigenen Jack Wolfskin-Laden schicken können?

Aber daran dachten die Macher nicht, beziehungsweise waren damit beschäftigt verschieden Fake-Jumpscares einzubauen, die es für diese Art Film gar nicht gebraucht hätte.

river of blood kannibalen

Das Bemerkenswerte dabei ist, dass Regisseur Howard J. Ford eigentlich Outdoor-Spezialist ist und mit THE DEAD, THE DEAD 2: INDIA oder THE LEDGE bewies, dass er weiß, wie es draußen aussieht, aber auch gerade mit den THE DEAD-Werken eine angemessene Ruhe einbauen konnte.

Und auch RIVER OF BLOOD hat abseits der Figurenzeichnung seine Momente. Gedreht wurde in Thailand, die Natur ist also echt und der Gedanke in diesem dichten Blätterwerk festzustecken, kann auch ohne Kannibalenstamm bedrohlich wirken.

Nur lassen sich Plot und Subplot nicht immer trennen und wenn Figur A nachts alleine mit dem Kanu loszieht, weil -kleiner Spoiler- seine Freundin eine Affäre mit dem Kumpel hat (so viel zu den „besten Freunden“), mag sich das beim Schreiben im Büro wie eine pfiffige Idee angefühlt haben, ist aber nichts, was man in der Wildnis tut.

Weniger wäre mehr

Interessanter wird es, wenn dann doch Messer und Beil angesetzt werden und die Busch-Besucher nicht nur sprichwörtlich im Kochtopf landen. Das schreit nach Klischee.
Der hungrige Stamm wird wie kaum anders zu erwarten ebenfalls recht plakativ dargestellt, was aber für diese Art Film völlig ok ist. Der Gewaltanteil ist hingegen moderat, was dann auch „nur“ zu einer FSK 16 führte.

Allerdings kann RIVER OF BLOOD auch in der zweiten Filmhälfte nur mühsam fehlendes Budget und inszenatorisches Geschick verbergen. Zu belanglos dudelt ein generischer Score in großen Momenten, zu altbacken wirken theatralische Zeitlupenmomente und die Szene in denen einer der Touris sein Shirt für einen Verband zerreißt, daraufhin kurz zerfleddert dasteht, einen Schnitt später aber wieder vollständig angezogen ist, spricht Bände.

river of blood filmkritik

Das Bedauerliche ist, dass nichts davon nötig gewesen wäre.
Hättest du vier normale Leute mit normalen Klamotten und normalem Lebenslauf ins Boot gesetzt und in einige rohe Konflikte verwickelt, wäre RIVER OF BLOOD ein besseres Erlebnis geworden.
Stattdessen wirkt der Film überinszeniert und dadurch weniger glaubwürdig.

Fazit zu RIVER OF BLOOD

Trotz einiger positiven Augenblicke stellt RIVER OF BLOOD klar, dass ich auch weiterhin auf den knallharten, rohen, glaubwürdigen Kannibalenfilm warten muss, den ich mir erträume.
Vergleicht man ihn allerdings mit dem – auch schon 12 Jahre alten – GREEN INFERNO, wirkt RIVER OF BLOOD zwar eine Nummer kleiner, aber spricht ein ähnliches Publikum an.

Hier kannst du RIVER OF BLOOD anschauen

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