Nachdem sie eine Fehlgeburt erleidet, zieht Gynäkologin Tora mit ihrem Mann auf die Shetlandinseln, wo sie ein Kind adoptieren wollen.
Zunächst werden sie in der ruhigen Gegend warm empfangen, doch dann entdeckt Tora auf ihrem Grundstück die Leiche einer Frau, der das Herz herausgeschnitten wurde.
Angeblich soll die Tote bereits vor 200 Jahren verstorben und vom Moor konserviert worden sein, doch Tora hat eine andere Theorie und kommt den Geheimnissen der Insel auf die Spur.
SACRIFICE – TODESOPFER wird von imdb als Horror/Fantasy/Mystery geführt, ist eigentlich aber eher eine Mischung aus Krimi und Thriller. Über die Qualität des Films sagt das natürlich nichts, aber über die Ausrichtung. So klingt die Geschichte der entstellten Leiche grausiger als sie optisch präsentiert wird, aber darauf ist der Film auch nicht aus.
SACRIFICE erzählt dafür eine recht wendungsreiche Geschichte und fühlt sich an als wäre er nach einem Roman entstanden. Tatsächlich gibt es eine literarische Vorlage der Autorin S.J. Bolton namens TODESOPFER.
So bietet die Story immer wieder Rätselraten und Überraschungen…ist aber nichtsdestotrotz vorhersehbar und das nicht nur, weil man sich ausrechnen kann, dass die Leiche natürlich keine 200 Jahre alt ist. Zu formelhaft ist das Gezeigte, zu oft kennt man die Entwicklungen aus ähnlichen Filmen oder Büchern.
Mit viel Wohlwollen kann man SACRIFICE ein paar WICKER MAN – Parallelen zusprechen, qualitativ liegt er aber zwischen dem guten Original WICKER MAN und dem schlechten Remake.
Auf der Habenseite strahlt SACRIFICE eine Art gemütliches Unheil aus. Die grüne Insel, alte Herrenhäuser, das raue Meer und das ruppige Wetter laden geradezu zu einem Schottlandurlaub ein oder zumindest dazu es sich mit einem Tee und Decke vor dem Fernseher gemütlich zu machen.
Radha Mitchell (SILENT HILL, CRAZIES) spielt die Tora glaubwürdig und sie ist die uneingeschränkte Hauptfigur des Films. Allerdings wirkt ihre Beziehung zu ihrem Filmehemann von Anfang an so unterkühlt und deplatziert, ACHTUNG SPOILER, dass man ahnt, dass hier was nicht stimmt.
Was genau das ist, soll natürlich nicht verraten werden, aber es sei gesagt, dass Toras Beruf als Frauenärztin immer wieder nützlich ist, weil das Thema Schwangerschaft, Geburt usw. ein zentrales Thema ist, wenn hier auch in einen makabren Kontext eingebettet.
Fazit: Im Lexikon findet man SACRIFICE als Synonym für Standard und Mittelmäßigkeit. Kann man sehen, muss man aber echt nicht.
PS: Das gilt in gewisser Weise auch für die Freigabe. „Ab 16“ ist OK, angemessener wäre aber wohl „ab 12“.