
Das ewige Thema über Dämonen und deren Austreiber lässt das Horrorgenre langsam ermüden, immer wieder tauchen neue Exorzisten-Filme aus der Versenkung auf, die doch wieder alles so machen, wie es tausendfach gemacht und gesehen wurde. SHADOW OF GOD möchte ebenfalls diesem Genre treu bleiben, versucht es aber auf andere Art und Weise.
Story von SHADOW OF GOD
Der erfahrene Exorzist Mason kehrt in seine Heimatstadt zurück, nachdem mehrere Priester des Vatikans auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen sind. Dort trifft er seinen totgeglaubten Vater Angus, der scheinbar von einer göttlichen Präsenz besessen ist. Mason führt einen Exorzismus durch, der aber eine übernatürliche Macht entfesselt. Eine wahrhaft biblische Katastrophe wird in Gang gesetzt.
Mason, der Exozist
Der Junge Mann schleppt eine schwere Bürde mit sich, nicht nur, dass er Dämonen austreiben muss und dabei immer wieder sichtlich mit dem eigenen Glauben kämpft, muss er sein eigenes Kindheitstrauma ertragen ohne es aufarbeiten zu können. Masons Freundin ist Psychologin, doch auch sie bringt keine erlösung für den gebrochenen Mann. Zu tief sitzen die Wunden, sichtbare Wunden von Peitschenhieben des eigenen Vaters, innerhalb einer heiligen Sekte.
Masons Geschichte zieht sich durch die gesamte Laufzeit, an erster Stelle steht immer der Glaube an Gott, Schuldgefühle und/oder die Frage nach der Wahrheit. Sicher ist das typisch für einen Film dieses Subgenres, dennoch ist es zu viel, zu gewollt, zu auferlegt. Mark O’Brien, der Mime von Mason, spielt ausreichend gut, das macht das Schleppen durch die Story aber nicht besser.
Das Ende und die Jünger
SHADOW OF GOD will beiden Seiten genügen, der Wissenschaft und den Gottesfürchtigen. Das sorgt dafür dass die Psychologie eine eigene Rolle einnimmt und immer versucht das Göttliche auszugleichen, leider verstrickt sich die Story dadurch in Szenen, die nicht zusammenpassen und konstruiert wirken. Immer wenn die Rede von Dämonen ist, wird kurz darauf relativiert, was zu oft wirr wirkt. Das Ende der Welt ist Gottes Wille… die Psyche wird nur Krank, wenn ein Dämon sie besetzt… bereue und du wirst gerettet… viele emotionale Appelle, wenig Gesagtes.
Bietet SHADOW OF GOD etwas?
Ja, auch wenn es im Gesamten nicht für ein überragendes Lob reicht, gibt es ein paar Dinge, die gut bis unerwartet gut sind. Zu oft ist es so, dass schlechte computergemachte Effekte gezeigt werden, SHADOW OF GOD hat diese ebenfalls, allerdings passt das hier relativ gut, es ist nicht zu viel und erträglich. Das Thema der Exorzisten erzählt uns erst einmal nichts neues, bis zu einem gewissen Punkt, an der sich die Sicht dreht und damit eine Wendung eintritt, die bisher wenig genutzt wurde, das lässt den Zuschauer noch einmal aufhorchen und macht die Laufzeit erträglich.
Ohne es zu erwarten kann man sogar eine Szene bestaunen, die fast an Arthouse Filme erinnert, leider ist das einer der Höhepunkte in SHADOW OF GOD und davon gibt es nicht viele. Einen Pluspunkt gibt es ebenfalls dafür, dass zwar Gewalt eine größere Rolle spielt, mit blutigen Verletzungen aber sparsam umgegangen wird, punktuell gesetzt machen sie ebenfalls spaß und überraschen an so mancher Stelle.
Fazit zu SHADOW OF GOD
Wir haben hier einen kleinen Film mit zu viel Laufzeit, die kürzer sicher knackiger gewesen wäre. Freunde des Subgenres Exorzismus werden sicherlich ihre Freude haben, wenn auch klar sein muss, dass nichts neu ist, lediglich ein Plot gewählt wurde, der nicht den herkömmlichen Weg dieser Filme geht. SHADOW OF GOD ist kaum ein Film, den man empfehlen würde, dennoch kann man sich damit das Sommerloch etwas vertreiben, denn ein totaler Reinfall ist der Streifen keineswegs.