Es gibt Filme, bei denen man sich fragt, wie bekannte Leute im Cast gelandet sind. Bei SHATTERED – GEFÄHRLICHE AFFÄRE sind gleich drei davon dabei: John Malkovich, Frank Grillo und Cameron Monaghan. Neben diesen bekannten Gesichtern ist Lilly Krug dabei, die Tochter von Veronica Ferres in ihrer ersten größeren Rolle.
Die Voraussetzungen scheinen gut, aber werfen wir einen genaueren Blick auf den Film.
Inhalt von SHATTERED – GEFÄHRLICHE AFFÄRE
Der junge Tech-Millionär Chris Decker lebt zurückgezogen in einer Kleinstadt und vereinsamt nach der Trennung von seiner Frau etwas. Eines Abends lernt er im Supermarkt die hübsche Sky kennen und die beiden kommen sich näher. Als Chris nach einem Überfall Hilfe benötigt, springt Sky freudig ein und zieht mit in das luxuriöse Haus. Allerdings hat die junge Frau keine guten Absichten.
Resümee zu SHATTERED – GEFÄHRLICHE AFFÄRE
Ganz direkt gesagt ist die Handlung von SHATTERED – GEFÄHRLICHE AFFÄRE nicht sonderlich originell und voraussehbar. Daher ist die Aussage, dass wir wohl alle schon mal einen Film mit der Handlung, dass jemand betrogen und um all sein Geld gebracht werden soll, gesehen haben, kein Spoiler. Allerdings ist gerade bei einer bereits oft umgesetzten Idee wichtig, dass sie spannend und gut umgesetzt wird. An beidem hapert es bei dem Film von Regisseur Luis Prieto.
Bereits bei der ersten Begegnung von Chris und Sky ist klar, worauf es hinauslaufen wird. Allerdings ist der Weg dorthin unglaubwürdig. Chris hat sein Vermögen mit einer Sicherheitssoftware für Häuser gemacht, wird in den ersten Minuten als Sicherheitsfreak gezeichnet und lässt dann bei der erstbesten Gelegenheit eine vollkommen Fremde in sein Haus und gibt ihr ohne zu zögern die Sicherheitscodes zum Haus. Die wenige Charakterzeichnung wird so direkt wieder zerstört und diese Unstimmigkeiten ziehen sich durch den gesamten Film. Der Charakter von Sky ist beispielsweise dermaßen unreif, dass ihr einziges Merkmal ihr gutes Aussehen zu sein scheint. Ihre Beweggründe sind oberflächlich und mit dem Auftritt ihres Stiefvaters wird es nicht besser. Oder es sollen teure Gegenstände aus dem Haus verkauft werden; der Picasso bleibt aber aus mysteriösen Gründen an der Wand hängen, obwohl er laut Besitzer mehrere Millionen Dollar wert ist. Da taucht doch immer mal wieder das ein oder andere Fragezeichen auf, wenn man der Handlung aufmerksam folgt und nicht nebenbei mit etwas anderem beschäftigt ist.
Was bei SHATTERED – GEFÄHRLICHE AFFÄRE allerdings einigermaßen klappt, ist die Spannung. Die Handlung ist im Groben vorhersehbar, aber die Umsetzung ist doch so gestaltet, dass man dranbleibt – und wenn es nur ist, um die nächste unlogische Szene zu sehen. Allerdings stellt sich die Frage, ob man wegen etwas Spannung, die man in anderen Filmen auch bekommen kann, 92 Minuten Zeit investieren soll.
Handwerklich ist der Film okay. Es gibt ein paar hübsche Landschaftsaufnahmen und das Set sieht überzeugend aus. Der Soundtrack ist stimmig zur Handlung.
Schauspielerisch sieht es etwas schwankend aus. Cameron Monaghan ist ein gutes Opfer, John Malkovich ein überzeugender Creep, aber Lilly Krug wirkt als berechnende Verbrecherin zum Teil etwas deplatziert. Es gibt ein paar psychotische Grinsen zu viel, um nicht wie aus einem B-Movie zu wirken.
SHATTERED – GEFÄHRLICHE AFFÄRE ist ein etwas generischer Thriller, den man in ähnlicher Weise schon mal gesehen hat. Es gibt wenig Überraschungen und die meisten werden bereits vieles in der Erzählung vorausahnen können. Wer einen Film mit entfernt ähnlicher Geschichte sehen möchte, ist mit MISERY deutlich besser bedient.