Mit „Significant Other“ können zwei Dinge gemeint sein. Entweder spricht man damit von seiner besseren Hälfte (also Partner oder Partnerin) oder -wortwörtlich übersetzt- von etwas das „eindeutig anders“ ist.
Wenn man sich nun fragt, was das mit dem gleichnamigen Film zu tun hat: der bietet beides.
Worum geht es in SIGNIFICANT OTHER?
Ruth und Harry begeben sich auf eine Wandertour in die dichten Wälder der nordöstlichen USA.
Die beiden sind schon länger ein Paar, doch Ruth hat nach einer hässlichen Scheidung ihrer Eltern auch Probleme mit engen Beziehungen.
Doch das ist nicht das größte Problem, denn in der Wildnis ist etwas, das den beiden folgt…und es führt nichts Gutes im Schilde.
SIGNIFICANT OTHER ist einer jener Filme, die man kaum besprechen kann, ohne eine Spoilerwarnung einzubauen. Der Grund: einige nicht unwesentliche Entwicklungen ereignen sich in der ersten Filmhälfte und hinterlassen einen „das habe ich jetzt nicht kommen sehen“-Moment beim Zuschauer.
Eine Sache können wir aber preisgeben, da sie (ähnlich wie bei PREDATOR) direkt zu Beginn gezeigt wird: ein außerirdisches Wesen spielt eine Rolle und wir sehen in der ersten Minute wie es aus dem All auf die Erde kommt.
Ebenfalls kein Geheimnis: Im Wald ist nicht viel los und daher kann man die Darsteller im Film an einer Hand abzählen.
Die Schauspieler sind keine Unbekannten. Ruth wird von Maika Monroe gespielt, die bereits in INDEPENDENCE DAY: WIEDERKEHR Begegnung mit Aliens hatte, Horrorfilm – Fans aber vor allem aus IT FOLLOWS bekannt sein dürfte. Ihr Gegenpart wird von Jake Lacy aus RAMPAGE: BIG MEETS BIGGER gespielt
Visuell ist die Wanderung schön eingefangen und zeigt die weitestgehend unbelassene Natur von ihrer besten Seite. Das Gleiche kann leider nicht über die Effekte gesagt werden, die weder von Hand, noch computergeneriert einen guten Eindruck machen. Gerade wenn man sich das CGI ansieht, hat man dezente DREAMCATCHER – Flashbacks…und der ist 20 Jahre alt…und die Effekte sahen damals schon alt aus.
Aber sprechen wir über die Geschichte in SIGNIFICANT OTHER, die ebenfalls Stärken und Schwächen aufweist (und ab hier kommen wir um ein paar leichte Spoiler nicht herum):
Dass der Außerirdische mit üblen Absichten angereist ist, wird schon klar, als Ruth und Harry einen toten Hirsch entdecken, der mit einer Art Pilz überzogen zu sein scheint.
SIGNIFICANT OTHER durchleuchtet die Schwächen und Stärken einer Beziehung
Doch der Besucher ist kein interstellarer Jäger wie der schon erwähnte PREDATOR, sondern bildet die Vorhut für eine größere Invasion. Um mehr über die Erde zu erfahren, kann er sowohl die Körper, aber auch die Gefühle und Erinnerungen seiner „Gastgeber“ übernehmen.
Und noch größere Spoiler:
Man ahnt also bereits, was sich anbahnt, als Ruth, die zunächst einen Heiratsantrag ihres Freundes deutlich ablehnt, plötzlich doch zustimmt.
Aber nicht so schnell, denn SIGNIFICANT OTHER hat nicht nur ein paar Überraschungen parat, sondern verbindet auch die Elemente, die das Wortspiel im Titel ausmachen. Anders ausgedrückt: ist es möglich die Erde zu retten, indem man sich die Liebe, die der außerirdische Gestaltenwandler plötzlich für dich empfindet, zunutze macht? Würde man sich auf das großzügige Angebot einlassen und mit dem Alien den dem Tode geweihten Planeten zu verlassen?
Oder eher versuchen, ihn auszutricksen?
Liebe, die Schwachstelle mörderischer Invasoren
So wie die Optik des Films von prächtiger Natur zu schwachen Effekten schwankt, so ist auch die Geschichte trotz spannender Prämisse nicht ohne Makel.
Zum einen ist Ruth Scheidungstrauma nicht wirklich ausgeleuchtet. Immerhin sprechen wir über eine erwachsene Frau, die die Jahre zurückliegende Vergangenheit genug verarbeitet hat, um selbst eine Partnerschaft einzugehen.
Schwerwiegender ist hingegen, dass die meist vorherrschende Ernsthaftigkeit des Films von ein paar Minuten unterspült wird, in denen eine humorvolle Phase die Kontrolle übernimmt.
Fazit:
SIGNIFICANT OTHER ist ein Film, der wohl auf einer einzelnen (gelungenen) Idee basiert wurde, die jedoch in Charakterzeichnung und Inszenierung nicht schlüssig ausgearbeitet wird.
Ob man den Streifen daher „schwach mit ein paar Stärken“ oder „stark mit ein paar Schwächen“ bewertet, dürfte im Einzelfall zu entscheiden sein. Klar ist hingegen, dass Licht und Schatten nah beieinanderliegen.