Review: SILENT NIGHT (2012)

silent night steven c miller
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 8.0

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5.5/10 (32)

Darsteller: Malcolm McDowell, Jaime King, Donal Logue
Regie: Steven C. Miller
Drehbuch: Jayson Rothwell
Länge: 89 min / 90 min
Freigabe: ab 18 / SPIO JK
Land:
Genre:
Veröffentlichung: 05. Dezember 2014 (Heimkino)
Verleih/ Vertrieb: Neue Pierrot le Fou

Wer an Weihnachten Horrorfilme sehen will, muss schon eine gewisse Kreativität an den Tag legen, um dem üblichen TV-Programm aus dem Weg zu gehen und Familienmitglieder auf seine Seite zu ziehen. Dieses Jahr erscheint mit SILENT NIGHT mal wieder ein Film, der ein guter Kompromiss zwischen brutalen Kills und weihnachtlicher Atmosphäre sein dürfte.

Heiligabend in einer amerikanischen Kleinstadt. Polizistin Aubrey hat eigentlich frei, doch ein Anruf ihres Vorgesetzten später ist sie nicht nur im Dienst, sondern muss einen als Weihnachtsmann verkleideten Irren finden, der alle, die nicht artig waren, auf sadistische Art und Weise tötet.

silent night

Ein Ehebrecher, ein störrisches Kind, ein Erotikfotograf und sein Team… wenn Santa an der Tür klopft, wird es blutig. Wie sich im Laufe des Films herausstellt, ist der Killer aber nicht der einzige böse Weihnachtsmann in der Stadt.
Viele gute Menschen finden sich in der gesamten Story nicht, was zum einen eine Menge Opfer schafft, zum anderen dem zynischen, weihnachtshassenden Zuschauer gefallen sollte.

Wer sich mit SILENT NIGHT an die goldenen Slasher der 80er erinnert fühlt, sollte sich nicht wundern. Nicht nur ist der Film ein loses Remake von STILLE NACHT – HORROR NACHT aus 1984, sondern stammt auch von Regisseur Steven C. Miller, dessen Filme (darunter AGGRESSION SCALE und UNDER THE BED) immer etwas anachronistisch wirken.
War Miller aber bisher einer, der aus der zweiten Reihe agierte, ist SILENT NIGHT eine runde Sache geworden.

silent night 4 mcdowell

Das mag mitunter daran liegen, dass der Film auf positive Weise an das HALLOWEEN-Remake Rob Zombies erinnert. Zwar ohne White Trash- Gehabe, aber mit interessanten Figuren, in dunklen Tönen gehalten und mit Malcolm McDowell. Auch wenn der Veteran aus CALIGULA, A CLOCKWORK ORANGE und etwa 200 anderen Filmen nicht die größte Rolle innehat, ist er der Star des Films.
Seine Verkörperung des besserwisserischen, arroganten und selbstverliebten Sheriffs ist natürlich unsympathisch, aber auch Klasse gespielt. McDowells Figur hätte leicht als maßlos überzogener, alberner Cop unangenehm auffallen können, wird aber stets in der schmalen Spur zwischen Ernsthaftigkeit und lautem Gelächter gehalten.
Die eigentliche Hauptfigur und Final Girl Aubrey wird gespielt von Jaime King (MOTHER’S DAY, MY BLOODY VALENTINE), die sich aber auch achtbar aus der Affäre zieht.

silent night

Der Bodycount ist hoch, die Tötungen vielfältig und offenbar hart genug, dass für die FSK18-Fassung eine halbe Minute gekürzt werden musste. Dies ist im Vergleich mit anderen Schnittorgien überschaubar, den Film gibt’s aber auch in der ungekürzten SPIO/JK-Version.

Ganz objektiv betrachtet ist SILENT NIGHT womöglich keine 8 Punkte wert, denn irgendwo hat man alles was hier gezeigt wird doch schon einmal gesehen, aber was soll’s: Weihnachten ist auch jedes Jahr und wir freuen uns drauf.
Der gesamte Film schafft es die richtige Mischung aus Klischees zu finden, die jeder von einem Slasher und Weihnachten erwartet und wirkt andererseits so frisch wie ein Freibad im Winter.

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