SKAL ist nicht nur das skandinavische Äquivalent zu unserem „Prost“, nicht nur ein Kurzfilm von 2015, eine Serie von 2017, sondern nun auch ein Langfilm.
Im Mittelpunkt steht dabei wie schon 2015 und 17 ein Influencer und ein weltweites Problem…
Worum geht es in SKAL – FIGHT FOR SURVIVAL?
Arthur ist erfolgreicher Influencer. Gerade gibt er zur Feier seines 3 Millionsten Abonnenten eine Party in New York, da fällt plötzlich der Strom aus. Das bremst die Party kaum, doch als Arthur am nächsten Morgen in den Supermarkt geht, gerät er in eine Schießerei und erfährt, dass über Nacht alles Wasser verschwunden ist…
SKAL ist längst nicht mehr der erste Film, der Influencer oder andere Net-Stars in den Mittelpunkt rückt und ganz sicher ist er nicht der erste Film, der Menschen in eine unerwartete apokalyptische Situation wirft. Tatsächlich erinnert der Einstieg diesbezüglich entfernt an CLOVERFIELD.
Auf Riesenmonster verzichtet man jedoch, wohl auch aus Budgetgründen, wie Arthur uns erklärt…
Richtig gelesen, Arthur spricht uns Zuschauer direkt an, erzählt von seinem Leben, seiner Liebe zu Emma, über seine Fans und auch davon, dass die Show, die wir gerade sehen, mit wenig Geld entstand.
Diese vierte Wand wird regelmäßig durchbrochen und ähnlich wie man das aus FUNNY GAMES kennt, wird notfalls auch einfach zurückgespult oder der Drehbuchautor zu einer Änderung aufgefordert. Allerdings ist SKAL deutlich humorvoller als FUNNY GAMES, was sich fast von selbst versteht (es gibt Beerdigungen, die humorvoller sind als FUNNY GAMES).
SKAL scheint in dieser Hinsicht keine Regeln zu kennen und einmal wendet sich Arthur an uns Zuschauer und eine andere Figur fragt ihn, mit wem er da eigentlich spricht.
Aber natürlich steht der Kampf ums Überleben und das Wasser im Vordergrund und es kommt zu spaßig-blutigen Kämpfen um das nun extrem seltene Gut.
Wie erwähnt Geld ist knapp, Außenaufnahmen sind es auch, aber SKAL wartet zunächst mit hübschen kleinen Ideen auf, die den Film trotzdem weit über Durchschnitt halten.
Mit der Zeit fällt jedoch zunehmend auf, dass der Streifen zum einen nichts anderes ist als die kaum bekannte Serie von 2017 am Stück, man sich zum anderen erzählerisch im Kreis dreht und die Handlung nach 2/3 der knappen Laufzeit nicht mehr vorankommt. Die kreativen Momente verschwinden dafür zunehmend und man wendet sich einer uninteressanten Ernsthaftigkeit zu.
Das ist bedauerlich, denn SKAL hat mit Evan Marsh (VICIOUS FUN) einen sympathischen Hauptdarsteller, nutzt seine Möglichkeiten auf nicht alltägliche Weise gut aus, verpasst es aber diese Qualitäten nach Hause zu bringen.
Die erste Filmhälfte erhält daher 7 Punkt, die zweite aber nur noch 4, was unterm Strich 5,5 und die Gewissheit, dass mehr drin gewesen wäre, sind.