Influencer, Streamer aller Art oder auch ganz normale gelangweilte Menschen befassen sich oft, meist oder auch ausschließlich mit ihrer Communtiy im Netz. Ist man damit erfolgreich und baut eine große Fanbase um sich herum auf, kann das zu einem stattlichen Einkommen und vielen Klicks führen, die wiederum die Reichweite erhöhen. Allerdings sind die Methoden, erfolgreich zu werden, nicht immer legal und nicht selten absolut verwerflich, wie im Falle von SPREE – ALLES FÜR DIE KLICKS.
Story
Kurt Kunkle ist Fahrer bei einer Mitfahrzentrale, die ähnlich wie ein Taxi fungiert, aber SPREE genannt wird. Gelangweilt von seinem Leben entwickelt Kurt einen tödlichen Plan, um seine Bekannt- sowie Beliebtheit im Internet zu steigern.
Der junge Mann lebt ein seichtes Leben und hangelt sich von Tag zu Tag. Das Elternhaus zerrüttet, Freunde sind rar, der Job ist kein Highlight, also flüchtet sich Kurt in die virtuelle Welt, wo er sich durch Vlogs aus seinem Leben viele Zuschauer erhofft. Ausdauernd lädt er neue Videos hoch, streamt live oder versucht mit seinen Ideen die Leute im WorldWideWeb zu erreichen.
Leider geht dieser Plan nur semi-gut auf, denn oft ist sein einziger Zuschauer ein bekannter und beliebter Streamer. Dieser war einmal das Kind, bei welchem Kurt sein Geld als Babysitter verdiente, was natürlich bitter ist. Kurt verliert die Hoffnung dennoch nicht und teasert mit einer neuen Idee, die die Welt des Internets aushebeln soll. Sein SPREE-Auto ist dafür genauso erforderlich, wie Fahrgäste und Kurt selbst.
Kurt und sein Wahn
Den Mimen von Kurt kannte man vor SPREE – ALLES FÜR DIE KLICKS noch kaum. Mittlerweile dürften die Rollenangebote täglich an die Tür klopfen, denn Joe Keery spielte zuletzt eine tragende Rolle in der vierten Staffel der Erfolgsserie
Kurt ist geradezu besessen davon, eine große Nummer im Internet zu werden und geht dafür bis ans äußerste… und darüber hinaus. Scham oder ein Gewissen besitzt er nicht, ebenso kaum gesunden Menschenverstand. Einzig bei dem Thema Rassismus zeigt er klare Kante und weicht nicht davon ab.
So überdreht und verrückt Kurt auch ist, auch wenn seine Intension dämlich und seine Taten noch dümmer sind, schafft er es Sympathie vom Zuschauer einzufordern. Und ja, dieser Umstand ist tatsächlich weniger logisch als man glauben möchte. Ein Pluspunkt also.
ALL EYES ON ME
Der Tenor ist klar: Mach nicht jeden Mist für Fame! Ausgereizt wird das Thema aber wenig logisch, denn Kurt nutzt unter anderem Substanzen, die nicht so einfach zuganglich sind, für ihn aber keine Besorgungsschwierigkeiten darstellen. Gleiches gilt für die Jagd nach ihm, das Unternehmen, für das er arbeitet ruft zwar einmal durch, nimmt dann aber keine weitere Handlungen auf, um ihn zu finden. Dieser unglaubwürdige rote Faden zieht sich gänzlich durch SPREE – ALLES FÜR DIE KLICKS und nimmt dem ganzen die Spannung.
SPREE – ALLES FÜR DIE KLICKS
Die Brutalität in SPREE – ALLES FÜR DIE KLICKS steigert sich allmählich und findet ihre Spitze in der letzten Szene. Alles was dazwischen passiert ist teilweise wirr oder mächtig schwarzhumorig, leider nicht immer auf eine gute Weise. Die Message, dass das Internet nicht ausschließlich nützlich ist, wird zwar klar, aber auch überspitzt dargestellt. Wenn man sich nicht an einigen Logiklöchern stört, oder keine tiefgreifende Story benötigt, kann SPREE – ALLES FÜR DIE KLICKS kurzweilige Unterhaltung bieten. In jedem Fall ist das Overacting von Joe Keery einen Blick wert.