STOWAWAY bedeutet so viel wie blinder Passagier und um genau um solch einen Reisenden geht es in dem gleichnamigen Film.
Das Besondere: er hatte gar nicht vor mitzukommen und die Reise führt ins Weltall.
Story von STOWAWAY
Drei Astronauten sollen zum Mars fliegen. Die Crew besteht aus Kommandantin Marina, Biologe David und Ärztin Zoe.
Der Raketenstart verläuft zufriedenstellend und man richtet sich darauf ein, in den nächsten Monaten verschiedene Experimente durchzuführen.
Doch dann entdecken die drei einen blinden Passagier namens Michael, der eigentlich nur als Ingenieur beim Start helfen sollte und unfreiwillig mitfliegt.
Zum Umkehren ist es zu spät und der Sauerstoff reicht nicht für vier Personen.
STOWAWAY ist ein Drama
Kleiner Personenkreis, simple Geschichte, schwierige Entscheidungen…
Auch die Location ist naturgemäß überschaubar und obwohl wir immer wieder Blicke ins unendliche Weltall oder auf die sich entfernende Erde werfen, ist die Raumkapsel doch der einzige Schauplatz.
Bei dieser Konstellation kann es nur helfen, brauchbare Schauspieler mitzunehmen und Toni Colette (HEREDITARY), Anna Kendrick (THE VOICES) und Daniel Dae Kim (LOST) brauchen sich sicher nicht verstecken.
Man nimmt der Besatzung ab, dass es sich um Wissenschaftler handelt, man nimmt ihnen aber auch menschliche Entscheidungen ab.
Natürlich stehen letztere im Fokus des Films und an dieser Stelle sei nicht verschwiegen, dass STOWAWAY wenig Thrill enthält, Horror schon gar nicht, sondern vor allem Drama ist.
Dementsprechend können wir die „Hoffnung“, dass Michael ein Fiesling ist, schon jetzt zerstören.
Tatsächlich wirkt der Umgang mit der Situation und das weitere Vorgehen weitestgehend plausibel. So wie kluge Menschen eben agieren würden.
Michael wird in die Aktivitäten an Bord eingebunden, trägt seinen Teil zur Arbeit bei, ist aber auch derjenige, der weiß, dass es indirekt seine Schuld ist, als der Sauerstoff knapp wird.
Technisch einwandfrei, aber etwas lange
Im Grunde dreht sich STOWAWAY dann um dieses Was-wäre-wenn-Spiel. Was tun vier Menschen, wenn der Sauerstoff für drei Menschen reicht?
Auch hier darf man keine interstellaren Laserkämpfe erwarten, denn der Film zieht seine Spannung aus der Situation selbst.
Nun kann man STOWAWAY dafür loben, dass er auf theatralischen Firlefanz verzichtet, er ist aber nicht der erste Film, in dem ein Raumschiff Sauerstoffprobleme hatte und so beeindruckend ein Flug ins All für jeden sein muss, auch das wurde cineastisch bereits diverse Male umgesetzt.
Technisch ist das einwandfrei, aber nun mal nicht neu.
Auch das zentrale Problem des Films bietet zu wenig Grip, um damit mehr als 90 Minuten Laufzeit zu rechtfertigen. Man hätte daher gut daran getan dem Dilemma eine weitere Handlungsebene hinzuzufügen.
Fazit zu STOWAWAY
Schauspielerisch und technisch ist an STOWAWAY nichts auszusetzen. Auch ist es angenehm, nicht jede Aktion der Protagonisten mit Augenrollen kommentieren zu wollen. Allerdings bietet der Film wenig Besonderes oder Einzigartiges.