Horrorfilme im Wald gibt es beinahe wie Sand am Meer. Von TANZ DER TEUFEL, über BLAIR WITCH PROJECT bis zu THE CABIN IN THE WOODS; Wälder scheinen der perfekte Ort um eine grausige Geschichte zu erzählen. Und das schon ziemlich lange, immerhin haben bereits Hänsel und Gretel im Wald Schreckliches erlebt. THE AXIOM von Regisseur Nicholas Woods ist sein erster Film mit Spielfilmlänge, vorher hat er nur Kurzfilme gedreht.
Inhalt von THE AXIOM – DAS TOR ZUR HÖLLE
Die Geschwister McKenzie und Martin machen sich mitsamt einiger anderer auf die Suche nach ihrer vermissten Schwester. Bereits kurz nach Ankunft bei dem Nationalpark bekommen sie Informationen, die darauf hinweisen, dass das Verschwinden doch mysteriöser ist als zunächst gedacht. Bald findet sich die Gruppe in einer gefährlichen und unheimlichen Situation wieder.
Resümee zu THE AXIOM – DAS TOR ZUR HÖLLE
Ein Film wie THE AXIOM muss nicht unbedingt mit komplexer Handlung glänzen. Man erwartet einen Film der irgendwie unheimlich ist, ein paar blutige Szenen hat, und spannend ist. Die blutigen Szenen hat THE AXIOM zu bieten, bereits in der ersten Szenen wird gezeigt, wie einer jungen Frau die Kehle aufgeschlitzt wird. Aber die beiden anderen Faktoren werden leider sehr vernachlässigt. Und wenn ein Film nicht spannend ist fallen die vielen Ungereimtheiten auf. Wieso erzählt niemand von seinen unheimlichen Erlebnissen? Würden die Ärzte jemanden, der erst vor kurzem mit der Diagnose bipolare Störung aus der Psychiatrie entlassen wurde, einen Trip in die Wildnis empfehlen? Warum werden wichtige Handlungen nicht gezeigt, sondern nur nebenbei erwähnt?
Aber einmal von vorne. THE AXIOM startet gut und spannend mit der oben erwähnten Szene. Dann verliert sich der Film in einer nicht nur für die Insassen ewigen Autofahrt, bei der das Publikum zwar das eigentliche Anliegen der Gruppe erfährt, aber auch mit viel sinnlosem Geplapper malträtiert wird. Nach der ersten Szene dauert es eine ganze Weile bis wieder etwas passiert. Und in der Zeit ist es nur zu leicht das Interesse an der Handlung zu verlieren. Das ist schade, da die Grundidee von THE AXIOM gut ist und Potential hat.
Zum Ende hin fährt der Film noch einmal mit einem ordentlichen Plottwist auf. Der wäre nicht unbedingt nötig gewesen. Dadurch wird zwar nochmal etwas Komplexität in THE AXIOM eingebaut, das Ganze wirkt aber erzwungen und so, als bräuchte man halt noch ein paar Minuten mehr Laufzeit und bringt deswegen nochmal eine neue Handlung rein. Es scheint als würde in den letzten Minuten mehr passieren als im ganzen Film vorher.
Wer den Film bei Prime Video schaut wird sich leider mit der wirklich schlechten Synchronisation abgeben müssen, im Originalton gibt es THE AXIOM nicht. Zusammen mit dem eher mittelmäßigen Schauspieler*innen ergibt das ein ziemlich ungewollt trashiges Gesamtbild. Und wo wir bei Trash sind: die Monster sind ebenfalls nicht sehr überzeugend. Die Masken wirken wie Masken und an den Fingern haben sie scheinbar Pappmache… insgesamt nicht sehr unheimlich.
Ganz okay sind die wenigen Specialeffects. Auch die wirken an einigen Stellen kostengünstig, aber sie erfüllen ihre Aufgabe und scheinen größtenteils auf CGI zu verzichten.
THE AXIOM – DAS TOR ZUR HÖLLE bietet eine interessante Idee, die aber nicht sonderlich unterhaltsam ausgeführt wird. Das unfreiwillig komische Aussehen der Monster mag der Tatsache geschuldet sein, dass es sich um einen Indyfilm mit wohl eher wenig Budget handelt. Aber auch wenn man darüber hinwegsieht, schaut man auf einen Film der nach der ersten Szene sehr lange braucht, bis er etwas Spannung aufbaut – wenn man bis dahin nicht schon ausgeschaltet hat.