Review: THE DEEP DARK (2023)

the deep dark filmkritik
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 6.5

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4/10 (2)

Darsteller: Samuel Le Bihan, Amir El Kacem, Jean-Hugues Anglade
Regie: Mathieu Turi
Drehbuch: Mathieu Turi
Länge: 99 min
Land:
Genre:
Veröffentlichung: 5. September 2024 (Heimkino)
Verleih/ Vertrieb: Plaion
FSK: ab 16

Wer einmal einen Ausflug in ein Bergwerk unternahm, weiß die Arbeit der Kumpel, die den dunklen und nicht ungefährlichen Job weit unter der Oberfläche verrichten müssen, zu schätzen.
THE DEEP DARK nimmt uns mit in die Stollen eines Kohlebergwerks…und dann noch etwas tiefer.

Worum geht es in THE DEEP DARK?

Frankreich, Mitte des letzten Jahrhunderts. Der Marokkaner Amir hat seine Heimat verlassen und sucht Arbeit in Europa. Er wird einem heruntergekommenen Bergwerk im Norden des Landes zugewiesen und schon in einer seiner ersten Schichten wird der graue Alltag durchbrochen, als ein Wissenschaftler mit den Männern in den Stollen hinabfährt, um einige Proben zu nehmen.
Doch was sie dort unten antreffen übersteigt jede Erwartung.

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Wer bei THE DESCENT oder KATAKOMBEN das Gefühl von Enge und Dunkelheit nicht gut leiden konnte, könnte mit THE DEEP DARK ein ähnliches Erlebnis haben.
Die düsteren Bilder beginnen bereits an der Oberfläche und lobenswerterweise wird auf coole Typen mit aufgesetzten Sprüchen oder sexy Teens verzichtet. Das Bergbau-Personal sieht aus, als habe man sie vom Arbeitsmarkt, nicht vom Laufsteg weggecastet.

Unter Tage ist Männersache

Trotz der thematischen Nähe ließe sich THE DEEP DARK in einem Punkt als Gegenpol zu THE DESCENT beschreiben. Denn Frauen sind unter Tage eine Randerscheinung und dementsprechend ist der Hauptcast rein männlich.
Die Macher setzen sich dabei über dusslige Quotenbesetzungen hinweg und vermitteln auch in diesem Belang ein glaubwürdiges Bild.

the deep dark rezension

Nicht ganz so glaubhaft ist hingegen die Umgebung in der Tiefe. Vor allem als die Gruppe auf einen weiteren Stollen trifft, der etwas zu sauber und aufgeräumt aussieht.
Auch das darin lebende Wesen verfügt nicht über das ausgeklügelste Creature Design und wirkt in dem Moment als man es vollständig zeigt wie ein 60jähriger in Skinny Jeans. Soll heißen: Viel Oberkörper, wenig Bein.

Regisseur Mathieu Turi zählt noch nicht zu den großen Namen und der französische Horror hat in den letzten 15 Jahren ohnehin an Ansehen verloren. Trotzdem sind Muris Filme HOSTILE und MEANDER anständige Werke, für die er sich nicht schämen muss und in diese Kategorie fällt auch THE DEEP DARK.

Anständig, aber ohne große Momente

Das ist sowohl erzählerisch, als auch in Sachen Grusel- und Gewaltfaktor in Ordnung, was allerdings nicht über eine gewisse Spannungslosigkeit hinwegsehen lässt.
Nein, THE DEEP DARK macht keine groben Fehler, selbst die schon angesprochenen Kritikpunkte sind nicht katastrophal, er schafft es aber auch nicht durch einzigartige, frische Ideen zu punkten und den Zuschauer durch besondere Figurennähe zum Mitfiebern zu animieren.
Und so sind die knochigen Finger, die nach den Arbeitern greifen oder eine Szene, in der ein Mann nur mit vereinzelten Blitzlichtern einer Kamera den Stollen kurzzeitig erhellen kann, zwar nicht übel, aber auch nicht neu.

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Im Ergebnis erwächst daraus ein Film, für den die Begrifflichkeit „durchschnittlich“ gar nicht abfällig gemeint ist. Die positiven Aspekte geben keinen großen Ausschlag nach oben, die negativen ziehen ihn aber auch nicht merklich nach unten.
Wer beispielsweise eine ernste Atmosphäre ohne Comic Relief und Hollywood Bubblegum wichtiger findet als Innovationen, wird mit THE DEEP DARK gut bedient und besser als der ebenfalls ähnlich gelagerte PYRAMID ist er allemal.

Fazit zu THE DEEP DARK

Es ist vielleicht bezeichnend, dass ich in einer kleinen Szene, die in Wort und Bild auf die Werke H.P. Lovecrafts anspielt, nach längerer Gleichförmigkeit in der Erzählweise mal wieder hellhörig wurde.
Diese Szene bringt THE DARK DEEP nicht weiter, sie symbolisiert aber einen Farbklecks in der manchmal farblosen Geschichte.
Diese bodenständige Art des Films, der nicht versucht mit unangenehmen Protagonisten oder haarsträubenden Twists zu punkten, ist aber auch Pluspunkt.

Hier kannst du THE DEEP DARK sehen

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