Als sich Dana mit der Geschichte des Hauses und den ehemaligen Bewohnern beschäftigt, tun sich Abgründe auf, die auch für ihre Familie zur Gefahr werden.
THE DISAPPOINTMENTS ROOM ist ein passender Titel
Tatsächlich hat der Titel natürlich einen anderen Hintergrund und bezeichnet einen Raum in dem man früher entstellte Kinder einsperrte. Das ist eine gute Basis, um daraus eine Geistergeschichte zu stricken, sofern man mehr tut, als bei verwandten Streifen zu klauen.
Kurz gesagt, jeder der SHINING, die AMITYVILLE-Filme, DAS LANDHAUS DER TOTEN SEELEN, DAS GRAUEN, BIS DAS BLUT GEFRIERT, DIE FRAU IN SCHWARZ oder CONJURING gesehen hat, weiß was ihn erwartet und kann sich THE DISAPPOINTMENTS ROOM sparen.
Dass man die alte Geschichte der Familie im neuen Haus auch heute noch frisch präsentieren kann, zeigte jüngst THE DEVIL’S CANDY, THE DISAPPOINTMENTS ROOM setzt lieber auf langweiligen Einheitsbrei.
Schlimmer noch, der Film ist einer jener hübschen, professionell aussehenden amerikanischen Mainstream-Gruselschinken, die niemandem ein Haar krümmen können.
Ein Lehrfilm für Friseure?
Vielleicht ist die jederzeit tadellose Optik notwendig, um den ins Nichts verlaufenden Subplot um einen jungen Handwerker zu rechtfertigen, der Dana Avancen macht. Die hat zwar kein Interesse, teilt sich mit dem schmalzlockigen Schleimer (Lucas Till aus dem ebenfalls unsäglichen WOLVES) aber immer mal eine Zigarette…und bitte fragt nicht nach dem Sinn. Am Ende des Films weiß man nicht mal, was mit dem Typen passiert ist, was rückblickend alles über seine Bedeutung sagt, was man wissen muss.
Bleiben wir noch einen Moment bei Frisuren: Lucas, Danas Sohn, haben die Macher einen feschen Topfschnitt hingezaubert, der als tiefe Verbeugung vor Danny Torrance verstanden werden kann. Fehlt nur noch, dass der Kleine mit seinem Zeigefinger spricht. Immerhin, ähnlich wie bei SHINING sieht der Junge ein geisterhaftes Mädchen am Ende des Flurs stehen, für Zwillinge reicht aber wohl das Geld nicht.
Mit Hilfe vieler Gimmicks, wie Visionen, Wahnvorstellungen und Alpträumen versucht sich der Film ins Ziel zu retten und die Lustlosigkeit aller Beteiligten zu übertünchen. Nicht einmal vor dem alten Spiegelschrank-Schock schreckt man zurück.
Gerüchteweise wurden nachträglich viele Szenen entfernt, was hier aber nicht zensurbedingt war, sondern offenbar Wunsch der Produzenten. So wundert es nicht, dass vor allem das Ende überhastet und unfertig wirkt.
Wer von den Zuschauern bis dahin nicht ohnehin abgeschaltet hat, ist aber so schmerzfrei, dass er auch diese Frechheit nicht bemerkt.