Liebe Kinder, Drogen sind böse.
Einsame Waldhütten auch.
Für beides gibt es unzählige Beispiele: Kokain, TANZ DER TEUFEL, Heroin, THE CABIN IN THE WOODS, Crystal Meth, TUCKER & DALE VS. EVIL…
THE EVIL IN US hat von beidem was zu bieten, lässt sich aber alle Zeit der Welt, bis er in die Vollen geht.
Story:
Einige Freunde haben sich zum Unabhängigkeitstag eine hübsche Waldhütte an einem See gemietet.
Da gibt es alte Konflikte, neue Liebe (oder umgekehrt) und man ist erst mal damit beschäftigt, sich zu high-fiven, Personen, die man gerade kennengelernt hat zur besten Freundin zu ernennen oder Mama-Witze zu reißen, bevor man die jungen Prachtkörper in die Sonne legt, etwas fummelt und am Abend das Lagerfeuer entfacht.
Dummerweise nehmen fünf der sechs Urlauber eine Droge, die mit einem Virus versetzt ist, welcher nicht nur für einen harten Trip sorgt, sondern die Konsumenten zu Bestien macht, die einander an den Hals gehen.
Die cineastischen Vorbilder wurden schon genannt, als Drogen-Referenz dürften vor allem die sogenannten Badesalze Pate gestanden haben, die zu erhöhter Aggressivität führen. Besonders im Gedächtnis blieb vielen ein Fall, in dem ein unter Einfluss stehender Mann zwei andere tötete und sich dann im Gesicht eines der Opfer verbiss.
Gute Voraussetzungen also für eine kleine Metzelorgie, würde THE EVIL IN US nur die langweilige Vorstellungsrunde weglassen. Die Protagonisten wären gerne kantige Charaktere, sind aber glatt wie Blitzeis. Die üblichen Bettgeschichten und den Alibi-Schwarzen, sowie das pubertäre Geschwafel hat man in 40 Jahren Slasher doch wirklich zu oft gesehen. Dazu hat man den Eindruck live beim Einzug in der Hütte dabei zu sein und das ist hier nichts Gutes, außer man steht auf Schlüsselübergaben mit dem Vermieter.
Kurz: THE EVIL IN US ist in dieser Phase nicht gut inszeniert.
Dann kommen jedoch Szenen eines Labors hinzu, wo Wissenschaftler offenbar Experimente an Menschen durchführen. Dadurch entstehen nicht nur Fragen, was das sterile Setting mit der Natur zu tun hat, man fühlt sich auch an THE CABIN IN THE WOODS erinnert. Zwar ist die Aufklärung letztlich simpel, bietet aber allmählich Platz für Horror. Der beginnt so richtig, als unsere Freunde verschiedene illegale Substanzen zu sich nehmen und nach dem Motto „eines der 15 Biere war wohl schlecht“ plötzlich in einen Blutrausch verfallen.
Zwar wird THE EVIL IN US auch in dieser Phase nicht zum nächsten TANZ DER TEUFEL / EVIL DEAD sorgt aber nun für brutales Entertainment. Davon hätte es gerne früher etwas mehr sein dürfen.
Handwerklich ist der Film zwar als Low Budget zu erkennen, blamiert sich aber nicht und liefert ein paar schöne Szenen.
Unterm Strich ist THE EVIL IN US ein Werk, bei dem man die erste Hälfte überspringen kann, ohne Wesentliches zu verpassen. Auch wenn es danach bergauf geht, ist das selten ein gutes Zeichen.