Review: THE STAND (2020)

the stand 2021
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 4.0

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5/10 (9)

Darsteller: Whoopi Goldberg, Alexander Skarsgård, James Marsden, Amber Heard
Länge: 9 Folgen x ca. 60 Minuten
Land:
Genre: ,
Veröffentlichung: 03. Januar 2021 (Amazon)
Verleih/ Vertrieb: Amazon

Während viele Bücher und Geschichten von Stephen King bis heute unverfilmt bleiben, traf uns in den letzten Jahren eine Welle von Zweit- und Drittverfilmungen. BRENNEN MUSS SALEM, CARRIE, FRIEDHOF DER KUSCHELTIERE oder ES wurden mehrfach adaptiert und nun gesellt sich auch THE STAND dazu.

Dieser Roman wurde von Mick Garris 1994 in eine Miniserie umgewandelt. Garris ist mit King vertraut (er produzierte u.a. auch die the stand-2020 rezension
26 Jahre später hat sich die Fernsehlandschaft geändert und man ist bereit richtig viel Geld in die Hand zu nehmen. Gleichzeitig steht King höher im Kurs als je zuvor. Das muss doch was werden, oder?

Ist es der beste oder der schlechteste Zeitpunkt für eine Pandemie-Geschichte?

Story:
Ein tödlicher Virus dezimiert die Weltbevölkerung innerhalb kurzer Zeit bis auf wenige Menschen, die dagegen immun sind. Die Überlebenden finden zusammen, doch dieser schweren Zeit hält man nicht nur zusammen. Während ein Teil der Menschen Visionen von Mutter Abigail, einer uralten Frau in Colorado, hat und ihrem Ruf folgt, versammeln sich andere in Las Vegas um Abigails Gegenspieler Randall Flagg, einem fleischgewordenen Teufel.
Ein Kampf von Gut gegen Böse beginnt.

Zunächst lässt sich festhalten, dass die Story aktueller denn je ist und auch wenn Corona weniger aggressiv als der Virus in der Geschichte (liebevoll Captain Trips getauft) ausfällt, Vergleiche unausweichlich sind. So mag man auch die beiden Gruppen in Kings Story sehen, die sich im echten Leben in Menschen teilen, die Covid ernst nehmen und solche, die falschen Göttern wie Hildmann folgen.
Gleichzeitig ist diese Punktlandung der Serie aber ein Nachteil, denn kein Mensch hat mehr Lust auf Pandemien.the stand review 2020

Das ist aber nicht das eigentliche Problem der Serie, die auch in jedem anderen Jahr so interessant wäre wie ein feuchtes Streichholz.
Zwar finden sich die wesentlichen Eckpunkte wieder, aber das ist keine Kunst.
Der Versuch von einer chronologisch korrekten Erzählweise wegzugehen und etliche Rückblenden einzubauen, zündet ebenfalls nicht, sondern stiftet angesichts der vielen Charaktere, gerade bei Menschen, die das Buch nicht kennen, eher Verwirrung.

Auch kommt der eigentliche Ausbruch und das Versterben der Bevölkerung erstaunlich kurz und man mag sich fragen, ob dieses Material angesichts der realen Umstände bewusst entfernt wurde.
Aber auch die Reise der Überlebenden durch das Land findet relativ wenig Raum und gerade hier wäre nicht nur Platz gewesen die Figuren vorzustellen, sondern auch die Landschaften in Szene zu setzen.

THE STAND ist auch 2020 nur TV-Kost

Immerhin, ab Folge 5 (von insgesamt 9) flachen die Rückblenden ab, was aber nicht bedeutet, dass nun das Feuerwerk beginnt.
Kritiker Stephen Kings bemängeln ja gerne seinen ausufernden Schreibstil, der sicher zu den 1000+ Seiten beiträgt, die THE STAND ausmachen, allerdings weiß der Autor auch immer die Geschichte voranzutreiben und Highlights zu setzen. Die sind in der Serie rar gesät.
Dafür nerven insbesondere die Bösewichte, die sich offenbar gerne wie Zuhälter oder Nutten kostümieren und bei jeder noch so unpassenden Gelegenheit mit blödem Gekicher zeigen müssen, wie überaus wahnsinnig sie doch sind.the stand 2020 kritik

Man kann ab Folge eins erahnen, wer zu den Guten und wer zu den Bösen gehört, trotzdem wird die Serie nicht müde, immer wieder und wieder offensichtliche Hinweise zu platzieren. Flaggs Anwerbungsversuche seiner Jünger wiederholen sich ebenfalls in der Machart und die Figuren selbst sind weder auf der guten, noch der schlechten Seite interessant genug. Dafür sind die Erlebnisse der Protagonisten auf ihrer Reise oft langweiliger als eine Fahrt im Interregio.

Immerhin, Alexander Skarsgård ist als Randall Flagg zwar wenig bedrohlich, verfügt aber über das Charisma eines Anführers. Whoopie Goldberg ist als Mutter Abigail hingegen eine Fehlbesetzung und das nicht nur, weil sie keineswegs wie eine 107jährige wirkt.

Fazit:
Vielleicht hat man Mick Garris all die Jahre Unrecht getan und hier ist nicht mehr rauszuholen. Diese Serie ist jedenfalls kein Schritt nach vorne.

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