Review: THE WOMAN IN THE YARD (2025)

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BEWERTUNGEN:
Redaktion: 5.0

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3.5/10 (2)

Darsteller: Danielle Deadwyler, Okwui Okpokwasili, Peyton Jackson
Regie: Jaume Collet-Serra
Drehbuch: Sam Stefanak
Länge: 84 min
Land:
Genre:
Veröffentlichung: ‎ 26. Juni 2025 (DVD+BD);
Verleih/ Vertrieb: Universal
FSK: ab 16

THE WOMAN IN THE YARD ist ein weiterer Blumhouse-Film, allerdings einer der den üblichen Konzernvorgaben trotzt und auch Anhänger des Konkurrenten A24 ansprechen soll.

Während Jason Blum mit seiner Company natürlich für günstig produzierten Mainstreamgrusel steht, ist es bei A24 der sogenannte „Elevated Horror“, der sich Anspruch auf die Fahne schreibt.
Während A24 vor längerem ankündigte sich auch einem breiteren Publikum zu öffnen, zeigte Blum bisher wenig Annäherungswillen.
Bis zu THE WOMAN IN THE YARD…

Wovon handelt THE WOMAN IN THE YARD?

Nach einem Autounfall, bei dem ihr Mann starb, ist Ramona mit ihren zwei Kindern alleine und mit der Situation überfordert. Die Rechnungen häufen sich, sie wurde selbst verletzt und ist auf Krücken angewiesen, die Kinder sind schwierig und dann taucht da auch noch eine unheimliche verschleierte Frau auf, die plötzlich vor dem Haus der Familie sitzt.
Da der Strom ausgefallen und die nächsten Nachbarn entfernt wohnen, ist mit Hilfe nicht zu rechnen…auch dann nicht, als sich die Frau nähert.

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Es mag harmlos klingen, dass die in Schwarz gehüllte Dame im Vorgarten hockt, es ist aber gleichzeitig auch so creepy wie der Typ, der dich ohne ein Wort zu sagen in der Bahn eine Stunde lang anstarrt.
Dementsprechend ist es nachvollziehbar, dass Ramona – zumal körperlich eingeschränkt – auf Abstand bleiben möchte. Da die Unbekannte obendrein kryptische Sätze von sich gibt („Heute ist der Tag“), blutige Hände offenbart und gar nicht vorhat das Grundstück zu verlassen, ist auch nachvollziehbar, dass die Familie schnell alle Türen schließt.

Blumhouse goes Arthouse

Man ahnt es, die Frau ist nicht das übliche Hollywood-Monster, das seine Opfer physisch attackiert, sondern eine Metapher. Das Gesicht bekommen wir nicht zu sehen, was einerseits zum Spekulieren anregt, andererseits auch die Fantasie des Horrorfans bedienen mag.
Und Horror hat THE WOMAN IN THE YARD auch zu bieten, denn während die Frau anfangs nur im Garten herumlungert (woher kommt eigentlich der Stuhl auf dem sie da sitzt?), kommt sie den drei Familienmitgliedern später unangenehm nahe.

Die Gruselszenen sind effektiv umgesetzt, allerdings bleibt die Frage, mit wem oder was man es denn eigentlich zu tun hat, lange offen.

the woman in the yard review

Blumhouse präsentiert: DER BABADOOK

Achtung Spoiler: DER BABADOOK ist kein A24-Film, er fühlt sich aber wie einer an und vor mehr als 10 Jahren war der Ansatz eines sinnbildlichen Monsters, das für unverarbeitete Trauer steht, die nach einem Autounfall des Vaters eine kleine Familie belastet, frisch und offenbar auch wegbereitend.
Sicher, wer damals schon nur Blumhouse-Filme verstand, echauffierte sich lieber über den nervigen Sohn.

2025 zieht THE WOMAN IN THE YARD die gleichen Karten, spielt sie aber ungeschickter aus. Schon an der Rahmenhandlung lassen sich Parallelen ableiten, was das Rätselraten um die unheimliche Fremde reduziert und während der kleine Sam in DER BABADOOK zweifelsohne als Nervensäge per excellence durchgeht, ergab dessen Verhalten für die Story zumindest Sinn. In THE WOMAN IN THE YARD rennen Ramonas Kids permanent planlos herum, tun nie was sie sollen, erzeugen unnötiges Chaos und selbst das Gebelle des Familienhundes geht dir rasch auf den Zeiger…ohne dass irgendetwas davon der Geschichte merklich dient.

the woman in the yard filmkritik

Grundsätzlich hat ein Film wie THE WOMAN IN THE YARD natürlich seine Berechtigung.
Rund ein Sechstel aller Krankschreibungen sind auf psychische Probleme zurückzuführen, Depressionen, Burnout und Co. weiter auf dem Vormarsch und gleichzeitig gesellschaftlich noch immer bagatellisiert. Nur ist die Psyche eben ein komplexes Konstrukt und THE WOMAN IN THE YARD wird diesem nicht gerecht.

Da wird teils mit plumper Küchenpsychologie drübergebügelt, manch guter Ansatz der nächsten Gruselszene geopfert und so richtig warm wird man mit den Figuren auch nicht.

Unterm Strich wirkt der Film selbst mit einer knackigen Laufzeit von 84 Minuten zu lange. Autor Sam Stefanak liefert hier seinen ersten Spielfilm und es mag seiner Unerfahrenheit geschuldet sein, dass er es nicht schafft das Kammerspiel-artige Setting zu füllen.  Schon die Ausgangslage (kein Strom, keine Nachbarn) wirkt konstruiert und es entsteht der Eindruck, dass hier und da Szenen einfließen, die zwar einerseits unterhalten, aber nicht in den Gesamtrahmen passen wollen.

Fazit zu THE WOMAN IN THE YARD

Der Ansatz in Ehren, aber nur weil in diesem Text Wörter wie A24, Metapher und Psychologie genutzt wurden, lässt dies keine Rückschlüsse auf smarten Psychohorror zu.
Schaubar ist THE WOMAN IN THE YARD dennoch, aber eben nur wegen einige anständiger Horroraugenblicke.

Hier kannst du THE WOMAN IN THE YARD anschauen

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