Review: TOTENFRAU (2022) (Serie)

Totenfrau: Cover
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 6.0

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5.7/10 (6)

Darsteller: Anna Maria Mühe, Yousef 'Joe' Sweid, Robert Palfrader, Romina Küper
Regie: Nicolai Rohde
Drehbuch: Benito Mueller
Länge: ca 45 Minuten
Land: ,
Genre: ,
Veröffentlichung: 05.01.23 (VOD)
Verleih/ Vertrieb: Netflix
FSK: ab 16

Mit TOTENFRAU hat Netflix am 5. Januar eine österreichisch-deutsche Serie ins Rennen geschickt, die in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Fernsehsender ORF produziert wurde. Die insgesamt sechs Episoden basieren auf dem gleichnamigen Roman von Bernhard Aichner aus dem Jahr 2014. Besetzt ist TOTENFRAU mit einer bunten Mischung aus österreichischen und deutschen Darstellenden, beispielsweise Anna Maria Mühe und Robert Palfrader.
Nun wissen wir natürlich, dass viele deutschen Produktionen grundsätzlich sehr kritisch gegenüberstehen und sie manchmal kategorisch ablehnen, trotzdem geben wir bei Thrill&Kill ihnen immer wieder eine Chance und manchmal gibt es echte Perlen zu entdecken. Schauen wir nun, wie sich TOTENFRAU schlägt.

Totenfrau: Blum mit der Knochensäge

Inhalt von TOTENFRAU

Die Bestatterin (Brünhilde) Blum muss miterleben, wie ihr Mann von einem Auto erfasst wird und später im Krankenhaus verstirbt. Da es sich um einen Fall von Fahrerflucht handelt, macht sich Blum selbst auf die Suche und stößt dabei auf dunkle Geheimnisse.

Resümee zu TOTENFRAU

Die Serie fängt recht vielversprechend an: Eine glückliche Familie wird durch einen Unfall zerrissen, die Polizei ist wenig hilfreich und deswegen nimmt die Witwe die Recherchen selbst in die Hand. Die Handlung ist nicht sonderlich originell und in irgendeiner Form wird jede schon mal etwas in der Art gesehen haben, aber trotzdem ist man erst einmal am weiteren Verlauf der Serie interessiert. Allerdings schleichen sich auch schnell kleine Unstimmigkeiten ein, die etwas an der Glaubwürdigkeit nagen. Beispielsweise holt Blum das Motorrad ab, auf dem ihr Mann verunfallt ist, sagt noch, dass sie Ewigkeiten nicht mehr gefahren ist und fährt dann aber in einem äußerst rasanten Stil die engen Serpentinen in den Bergen entlang. Das sind schöne Aufnahmen die was hermachen, wirken aber nach dem zuvor Gesagtem unglaubwürdig. Außerdem gibt es dafür, dass die Handlung in Tirol spielt sehr wenig österreichischen Dialekt zu hören. Aber wir wollen nicht zu streng sein, immerhin soll die Serie unterhalten und das tut sie auch – zumindest größtenteils, hier und da gibt es ein paar Längen. Trotzdem möchte man wissen wer am Ende wie mit in den Tod von Blums Ehemann verstrickt ist.

Ein Fehler bei TOTENFRAU ist, dass es nicht bei einem Handlungsstrang bleibt. Neben dem toten Ehemann und den Ermittlungen von Blum, gibt es immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit der Bestatterin, ihre Tochter hat Probleme in der Schule und eine Hotelbesitzerin möchte ein riesiges Skigebiet-Imperium erschaffen. Vor allem die letzte Handlung ist (fast) komplett losgelöst von allem anderen und wirkt wie ein Zeitfüller. Generell hätte die Story in gestraffter Form wahrscheinlich auf Spielfilmlänge gebracht werden können und hätte keine sechs Episoden á 45 Minuten benötigt.

Totenfrau: Blum trauert

Die Charaktere sind sehr durchwachsen. Allen voran Blum, die nicht wirklich sympathisch ist und dazu neigt ziemlich undurchdachte Entscheidungen zu treffen. Nun muss nicht immer der Hauptcharakter besonders sympathisch sein, aber so ein paar liebenswerte Eigenschaften hätten ihr wirklich nicht geschadet.
Andere Rollen sind mehr oder minder vollkommen überflüssig, wie beispielsweise der Schwiegervater oder die beiden Kinder. Vor allem die Storyline um die Tochter Nela ist im Grunde genommen reine Zeitverschwendung und bringt weder die Haupthandlung noch die Charaktere irgendwie weiter.
Zu Gute halten muss man TOTENFRAU jedoch, dass die Darstellenden ihren Job alle gut machen und ihre Rollen überzeugend spielen.

Alles in allem ist TOTENFRAU in etwa das was man von einer österreichisch-deutschen Produktion erwartet. Es ist alles solide, aber ein paar Unstimmigkeiten gibt es. Dafür ist die Handlung relativ spannend aufgebaut und man möchte wissen, wie es am Ende ausgeht. Wer ohnehin keinen Spaß an deutschsprachigen Filmen und Serien hat, wird hier keines besseren belehrt. Wer sich ein wenig berieseln lassen möchte und über unnötige Handlungsstränge und Logikfehler hinwegsehen kann, wird gut unterhalten.

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