Letztes Jahr gab es mehrere News zu der WOLF CREEK Serie, die ab dem 12. Mai 2016 ausgestrahlt wurde, hier nun das Review dazu.
Die erste Staffel der Serie besteht aus sechs Folgen und zeigt vor allem die 19-jährige Eve (Liz Fry). Der aus den beiden Filmen bekannte Serienmörder Mick Taylor (John Jarett) hat die Eltern und den kleinen Bruder von Eve umgebracht, als die Familie aus den USA gerade einen Trip mit dem Wohnmobil durch Australien gemacht hat. Eve hat nur überlebt, weil Taylor sie bereits für tot gehalten hat, sie wird jedoch gefunden und ins Krankenhaus gebracht. Dort nimmt sich der Polizist Sullivan Hill (Dustin Clare) dem Fall an und entdeckt Zusammenhänge zwischen diesem und einer Reihe ungeklärter Fälle über vermisste Personen. Am Ende der ersten Folge soll Eve eigentlich wieder zurück in die USA, sie flieht jedoch und beschließt den Mörder ihrer Familie selbst zu stellen.
Der Stil von WOLF CREEK erinnert sehr an die gleichnamigen Filme und John Jarett spielt wieder sehr überzeugend den Serienmörder aus dem Outback. In den sechs Folgen der Miniserie folgen die Zuschauer Eve und ihren „Ermittlungen“ zu dem Mörder ihrer Eltern. Zwischendrin gibt es Sequenzen, die das Ziel ihrer Ermittlungen bei Morden an anderen Menschen zeigt. Ab und an wird gezeigt, was Detective Hill macht, der vor allem nach Eve sucht. Diese drei Charaktere stehen im Fokus, wobei Eve den Hauptteil der Handlung vorantreibt. Sie ist auch der einzige Charakter, bei dem eine erkennbare Entwicklung stattfindet: von einem verängstigten Teenager zu einer toughen Frau – in dieser Hinsicht kann man die Serie auch als eine Coming of Age-Geschichte sehen.
Die einzelnen Episoden von WOLF CREEK sind nach den Schauorten benannt. Bei ihren Recherchen fährt Eve durch weite Teile Australiens und trifft dort auf die verschiedensten Personen: von der Biker-Gang, über eine Truckerin, bis hin zu einem überlebenden Opfer von Mick Taylor. Die Begegnungen bringen Eve entweder charakterlich weiter oder helfen ihr den Mörder ihrer Familie ausfindig zu machen. Ein wiederkehrendes Element der Serie ist, das Befragen von Personen. Eve fragt nach Taylor, Hill, Taylor und andere nach Eve. Die Serie ist wie ein großes Katz-und-Maus-Spiel aufgebaut, das einen Großteil der Spannung aufbaut. Als Zuschauer beginnt man sich schnell zu fragen, wer wen zuerst findet und wie die Situation dann ausgehen wird. WOLF CREEK schafft es den Spannungsbogen alle Episoden über aufrecht zu erhalten, um dann in der letzten Folge die Auflösung zu zeigen.
Fazit
Für Fans der WOLF CREEK-Filme ist sie Serie sehr empfehlenswert, da mehr über den Hintergrund von Mick Taylor erzählt wird. Vor allem in der letzten Episode wird ein Motiv für das Handeln des Serienmörders geboten. Es ist nicht eindeutig, ob es sich um den wirklichen Grund, oder nur eine Möglichkeit handelt, so dass der Charakter von John Jarett weiterhin mysteriös bleibt. Aber auch wenn man die Filme nicht kennt, ist die Serie sehenswert. Sie ist spannend aufgebaut und schafft es die Spannung beizubehalten. Die Episoden sind nicht unnötig in die Länge gezogen, so dass die Laufzeit variiert, aber auch keine Längen entstehen.
WOLF CREEK ist empfehlenswert, obwohl die Serie kleine Schwächen hat. Es gibt viele Nebenhandlungen, die nicht notwendig gewesen wären, um die Geschichte zu erzählen. Hier ist beispielsweise die Beziehungskrise von Detective Hill zu nennen. Offen geblieben ist auch die Frage, weshalb Mick Taylor ein Opfer am Leben gelassen hat, während er Eve unbedingt noch umbringen will. Vielleicht erfahren wir bald dazu mehr, denn im Juli haben die Dreharbeiten für eine zweite Staffel begonnen.
Tolle Serie! Der Überlebende ist übrigens ein alter Bekannter: Er hat Mick in Wolf Creek 1 überlebt. Leider wird der Part von einem anderen Schauspieler gespielt.
Ich freue mich auf Staffel 2, die augenblicklich gedreht wird und auf Wolf Creek 3, der angeblich direkt danach in Angriff genommen werden soll. ^^