Als der Australier Kiah Roache-Turner vor einigen Jahren seinen Zombiefilm WYRMWOOD: ROAD OF THE DEAD auf den Markt brachte, übersahen viele das Low-Budget-Werk, andere lobten den Einfallsreichtum des Wochenendprojekts.
WYRMWOOD: APOCALYPSE ist nicht nur vom Titel her eine Fortsetzung, sondern führt die Story und den Wahnsinn des Originals konsequent fort.
Was ist die Story von WYRMWOOD: APOCALYPSE?
Rhys hat es sich in einer Welt voller Zombies bequem gemacht. Inmitten der Natur hat er sich eine kleine Festung gebaut, die die Untoten draußen hält, während er die Möglichkeiten nutzt, die die verwesenden Toten ihm geben (dazu gleich mehr).
Doch wie das meist so ist, das Problem sind nicht die Toten, sondern die Überlebenden und Rhys muss sich gemeinsam mit einer Rebellengruppe gegen einen verrückten Wissenschaftler und seine Schergen stellen.
Wer sich WYRMWOOD: APOCALYPSE anschaut, tut gut daran zuvor noch mal Teil 1 zu sehen, denn wenn man dem Film eines vorwerfen kann, dann dass er seine Zuschauer nicht gerade abholt, sondern Wissen voraussetzt.
Zum Beispiel jenes Wissen, dass eine der Figuren Zombies mit ihren Gedanken steuern kann oder in dieser Welt Zombies als Treibstoff genutzt werden müssen, weil gewöhnliches Benzin unbrauchbar wurde.
An diesen Alleinstellungsmerkmalen ändert sich wenig, da die Punkte aber noch nicht auserzählt wirkten, ist es legitim sie im Sequel zu vertiefen.
WYRMWOOD: APOCALYPSE ist Wahnwitz in unter 90 Minuten
Das Treibstoffthema ist 2022 zwar von besonderer Relevanz, aber man sollte dem Regisseur nicht unterstellen, damals oder heute eine tiefere Message eingebacken zu haben.
Was man Roache-Turner, der zusammen mit seinem Bruder auch das Buch schrieb, aber in jedem Fall unterstellen sollte, ist Liebe zu seinem Projekt.
Auch wenn WYRMWOOD: APOCALYPSE anzusehen ist, dass er vergleichsweise günstig entstand, er setzt seine Möglichkeiten geschickt ein und verzichtet darauf etwas im Detail zu zeigen, wenn es dämlich aussehen würde (eine Kunst von dem manche Hollywoodproduktion lernen kann).
Ja, das Schauspiel ist nicht überragend, die MAD MAX-artigen Endzeitkulissen wurden vermutlich größtenteils aus dem Original recycelt und die grünen Atemwölkchen der Toten stinken nach Moder, Pest und CGI, aber dieses Sequel wirkt genau so spaßig wie sein Vorgänger.
Gute Ideen sind mehr wert als hohes Budget
Die Laufzeit von unter 90 Minuten lässt wenig Raum zum Durchatmen und der Wahnwitz pro Minute liegt noch über dem Original. Das ist allerdings auch nötig, denn die Geschichte selbst verkommt zur Nebensache. Daher ist es dann auch doch egal, ob man WYRMWOOD: ROAD OF THE DEAD überhaupt kennt, denn selbst wenn man sich fragt, wer die Figuren sind, die man hier vor sich sieht, sie unterhalten. Und das mit entertainender Brutalität und ohne Kitsch.
Fazit zu WYRMWOOD: APOCALYPSE
WYRMWOOD: APOCALYPSE fühlt sich durch und durch organisch an. Nicht wie eine Auftragsarbeit, sondern wie eine Herzensangelegenheit.
Ein paar erklärende Flashbacks wären nach sieben Jahren Pause nett gewesen, andererseits nerven Sequels mit ewigen Erklärungen auch nur. Daher ist unsere Empfehlung die beiden Filme als Double Feature zu sichten.