Review: TYFELSTEI (2014)

Tyfelstei: Cover
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 4.5

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10/10 (1)

Darsteller: u.a. Tobias Fischer, Walter Andreas Müller, Lisa Maria Bärenbold, Chris Bucher
Regie: Chris Bucher
Drehbuch: Chris Bucher
Länge: 108 Minuten
Land:
Genre:
Veröffentlichung: April 2014 (Schweiz)
FSK: ab 16

Horror aus der Schweiz gibt es nicht besonders häufig. Wir selbst haben mit BLUE MY MIND und TIDES gerade einmal zwei Filme reviewt, die zumindest Beteiligung aus dem Alpenland haben. Jetzt erweitern wir mit TYFELSTEI auf drei Filme. TYFELSTEI erschien bereits 2014 wurde aber bisher nur innerhalb der Schweiz veröffentlicht. Dank Amazon Video haben nun auch Leute in Deutschland, UK und den USA die Chance den Film zu sehen.
Regisseur und Drehbuchautor Chris Bucher hat vorher ein paar Kurzfilme veröffentlich und sich mit TYFELSTEI an seinem ersten Spielfilm versucht, in dem er auch selbst eine kleine Rolle übernimmt. Da mit recht wenig Budget gedreht wurde, was unter anderem aus Spenden stammt, gibt es keine atemberaubenden Effekte und viele Rollen wurden von Statist*innen übernommen.

Handlung von TYFELSTEI

Mike Dorn wacht nach einem Unfall in einem kleinen Dorf auf, das aufgrund einiger Erdrutsche von der Außenwelt abgeschnitten ist. Nachdem ihn Alpträume und Visionen plagen, beginnt er die Geschichte des Dorfes zu recherchieren und stößt auf eine düstere Vergangenheit.

Tyfelstei: Mike und Laura

Resümee zu TYFELSTEI

Ein Teil der Handlung basiert sehr lose auf der Sage zur Teufelsbrücke. Das Team wollte eine der vielen Sagen des Landes nutzen, um die düstere und mythische Seite der Schweizer Spielfilme zu zeigen. Die Sage selbst eignet sich recht gut und wird durch ein paar Änderungen und Ausschmückungen eine vielversprechende Basis. Allerdings macht ein schon vielgesehener „Plottwist“ am Ende viel dieser Vorarbeit wieder kaputt und lässt TYFELSTEI in eine sehr klischeehafte Richtung abdriften.
Aber bereits vor dem Ende gibt es ein paar Probleme. Mit einer Laufzeit von 108 Minuten gibt es eindeutig zu wenig Handlung. Für einen Kurzfilm der längeren Sorte wäre der Stoff angemessen gewesen, so zieht er sich unnötig in die Länge.

Was bei TYFELSTEI meistens gut klappt ist es eine düstere und mysteriöse Atmosphäre zu schaffen. Auf die Art und Weise, wie Bild und Ton verbunden werden, wirken die Berge bedrohlich und das eigentlich niedliche Dorf verwinkelt und unheimlich. Auch die Kulisse des alten Sanatoriums ist gut gewählt und schafft es für kurze unheimliche Momente zu sorgen. Aber leider halten diese nicht lang an und man stößt immer wieder auf Logikfehler. So wird beispielsweise recht lang erklärt, wie es zum Brand in dem Sanatorium kam, aber wenn es von innen gezeigt wird, sind keinerlei Spuren eines Brandes zu erkennen. Der Ort wirkt verlassen, aber nicht so, als habe dort ein Feuer gewütet und diverse Personen dabei getötet. Es gibt ein paar ähnlicher Momente in dem Film, die leider doch sehr auffällig sind.

Tyfelstei: Mike und Laura auf dem Weg ins Sanatorium

Handwerklich ist der Film zu großen Teilen in Ordnung. Man sieht ihm an, dass kein Team mit Jahrzehnte an Erfahrung am Werk war, beispielsweise wenn es recht sinnlose Spielereien mit der Kamera gibt. Ab und an wirkt der Ton auch nicht korrekt abgemischt. Im Großen und Ganzen sieht man jedoch, dass sich Mühe gegeben wurde – auch wenn das Budget mit etwa 30000 Schweizer Franken eher gering war.
Was immer mal wieder auffällt sind Referenzen zu anderen Filmen. Ganz am Anfang wird sich mit dem Schriftzug Redrum eindeutig auf THE SHINING bezogen und im späteren Verlauf sieht man Gestalten, die aus SILENT HILL entsprungen sein müssen.

TYFELSTEI ist ein Genrebeitrag, der eine Sage aus der Schweiz verarbeitet und das stilecht in Schweizerdeutsch, weswegen Untertitel zu empfehlen sind, sofern man da nicht fit drin ist. Man sieht, dass das Team bemüht gewesen ist, leider hapert es aber an einigen Stellen. Wer nichts gegen etwas holperige Erstversuche hat und über Fehler hinwegsehen kann, könnte an dem Streifen Gefallen finden, allen anderen sei eher abgeraten.

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