Special: Die Premiere von DEATHCEMBER

deathcember front

 

In den ersten Läden kann man bereits Lebkuchen und Spekulatius kaufen, da kommt ein Weihnachtsfilm ja eigentlich gerade recht.
Am 31. August liegt allerdings der Sommer mit 35 Grad über Frankfurt und dort findet die Team-Premiere von DEATHCEMBER statt.
Wir gehören zwar nicht zum Team, hatten aber bereits ein halbes Jahr zuvor die Chance eines der Segmente dieses Horror-Adventskalenders beim Dreh zu besuchen und waren daher auch zu besagter Vorführung eingeladen.

Dort finden sich dann auch neben den Produzenten Ivo Scheloske, Dominic Saxl und Frank Vogt ca. die Hälfte der insgesamt 28 Regisseure ein (ein Teil ist per Videokonferenz aus den USA zugeschaltet) und der große Saal im Kino „Harmonie“ ist voll.Deathcember Premiere Frankfurt (1)

Nachdem das Produzenten-Trio kurz auf den Entstehungsprozess eingeht, an dem auch die hessische Filmförderung mit 185.000€ beteiligt war, und die wesentlichen Beteiligten vorgestellt werden, beginnt dann auch der Film.
Das Harmonie ist übrigens ein wunderbares Kino, aber nicht klimatisiert und so erreichen die Temperaturen auch am Abend noch weihnachtliche 40 Grad. Der einsame Ventilator, der verzweifelt seine Runden in der Ecke dreht, kann dagegen ebenso wenig tun, wie die zum Fächern ausgegebenen Film-Flyer.
Sagen wir es so, niemand wollte an diesem Abend einen Glühwein!
Deathcember Premiere Frankfurt (3)
Aber darauf kommt es nicht an, sondern das Ergebnis und das umschreibt man am besten als ABCS OF DEATH goes X-Mas.
Die Kurzfilme sind wirklich kurz, im Mittel zwischen vier-fünf Minuten, und im besten Fall auch weihnachtlich/winterlich.
Eine weitere Parallele ist die internationale Beteiligung. Auch wenn DEATHCEMBER ein in Deutschland initiiertes Projekt ist, sind u.a. Regisseure aus Spanien, USA, Serbien, Südkorea, Großbritannien, Italien und eben Deutschland involviert.

Wie man das von nahezu jeder Anthologie kennt, finden sich Volltreffer, aber auch Segmente, bei denen man besser das Türchen zugelassen hätte. Letzteres ist oft reine Geschmackssache, aus technischer Sicht lässt sich aber festhalten, dass die meisten Shorts professionell wirken, was bei dem anteilig geringen Budget nicht selbstverständlich ist.

Schade ist, dass man es nicht immer allzu genau nahm mit dem weihnachtlichen Gedanken. Einige der Segmente hätten (abgesehen von etwas bunter Deko) auch an jedem anderen Tag spielen können. Diesen Vorwurf muss sich auch PIG von Andreas Marschall (MASKS) gefallen lassen, den wir in der Entstehung beobachten durften.
Zwar zeigt Marschall einmal mehr, dass er zu den besten deutschen Horrorfilmern gehört und inszeniert ein straffes Werk, mit Weihnachten hat der kurze Rachethriller aber wenig gemein.

Andererseits muss man sicher sagen, dass gerade diese „unpassenden“ Anteile, zu denen auch die Western-Story von deathcember

Auch wenn insgesamt 27 Episoden gedreht wurden, wie bei einem echten Adventskalender gehören nur 24 davon zum Hauptfilm. Die anderen werden als Teil des Abspanns dennoch gezeigt (und sind nicht schwächer als der Rest), weswegen DEATHCEMBER auf über zwei Stunden Laufzeit kommt.

Vermutlich macht es Sinn, den Film später tatsächlich häppchenweise auf 24 Tage verteilt zu sehen, ein DVD-Release dürfte aber erst zu Weihnachten 2020 anstehen.
Wie zu hören war, wird DEATHCEMBER zuvor seine offizielle Deutschlandpremiere zu den Fantasy Filmfest White Nights haben. Die sind im Januar, dann ist es hoffentlich auch etwas kühler im Saal.

Fazit des Abends:
Weihnachtsfilme können auch im Sommer Spaß machen und auch wenn nicht jeder Short ein Überflieger ist, muss sich DEATHCEMBER vor niemandem verstecken.
Besonders erfreulich ist dabei sicher auch, dass man einmal mehr zeigt, dass Deutschland keine Filmwüste ist, für dessen Schinken man sich im Auslandsurlaub schämen muss. Aber auch, dass die Filmförderung entgegen allen Vorurteilen bereit ist, in einen solchen Film zu investieren.

 

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