Special: Horror zum 3. Advent – Hans Trapp

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Heute leuchtet schon die dritte Kerze und die Tage bis Heiligabend sind nur noch wenige an der Zahl. Während ihr euch in warme Decken hüllt, lest ihr hier, welcher Weihnachts-Kreatur wir heute einen Besuch abstatten. Die Reise geht in den Nordosten von Frankreich.

Hans Trapp, unser Weihnachts-Monster, hat ein reales Vorbild, den Ritter Hans von Trotha. Dieser war Marschall der Kurfürsten von der Pfalz und trug den französischen Ehrentitel eines Chevalier d’Or. Hans von Trotha wurde ca. Mitte des 15. Jahrhunderts geboren und verstarb 1503. Der Ritter war kein löblicher Zeitgenosse, sein Handeln war egoistisch und besitzergreifend. So entstand ein Kleinkrieg zwischen ihm und dem Abt eines Klosters, denn Hans von Trotha baute seine Burg immer weiter aus, auf Gebiet, welches dem Abt gehörte.

Als Hans von Trotha immer weitere Länder klaute und somit das Land unbrauchbar machte, wandte sich der Abt an den Papst um Hilfe einzufordern… und hier beginnt die Legende des Hans Trapp, die bis heute den Kindern zur Weihnachtszeit Angst einjagt. Hans Trapp war ein reicher Herr, dem es an Nichts mangelte. Sein Einfluss reichte weit und bis zu den Obersten. Diesen Einfluss verdankte Hans Trapp dem Anwenden schwarzer Magie und Anbeten des Teufels. Er tat all dies, um Macht und Reichtum zu erhalten.

ritter

Die katholische Kirche wurde von einem Abt darüber informiert und der Papst schloss ihn zur Strafe aus der Gemeinschaft der Gläubigen aus. Unter den Einwohnern der Stadt war er so verhasst und gefürchtet, dass sie ihn in den tiefen Wald verbannten. Dass dies nicht die beste Idee war, sollten sie bald erkennen.

So vegetierte Hans Trapp nun viele Jahre in einer Hütte aus Stöcken und wurde langsam aber sicher wahnsinnig. Er stopfte seine Kleidung mit Stroh aus, um im harten Winter nicht zu erfrieren, glich nun äußerlich eher eine schaurigen Vogelscheuche, mit verfilztem Bart und zerzaustem Haar.

hütte

Seinen Hunger wusste Hans Trapp irgendwann nicht mehr zu stillen und da er die Menschen aus der Stadt wirklich hasste, verfiel er dem Kannibalismus. Ein kleiner Junge, der im Wald nach Holz suchte, wurde eines seiner Opfer. Mit einem Stock stach er ihn nieder, trug den Körper des Jungen zurück zu seiner Hütte und zerlegte das Kind für das folgende Mahl. Erzürnt von diesen Gräueltaten schickte Gott einen Blitz aus dem Himmel und tötete den Kindermörder.

So erzählt man sich… oder vielmehr… so beruhigt man sich, denn viele Menschen haben Hans Trapp nach etlichen Jahren noch immer gesehen, wie er, immer zur Weihnachtszeit, eine blutige Spur hinter sich herziehend, durch den Wald stapft.

Um die Kinder zu rügen oder anzuhalten brav zu sein, reichte in den Adventstagen schon das Erwähnen des Hans Trapp. Denn wenn sie nicht hören oder gar böse waren, kommt Hans der Kinderfresser aus dem Wald zu ihnen nach Hause, stopft die Kinder in einen Sack und bringt sie in seine Hütte, wo sie bestialisch geschlachtet werden.

krampus

Die Geschichte bietet nicht wenig Stoff für einen Horrorfilm. Leider wurde das bislang wohl nicht erkannt. Was sehr wohl seit Ewigkeiten existiert, sind Filme über Kinderfresser. Wer fühlte sich nicht unwohl, als die Glasmalereien und dutzende Kinderschuhe darauf hinwiesen, welche Nahrung der Pale Man aus Guillermo del Toros PANS LABYRINTH (2006) bevorzugt? Ebenfalls zum fressen gern hat der Dämon KRAMPUS (2015), im gleichnamigen Film, seine unartigen Kinder.

Es kann also nicht schaden, den lieben Kleinen von Hans Trapp zu erzählen, wer sich nicht auf Weihnachten beschränken mag, kann das Thema auch gern bei dem nächsten verschmähten Rosenkohl anbringen. Der Teller ist dann sicherlich spiegelsauber.

 

Hier könnt ihr euch noch den fürchterlichen Krampus aus dem letzten Jahr anschauen … und hier kommt ihr zum diesjährigen 1. Advents-Special mit Kallikantzaroi und hier zum 2. Advents-Special mit Tomte. 

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