Herzlich willkommen bei einer neuen Rubrik.
In loser Folge wollen wir euch ganze Filmreihen vorstellen. Da aktuell jeder über HALLOWEEN spricht….sprechen wir nicht über HALLOWEEN, haben uns aber ein Franchise vorgenommen, das ebenfalls mit Jamie Lee Curtis aufwartet, ebenfalls dem Slasher-Subgenre zuzuordnen ist und es auf insgesamt fünf Filme brachte, aber weit weniger bekannt ist als HALLOWEEN. Es gibt allerdings noch eine weitere Parallele. Dazu gleich mehr…
PROM NIGHT – DIE NACHT DES SCHLÄCHTERS (1980)
Als 1974 beim Spielen in einer alten Schule ein Mädchen geärgert wird und in der Folge bei einem Unfall stirbt, schweigen die anderen Kinder, um die Tat zu vertuschen.
6 Jahre später steht der Schulball an und die Freunde werden von einem Killer aufs Korn genommen.
Wie man am Baujahr sieht, zählt PROM NIGHT zu den frühen Slashern, also bevor in den 80ern die große Welle losrollte. Er enthält die typische Rachestory, wie sie später auch FREITAG, DER 13, NIGHTMARE und Dutzende andere Slasher erzählen, wird seiner Vorreiterrolle aber nicht gerecht.
Obwohl alle nötigen Elemente vorhanden sind, wirkt das Werk schlecht gealtert und eher wie ein TV Film. Natürlich sieht kein Streifen der 70er/80er Jahre modern aus, im besten Fall aber relativ zeitlos.
PROM NIGHT hat nicht die Atmosphäre von HALLOWEEN, die Härte von FREITAG, DER 13. (obwohl er lange auf dem Index stand) oder den Charakter von Freddy Krueger. Er hat von allem etwas weniger und wenn dann noch Leslie Nielsen mitspielt, rechnet man (heute) damit, dass Gags der Marke DIE NACKTE KANONE folgen. Das war damals natürlich nicht absehbar, trotzdem ist der Gesamteindruck bald 40 Jahre nach dem Release nicht optimal.
Bewertung: 6.0
MARY LOU (1987)
Der deutsche Titel lässt nicht mal erahnen, dass der Film zur PROM NIGHT-Reihe gehört und inhaltlich löst sich dieses Sequel ähnlich wie HALLOWEEN 3 komplett.
Weder Location, noch Darsteller, noch Figuren werden übernommen, übernatürlich wird es hier auch, lediglich das Thema Schulball bleibt erhalten.
Dafür geht man zurück bis ins Jahr 1957, wo ein Schüler während eben jenes Balls versehentlich seine Freundin Mary Lou tötet. 1987 kehrt Mary Lou zurück und fährt in den Körper von Schülerin Vicky. Das erinnert wiederum an NIGHTMARE 2, der ebenfalls ein Stück weit aus der eigenen Filmreihe herausstach.
Mit Michael Ironside konnte erneut ein talentierter Schauspieler gewonnen werden, der 70er Look weicht der 80er Optik, aber auch MARY LOU ist kein Film, den man kennen muss.
Bewertung: 4.5
PROM NIGHT III – DAS LETZTE KAPITEL (1990)
Vertraue keinem Film, der sich als letztes Kapitel bezeichnet! Auch der hier ist nicht das Ende, aber immerhin der letzte Film, der sich mit Mary Lou beschäftigt.
Die kümmert sich diesmal um einen High School – Schüler, der nicht allzu beliebt ist und nimmt seine Feinde in die Mangel.
PROM NIGHT III bietet trashig-lustige Unterhaltung im Straight-to-Video-Look und obwohl schon in den ganz frühen 90ern entstanden, transportiert der Schinken mehr 80s-Vibe als ein Neon-Stirnband.
Bewertung: 6.0
PROM NIGHT: EVIL OF DARKNESS (1992)
Weitere zwei Jahre später hatte der Horrorfilm ein Tief. Das Slasher-Genre war zu diesem Zeitpunkt ausgelutscht, neue Ideen waren noch nicht da
Mit dem vierten Teil von PROM NIGHT blieb man zwar der vertrauten Linie treu, tauscht aber erneut die Story aus und lässt nun einen Geistlichen, der bereits in den 50ern Jugendliche beim Fummeln auf dem Rücksitz ihres Autos tötete und 30 Jahre lang im Keller eingesperrt wurde, entkommen und sich erneut auf die Jagd nach geilen Teens machen.
Das Thema Ballnacht rückt hier immer weiter in den Hintergrund und ist wohl nur deswegen lose im Film platziert, um sich irgendwie an die Reihe anhängen zu dürfen.
Keiner der PROM NIGHT – Filme ist wirklich genreverändernd, dieser ist aber der austauschbarste.
Bewertung: 4.0
PROM NIGHT (2008)
Wer bis hierhin gelesen hat, kann sich fast vorstellen, dass die 2008er Version von PROM NIGHT, der als Remake des Originals angekündigt wurde, nicht gerade eine 1:1- Neuverfilmung ist. Anders gesagt, die einzige Gemeinsamkeit beruht mal wieder auf dem Ball, der hier in einem Hotel stattfindet und auf dem auch eine Teenagerin das Ende ihrer Highschoolzeit feiert, deren Eltern von einem stalkenden Lehrer ermordet wurden, der ihr nachstellte.
Dass der Killer ein recht gutaussehender Typ ist, dessen einzige „Maske“ in einer Baseballkappe besteht, man von vorn herein weiß, um wen es sich handelt und die ganze Angelegenheit steril wirkt, macht leider auch aus dem 5. Film des Franchise kein Highlight.
Bewertung: 4.0
Die ersten vier Filme wurden kürzlich in einer Box von Koch Media veröffentlicht.
Das Remake lässt sich derzeit auf Netflix sehen.