The Franchise: CUBE – CUBE 2-HYPERCUBE – CUBE ZERO

Cube The Franchise

Das Jahr 1997 war ein gutes für unser Horrorgenre. Neben EVENT HORIZON oder Michael Hanekes FUNNY GAMES, folgten weitere, zum Teil mittlerweile als Klassiker angesehene Horrorfilme. Mit CUBE startete ebenfalls 1997 ein ganzes Kult-Franchise, welches zugegebenermaßen, mit drei Filmen eine eher kleine Filmreihe ist. Angesichts der nunmehr stetig wachsenden Zahlen der Teile für einzelne Franchise, ist das eine angenehme Abwechslung.

Der Regisseur hinter dem ersten Teil der CUBE-Reihe ist wohl bekannt. Vincenzo Natali zeichnet sich unter anderem für SPLICE, IM HOHEN GRAS und Serien wie LOCKE AND KEY, HANNIBAL oder jüngst an THE STAND-DAS LETZTE GEFECHT verantwortlich.

CUBE (1997)

Die Handlung in CUBE ist schnell erklärt. Sechs Menschen, die sich einander nicht kennen, finden sich in einem würfelartigen Gebilde wieder. Während die Eingepferchten daran arbeiten, einen Ausgang aus ihrem, mit Fallen gespickten Würfel zu finden und dabei von einem Raum in den nächsten wandern, lernt der Zuschauer die Protagonisten ein wenig näher kennen. Die Stereotypen sind schnell erkannt, es braucht auch keine Fachkenntnisse, um den Bösewicht unter den Leuten auszumachen.

Die Namen der Fremden scheinen kurz abstrakt, haben aber eine interessanten Fakt, denn jeder Name steht für ein Gefängnis: Quentin (San Quentin in Kalifornien/USA), Holloway (England), Kazan (Russland), Rennes (Frankreich) Alderson (West Virginia/USA), Leaven und Worth (Leavenworth, Kansas/USA). Diese Tatsache lässt sowohl beim Zuschauer als auch bei den Gefangenen schnell die Vermutung aufkeimen, dass hier die Regierung den Würfel bedient.

cube 1

Schon in der ersten Szene wird klar, dass ein starker Magen von Vorteil sein könnte, denn es geht blutig los und daran ändert sich auch im Laufe der nächsten 90 Minuten wenig. Wer nun denkt, CUBE wäre ein reines Splatter-Fest, irrt. Die Gruppe muss mit ständig wechselnden Situationen zurechtkommen, haben sie eben noch des Rätsels Lösung gefunden, reißt der nächste Raum, in ihrem Würfel die Euphorie wieder nach unten. So bleibt es für den Zuschauer spannend. Auch wenn nicht jede Logik der Sechs aufgeht, man oft vor dem nächsten Unheil oder falschen Entscheidungen weiß was als nächstes passiert, bleibt der Sehspaß erhalten.

Vincenzo Natali hat mit CUBE einen heute noch funktionierenden Franchise-Auftakt geschaffen.

Bewertung: 8,5

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CUBE 2 – HYPERCUBE (2002)

Neuer Regisseur, aber keineswegs neu im Geschäft. Andrzej Sekula stand bei PULP FICTION, AMERICAN PSYCHO oder auch RESERVOIR DOGS hinter der Kamera. Das Prozedere bleibt das Gleiche wie im ersten Teil. Diesmal sind es acht, sich vollkommen fremde Menschen, die keine Erinnerung daran haben, wie sie in den Hypercube gekommen sind. Einzig ihre letzten Minuten sind noch lückenhaft in Erinnerung. Der Komplette Cast ist neu, behält aber weitestgehend die alten Charakterzeichnungen.

Was sich dagegen gewaltig verändert hat, ist der Würfel selbst. Man könnte sagen, hier fand eine 180 Grad Modifikation statt. Nichts erinnert mehr an den altbackenen Bau aus dem ersten Teil, in dem es Räume mit fiesen Fallen gab. Stattdessen gibt es nun Quanten-Teleportation, 60 Millionen Räume, wechselnde Gravitation, doppelte Existenzen und Quantenchaos.

cube 2

Das klingt hochintelligent? Das tut es tatsächlich, birgt auch eine Zeit lang seinen Reiz, allerdings steht und fällt die Existenz des Hypercube mit diesen schlauen Worten. Es entsteht der Eindruck, dass das Konzept, dank mehr Budget, neu erfunden werden musste, ohne dass man dem Zuschauer weitere Erklärungen liefern muss. Mit vermeintlich mehr Moderne, mehr Technik, mehr stereotypischen Figuren und einer Auflösung, die überraschend und mit einem alternativen Ende daher kommt, wollte man den ersten Teil übertreffen.

Leider gelingt das nur bedingt. Trotz ansehnlicher Effekte, die ebenfalls wieder nicht mit blutigen Grausamkeiten sparen, bleibt die Spannung, die bei CUBE gegeben ist, ungemein auf der Strecke.

Bewertung: 6,0

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CUBE ZERO (2004)

Drei Teile, drei Regisseure. In CUBE ZERO führte Ernie Barbarash, der unter anderem für die Produktion von HYPERCUBE und AMERICAN PSYCHO zuständig war, die Regie.

Diesmal ändert sich eine Menge. Die Handlung setzt nicht, wie bei den Vorgängern, im Innenleben des Würfels an, sondern zeigt uns zwei Typen, die auf den ersten Blick wenig eindrucksvoll erscheinen. Wynn und Dodd sind Techniker und schieben Wache in einem Kontrollraum. Die Männer überwachen den Würfel, der nun tatsächlich ein Gefängnis für Schwerverbrecher ist, die mit der Einwilligung an der Teilnahme des Programms CUBE ZERO ihrer Todesstrafe entgehen.

Der Techniker Wynn ist ein Genie, abgesehen davon, dass er Zeichnen kann, spielt er Dodd beim Schach an die Wand, ohne auch nur auf das Brett zu schauen. Diesem Treiben schauen wir etwas länger zu, als nötig. Erst als der erste Würfel-Insasse qualvoll sein Leben lässt, nimmt die Story Fahrt auf.

CUBE ZERO ist ein Prequel und will uns die Ereignisse vor CUBE erzählen. Dies gelingt zeitweise gut, allerdings nur, weil man als Zuschauer natürlich wissen möchte, wer für dieses Schlachthaus in Form eines Würfels verantwortlich ist. Auch wenn wir darauf eine Antwort bekommen, wirkt diese zu gewollt und im Vergleich zum übrigen Aufbau des Films unnötig überzogen.

cube 3

Die neuen Insassen sind hingegen egal, denn keine der Figuren ist liebenswert, weckt Mitgefühl oder ist auf andere Art sympathisch. Selbst die Tatsache, dass ein Kind involviert ist, ändert daran nichts. Auch die Methoden, den Fallen in den Räumen zu entgehen, sind seit CUBE bekannt und bieten nichts Neues. Etwas mehr Mühe wurde sich dabei gegeben, ein paar Easter-Eggs einzubauen. So erfährt man am Ende zum Beispiel, warum Kazan aus dem ersten Teil autistisch ist, da unser Held in CUBE ZERO das gleiche Schicksal ereilt.

Mit CUBE ZERO wollte man ein Franchise beenden. Der Versuch ist sichtbar und ja, man hat durchaus auch Spaß daran, muss aber über fortlaufende Schwächen hinwegsehen können.

Bewertung: 6,5

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