Horrorfilme üben auf zahlreiche Menschen eine äußerst große Faszination aus. Sie können von den unheimlichen Geschehnissen, dunklen Schatten und blutigen Gemetzeln kaum genug bekommen. Doch wie lässt sich diese Lust am Horror eigentlich erklären?
Kontinuierliches Gefühl des Unbehagens
Typische Situationen, die in Horrorfilmen dargestellt werden, möchte wohl keiner der Zuschauer gerne am eigenen Leib erleben. Charakteristisch für das Genre ist, dass sich Horrorszenen und Ungewissheit immer wieder abwechseln.
Somit wird ständig ein unbehagliches Gefühl erzeugt − nicht nur für die Zuschauer, sondern auch für die Rollen auf der Leinwand. Die Spannung im Horrorfilm wird durch eine stets präsente, kontinuierliche Gefahr erzeugt.
Die Lust an der Angst
Das Gehirn schüttet Dopamin aus, wenn es zu einer befriedigenden Erfahrung kommt. Eine solche kann beispielsweise durch eine leckere Mahlzeit oder auch beim erfolgreichen Casino spielen ohne Oasis erlebt werden.
Dopamin wirkt euphorisierend. Experten nennen diesen Effekt im Zusammenhang mit Horrorfilmen auch “Angstlust”. Diese Lust an der Angst wird bei manchen Menschen sogar zu einer regelrechten Sucht − sie benötigen den Reiz in sehr regelmäßigen Abständen.
Fans von Horrorfilmen fühlen sich durch den großen Nervenkitzel lebendig. Die Filme geben ihnen die Möglichkeit, Emotionen zu erleben, die im Alltag oft vermisst werden. Der langweilige Alltag im Büro steht in einem starken Kontrast zu der Angst und dem Horror, die nach Feierabend auf der heimischen Couch erlebt werden können. Durch die abwechselnde Anspannung und Entspannung wird ein positives Gefühl ausgelöst − insbesondere, da für den Zuschauer keine reale Gefahr vorhanden ist.
Horrorfilme dienen als Triebbefriedigung
Bei der Frage, warum Horrorfilme eine derart große Faszination ausüben, ist ebenfalls die Triebbefriedigung von Bedeutung. Die Monster in den Filmen nehmen eine Art Stellvertreterrolle ein. Sie überschreiten die Grenzen der gesellschaftlichen Normen und Werte − so muss dies der Zuschauer nicht selbst tun.
Mord stellt beispielsweise ein absolutes Tabu in der Gesellschaft dar. In Horrorfilmen sieht dies jedoch anders aus. Einige Mordszenen, wie zum Beispiel in dem Klassiker “Freitag, der 13″, zaubern vielen Zuschauern sogar eine gewisse Erheiterung aufgrund ihrer Absurdität ins Gesicht.
Stirbt der Bösewicht dann im Laufe des Films, gewinnen die gesellschaftlichen Normen, sodass der Zuschauer wieder in seine gewohnten Grenzen zurückfindet.
Die Rolle von Erfahrung und Persönlichkeit
Dennoch: Es gibt natürlich auch Menschen, die sich zu Horrorfilmen überhaupt nicht hingezogen fühlen. Wissenschaftliche Studien konnten bereits belegen, dass Horrorfilme sich unter Männern generell einer größeren Beliebtheit als unter Frauen erfreuen. Ob eine Passion für das Genre vorliegt oder nicht, ist jedoch hauptsächlich von den Faktoren Erfahrung und Persönlichkeit abhängig.
In den Studien fallen die Angstreaktionen von Kindern und Jugendlichen fast dreimal so stark wie die von Erwachsenen aus. Dies lässt sich auf ihren geringeren Erfahrungsschatz mit Schreckmomenten, Gewaltdarstellungen und eben solchen Filmen zurückführen.
Bei dem Ansehen von Horrorfilmen kommt es immer zu einer gewissen Gefühlsüberflutung. Der Zuschauer muss in der Lage sein, diese zu verarbeiten. Eine gute Verarbeitung ist wiederum nur möglich, wenn die sogenannte “willentliche Aussetzung der Ungläubigkeit” praktiziert werden kann. Der Zuschauer muss also wissen, dass es sich bei den Szenen im Film um keine realen Szenarien handelt. Dies gelingt sehr ängstlichen Personen und Kindern in der Regel nur bedingt.