Bevor morgen die Redaktion ihre ganz persönlichen Horrorfilme des Jahres kürt, beschäftigen wir uns heute mit der Frage, was dieses Jahr rund ums Gruselgenre passiert ist, worüber gesprochen und gestritten wurde und welche Filme für Diskussionen sorgten, ob nun positiv oder negativ.
Wenn man sich überlegt, woran man sich in Zukunft erinnern wird, wenn man an Horror und Grusel im Jahr 2013 denkt, kommt man um EVIL DEAD nicht herum. Der Hype begann natürlich schon früher und nachdem der deutliche Trailer die Runde machte, verstummten auch die größten Remake-Hasser, meldeten sich aber mit Kinostart zurück. Egal, wie man den Film findet, gesehen haben ihn (fast) alle.
Gesprochen wurde auch über SHARKNADO, die Meinungen gingen in diesem Fall allerdings nur selten auseinander. SHARKNADO ist Kacke, keine Frage und dieser Film macht aus der Not eine Tugend, was ihn nicht besser machte, aber zumindest erfolgreicher.
Dann war da noch James Wan, der 2013 einen Doppelpack rausgehauen hat, der die Kinokassen klingeln ließ. CONJURING und INSIDIOUS: CHAPTER 2 sorgten für Gänsehaut, mindestens ebenso sehr hat uns gegruselt, dass Wan sich aus dem Horrorgenre verabschieden will.
Zombies waren im vergangenen Jahr immer noch dick im Geschäft, aber auch nicht unumstritten. Mit WARM BODIES zeigten die Untoten ihre romantische Seite und gaben dem TWILIGHT-Publikum einen Nachschlag . WORLD WAR Z hingegen, entpuppte sich als Literaturverfilmung, die mit der Vorlage nur den Titel gemein hatte und beinahe vollständig ohne Blut auskam.
In kommerzieller Hinsicht ging der Plan auf. WORLD WAR Z schaffte es alleine in den USA auf über 200 Mio Einspielergebnis und war neben HÄNSEL UND GRETEL: HEXENJÄGER der einzige Horrorfilm, der in Deutschland auch nur unter die Top 20 kam.
US-Jahrescharts (Stand 25.12.)
11. WORLD WAR Z
18. THE CONJURING
38. INSIDIOUS: CHAPTER 2
42. MAMA
48. WARM BODIES
50. THE PURGE
56. HÄNSEL UND GRETEL: HEXENJÄGER
57. EVIL DEAD
73. CARRIE
74. TEXAS CHAINSAW 3D
D-Jahrescharts
18. WORLD WAR Z
19. HÄNSEL UND GRETEL: HEXENJÄGER
44. EVIL DEAD
51. MAMA
70. CONJURING
76. INSIDIOUS: CHAPTER 2
81. THE PURGE
97. WARM BODIES
Ernsthafte (was auch immer das bedeutet) Kritiker ignorieren das Horrorgenre ja meist komplett, daher findet sich kein relevanter Titel bei den Oscars, Golden Globes oder anderen relevanten Auszeichnungen. Immerhin gab es eine ganze Kiste „Goldener Himbeeren“ für BIS(S) ZUM ENDE DER NACHT – TEIL 2…irgendwie ist auch das ein Erfolg.
Im Fernsehen erlebten wir neues von THE WALKING DEAD, eine Serie, die man für ihre tollen Effekte lieben und ihre Vorabendsoap-Dramaturgie hassen, aber um die man kaum einen Bogen machen kann.
Überhaupt scheint sich Horror im TV festzusetzen. Waren es früher recht harmlose Gruselserien wie BUFFY und CHARMED, kommen Fans inzwischen mit AMERICAN HORROR STORY, BATES MOTEL oder HANNIBAL auf ihre Kosten.
Einen kleinen Skandal gab es auch noch. Autorin Lianne Spiderbaby soll Reviews abgeschrieben haben. Der Aufschrei der bestohlenen ist (verständlicherweise) groß, ob es außer ein paar Bloggern jemanden interessiert hätte, wenn Lianne nicht zufällig die Freundin von Quentin Tarantino wäre, steht aber in den Sternen.
Der Tod gehört im Horrorfilm ja nun mal dazu, schlug im vergangenen Jahr aber auch dort zu, wo man ihn nicht gebrauchen kann:
David R. Ellis (SNAKES ON A PLANE oder FINAL DESTINATION 2 & 4), Richard Brooker (UND WIEDER IST FREITAG, DER 13.), James Gandolfini (8MM) und Paul Walker (JOYRIDE) sind nur einige, die zu früh gingen.
Rest in peace!
Hoffen wir, dass im Jahr 2014 nur auf der Leinwand gestorben wird…in diesem Sinne: auf ein Neues!